Haircut

Chapter 3: Panic

Hi... Dieses Kapitel gibt es ehrlich gesagt schon knappe vier bis fünf Monate, nur habe ich es irgendwie nie hier hochgeladen... Sollte irgendwer diese Geschichte mögen, tut es mir leid für die Wartezeit :( Ich setze mich jetzt hin und schreibe ein bisschen weiter.

~*~

Panik breitete sich in Ryo aus.
Bakura war fort, sagte er sich immer wieder, aber die Angst gewann die Oberhand. Er war zurück; irgendwie war der böse Ringgeist zurückgekommen.
Würde er ihm etwas antun? Ganz bestimmt. Oh Gott, er musste hier weg!
Die Atmung des Weißhaarigen wurde unweigerlich schneller und sein Herz schlug bereits so schnell und laut, dass er glaubte, Malik neben ihm müsse es hören. Er wollte rennen. Sein Verstand sagte ihm, er solle rennen, aber seine Beine versagten und das Gefühl der nackten Panik wurde nur noch stärker.
Natürlich, natürlich war Bakura zurück. Er kam immer zurück, er fand immer einen Weg, zu seinem Wirt zurückzufinden. Und er fand immer einen neuen Weg, seinen Wirt zu tyrannisieren.
Er musste hier weg.

„Ryo! Hey, Erde an Ryo, bist du da drin?"
Die vertraute Stimme riss ihn aus der Starre, linderte aber nicht die Angst.
Unbewusst waren ihm die Tränen gekommen und liefen über seine geröteten Wangen, sein gesamter Körper zitterte und Malik hatte Angst, ihm würde das Atmen versagen, wenn er weiterhin so schwer atmete. Aber der Japaner bekam davon nichts mit, seine Gedanken waren hektisch und durcheinander, nicht in der Lage sich logisch zu formieren.
Und anstatt von der Stimme seines Freundes beruhigt zu werden, wich er ängstlich an die Wand und sank an dieser herab, die Hände über dem Kopf verschränkt. Es war herzzerreißend, ihn so zu sehen, aber Malik wagte es nicht ihm zu nahe zu kommen.
„Ryo, was ist los?" Es war leise, aber der besorgte und fast fürsorgliche Klang brachte ihn etwas zur Vernunft. „Komm schon, Mensch, was ist los?"
Als er nicht mehr als einen panischen Blick bekam ging er in die Knie und hoppelte etwas nach vorne; zugegeben, er war überrascht, dass diese Aktion den Anderen nicht zum lachen brachte.
So witzig es auch aussehen mochte, das besänftigende Lächeln auf Maliks Gesicht verschwand schnellstens, als Ryo das Messer ausstreckte das er noch immer in der Hand hielt. Das war der Moment, an dem auch Malik leichte Angst bekam, denn er kannte den Blick in den Augen seines Freundes. Ein Ausdruck purer Todesangst.
Er nahm die Hand zurück und schluckte hart. Er schluckte den Kloß in seinem Hals herunter, der so plötzlich aufgetaucht war, und versuchte auch, die aufkommenden Erinnerungen herunterzuschlucken. Ryo war wichtiger als seine Probleme.
„Kleiner, ich bin es, ich tu dir doch nichts... Leg das Messer runter, rede mit mir, dann ist alles gleich viel besser." Das Zittern seiner Stimme hätte wohl niemanden beruhigt, aber seine Worte schienen Ryo einzuleuchten. Zumindest so sehr, dass er überrascht auf das Messer in seiner ausgestreckten Hand sah und es dann fallen ließ.
Die Panik war immer noch da, aber sie war nicht mehr so extrem wie davor.

„Ryo? Alles in Ordnung?"
Der Weißhaarige fand sich in einer festen Umarmung wieder, als er die Stimme seines Mitbewohners zum nächsten Mal hörte. Die bodenlose Angst war der Emotionslosigkeit gewichen, obwohl sie immer noch in seinem Hinterkopf wütete.
„Ja.", murmelte er und schlang seine Arme fast schon verzweifelt um den Ägypter.
Der Blonde zog seinen kleineren Freund mit sich hoch und setzte ihn vorsichtig auf einen der Stühle, dann setzte er sich ihm gegenüber und musterte ihn besorgt. „Wirklich?"
„Nein."
Nebensächlich griff Malik hinter sich und gab Ryo dann eine Packung Taschentücher, womit sich dieser verwundert die Tränen trocknete.

Wann habe ich geweint?

„Was ist los?", wiederholte Malik noch einmal. Diesmal bekam er die volle Aufmerksamkeit seines Gegenübers.
„Er."
„Wer?"
Stille folgte dem sanft gesprochenen Wort. „Bakura. Der Ringgeist."
Der Ägypter legte den Kopf schief und wartete auf den Rest der Erklärung. Er tat es Ryo gleich, als sich dieser zögerlich ein Stück der Pizza nahm und daran zu kauen begann. Hätte er in den Kopf des Kleineren sehen können hätte er auch gewusst, dass er es nur tat, um beschäftigt zu sein.
„An der Tür... Vorhin hat jemand geklingelt, richtig? Das war Bakura." Die gedämpfte Stimme enthielt keine Spur von Humor und nach allem, was auch Malik erlebt hatte, glaubte er ihm. Die Wiederkehr des Geistes wäre nicht das Seltsamste gewesen.