Sternenkuss- Unter Sternen erwacht #GoldenAward18, #brilliants18, #BeginnerAward

Kapitel 8

Nach den Nachmittagsvorlesungen packte ich all meine Sachen ein und machte mich schlussendlich alleine auf den Weg in die Stadt. Als ich das letzte Mal mit Sami und Zoe shoppen war, hatte ich bereits ein Geschäft entdeckt, das Ballkleider verkauft und machte mich jetzt auf den Weg dorthin. 

In der Auslage des Geschäfts konnte ich schon einige Kleider bestaunen, doch die meisten waren mir zu prunkvoll. Einerseits wollte ich ein kleines Prinzessinnenkleid mit Glitzer und allem was dazu gehört, aber andererseits, wollte ich, dass das Kleid trotzdem schlicht bleibt und nicht übertrieben ist. Das könnte schwierig werden. Ich ging auf das Geschäft zu und eine Glocke über der Tür kündigte mein Eintreten an. Sofort kam eine Frau mittleren Alters herangeeilt und begrüßte mich: „Guten Tag. Wie kann ich ihnen helfen?" 

Ich hasste es, wenn Verkäuferinnen so aufdringlich sind und lehnte ihre Hilfe immer ab, aber in dieser Situation machte ich eine Ausnahme. Da ich niemanden mithatte, der mir bei der Auswahl helfen könnte, war ich leider auf ihre Hilfe angewiesen. Zuerst versuchte ich selbst ein Kleid zu finden, aber ich gab schnell auf. Die Auswahl war einfach viel zu groß und mir schien jedes zweite Kleid zu gefallen. 

Stattdessen erklärte ich der Verkäuferin meine Wünsche und ließ mich von ihr beraten. Ich probierte ein Kleid nach dem anderen, doch jedes Mal gab es etwas, das mich störte. Das erste Kleid hatte zu viel Glitzer, das zweite war zu kurz, das nächste hatte eine hässliche Farbe, das andere war zu eng. Ich wusste gar nicht, dass es so schwierig werden würde ein passendes Kleid zu finden. 

Gerade wollte ich der Verkäuferin sagen, dass ich leider kein Kleid nehmen würde, da hellte sich ihr Gesicht auf: „Warum ist mir das nicht schon früher eingefallen? Ich habe das perfekte Kleid für dich. Es ist erst vorgestern geliefert worden und ich bin noch nicht dazugekommen, es auszupacken. Warte kurz, ich bin gleich wieder da." Ich kam gar nicht dazu, ihr zu antworten, denn sie stürmte schon in die Richtung des Lagers davon. 

Ich war wirklich gespannt, was nun kommen würde und setzte all meine Hoffnungen in dieses Kleid. Aus dem hinteren Teil des Geschäftes hörte ich die Verkäuferin rufen: „Ich habe es gefunden. Das steht dir sicher ausgezeichnet." Wenige Sekunden später kam sie um die Ecke, das Kleid in der Hand. Ich erstarrte. Dieses Kleid war perfekt, das konnte ich schon von Weitem sehen. Die dunkelblaue Farbe und die aufgesetzten Glitzersteine ließen das Kleid, wie einen wunderschönen Nachthimmel erstrahlen. Einfach unglaublich. 

Sofort verschwand ich in der Umkleidekabine und probierte das Kleid an. Ich trat hinaus vor den Spiegel und betrachtete mich. Die Verkäuferin hatte recht. Das Kleid war wie gemacht für mich. Meine blauen Augen wurden durch den Farbton des fließenden Stoffes betont und das Glitzer war genau im richtigen Maß vorhanden. Das Kleid ließ mich an einen dunklen Sternenhimmel denken und ich schwelgte sofort in Erinnerungen. 

„Du siehst zauberhaft aus, wie eine wunderschöne Prinzessin.", überhäufte mich die Verkäuferin mit Komplimenten. Da konnte ich ihr nur recht geben. Das Kleid passte wirklich zu mir. Ob ich das Kleid nehmen würde oder nicht, stand gar nicht zur Debatte. Ich hatte mich bereits im ersten Augenblick darin verliebt.

Mit dem neuen Kleid in der Hand verließ ich das Geschäft. Mein Gesicht strahlte und ein Lächeln lag auf meinen Lippen, vergessen war die bevorstehende Auseinandersetzung mit Sami und Zoe. Jetzt bräuchte ich nur noch die passenden Schuhe und eine Tasche, dann wäre mein Outfit perfekt. Ich sah mich schon auf der Tanzfläche herumwirbeln, den Stoff des Kleides im Wind flattern und die Glitzersteine im Licht leuchten. 

Gerade als ich mich auf den Heimweg machen wollte, stellte sich mir ein Mann in den Weg. Er war groß und kräftig gebaut, hatte einen Bart und trug eine verspiegelte Sonnenbrille. Bevor ich etwas sagen konnte, unterbrach er mich schon: „Könnten sie mir einen kurzen Moment ihrer kostbaren Zeit schenken, junge Lady? Ich habe gesehen wie sie gerade aus dem Geschäft mit den Ballkleidern herausgekommen sind. Vielleicht brauchen sie ja noch das richtige Parfüm für ihren besonderen Auftritt. Ich hätte hier ein neues Parfüm anzubieten, das alle rund um sie herum, verzaubern wird. Kommen sie doch kurz mit rein, dann kann ich es ihnen vorstellen."