Es war einfach der Wahnsinn! Ich musste mich wirklich bei Alya bedanken, Adrien hatte mir einen Punsch spendiert und jetzt standen wir an einem der Fässer, die als Stehtische genutzt wurden und schauten den Leuten zu, die auf silbernen Kufen über das bunt angestrahlte Eis fuhren. Das ein oder anderen Mal hatten wir auch einen Blick auf Alya und Nino erhaschen können, die wirklich viel Spaß hatten.
Ich umklammerte meine Tasse fester und schielte zu Adrien herüber. Unsere Blicke trafen sich und ich lächelte schüchtern, dann senkte ich meinen Blick. „Uhm... Adrien?“ „Ja?“ „Wieso... ich meine.. warum willst du nicht auf die Eisbahn?“
Ich hob meinen Blick und war froh, dass ich mich am Fass festhalten konnte, denn das blonde Model kratzte sich verlegen im Nacken und mein Herz begann wie verrückt zu klopfen. Wieso auch musste er so toll sein und konnte nicht... keine Ahnung, Akne haben wie andere Teenager auch. „Naja... Ich war noch nie auf einem Weihnachtsmarkt... und bin auch noch nie Schlittschuh gefahren.“
Er blinzelte zu mir hoch und ich schmolz dahin wie Butter in der Mikrowelle, aber ich musste mich zusammenreißen.
„Du.. darf ich... also ähm... fragen wieso?“, nuschelte ich und musste mich zwischendurch räuspern.
Adrien seufzte und schlug traurig die Augen nieder. „Mein Vater... er hatte nie Zeit und da ich bisher nie Freunde hatte, außer Chloé, ist es eben nie dazu gekommen.“
Ich biss mir auf die Lippe, verdammt, jetzt hatte ich ihm die Stimmung verdorben. Mitfühlend legte ich meine Hand auf seinen Arm und er blickte auf. Entschlossen atmete ich durch und lächelte dann, bevor ich den vermutlich ersten normalen Satz zu ihm sagte: „Jetzt hast du uns. Komm, wir müssen das nachholen!“Adriens Sicht:
Bestimmt griff Marinette nach meiner Hand und zog mich mit in Richtung der Kasse. In meiner Gegenwart hatte ich noch nie wirklich so erlebt, aber es gefiel mir. Wir stellten uns an und mein Blick fiel auf ihre Hand, die meine immer noch hielt. Ihr fiel es wohl auch auf, sofort ließ sie los und lief rot an. Ich lächelte sie an, hoffend, dass sie nicht wieder so komisch wurde. Heute in der Schule hatte sie in ziemlich vielen Situationen Anzeichen gemacht, dass sie mich nicht leiden könnte, aber dann in anderen Situationen war sie so nett und mitfühlend und wie gerade eben, bewies sie immer wieder, dass sie eine unglaublich tolle Freundin war und gut zuhören konnte. Ich war wirklich froh, dass sich das Missverständnis von meinem ersten Schultag geklärt hatte und wir Freunde geworden waren. Nur hatte ich manchmal den Eindruck, dass ich ihr Angst machte oder sowas, denn sie verhielt sich, wie gesagt, in meiner Gegenwart meistens ziemlich seltsam.
Jetzt gerade auch wieder, starrte sie angestrengt auf den Boden und hatte ihre Hände ineinander verharkt. Ich erinnerte mich an eben, ihre Hand in meiner war ziemlich kalt gewesen.
Ich griff in meine Jackentasche und zog meine Handschuhe hervor, um sie Marinette anzubieten.„Brauchst du? Du hattest so kalte Hände.“
Mit ihren blauen Augen schaute sie von den Handschuhen zu mir, und dann wieder zu ihnen. „Brauchst du die Schandhuhe ääh Schuhhände.. ich meine, Handschuhe! Brauchst du sie nicht selbst?“
Man sah ihr deutlich an, dass ihr die Situation gerade unangenehm war. Na das hatte ich mal wieder toll hinbekommen... Ich bemühte mich und ein aufrichtiges und nettes Lächeln, während ich ihr beharrlich weiter die Stoffstücke hinstreckte. „Nein, du brauchst sie mehr. Nimm sie.“
„O-okay“, murmelte sie und griff danach. Unsere Hände streiften sich kurz und erneut überzog eine feine Röte ihre Wangen, dann streifte sie schnell die Handschuhe über. Sie waren schlicht schwarz, bis auf einen kleinen grünen Pfotenabdruck, der angenäht war, weswegen ich sie mir auch gekauft hatte, da ich das irgendwie cool fand. Über eben diesen strich das Mädchen jetzt und ich sah, dass ein kleines Lächeln ihre Lippen umspielte. „Ist was?“, wollte ich wissen, und ihr Lächeln wurde eine Spur breiter. „Nein, es... erinnert mich nur an jemanden“, erklärte sie, dann gingen die Leute vor uns und wir waren an der Reihe. Wir holten und Schlittschuhe, bezahlten den Eintritt und bekamen Bändchen, die man am Eingang der Eisbahn vorzeigen musste. Dann liefen wir zu den Bänken vor den Spindeln, in denen man seine Sachen einschließen konnte, und tauschten unsere Schuhe gegen die Schlittschuhe. Ich musste zugeben, etwas aufgeregt war ich schon, schließlich würde dies das erste Mal sein, dass ich auf dem Eis stand. Andererseits begann ich, mich darauf zu freuen.
Als ich die letzte Schnalle der Schlittschuhe zugemacht hatte, sah ich aus dem Augenwinkel, wie Marinette sich abmühte, das Band um ihr schmales Handgelenk zu machen. Kurzerhand lehnte ich mich zu ihr und hatte es mit zwei Griffen befestigt und hielt ihr mein Bändchen hin. „Kannst du mir auch helfen?“, bat ich sie.
„N-natürlich, klar“, stotterte sie und schlang das Bändchen um mein Handgelenk. „Ist das gut so oder zu eng?“
„Ist pur- perfekt so.“
Diesmal war es an mir, zu erröten, denn ich war kurz davor, eines meiner Lieblings-katzenwortspiele zu benutzen, und das wäre sicher komisch gekommen. Zum Glück hatte Marinette das Band erst jetzt befestigt, und ihr war es nicht aufgefallen.
Wir staksten zur Bahn und zeigten unsere Bändchen, dann trat Marinette aufs Eis und drehte sich zu mir.
Vorsichtig setzte ich beide Füße auf die glatte Oberfläche und glitt sogleich ein Stück nach vorne. Erschrocken hielt ich mich an der Schwarzhaarigen fest.
„Waah! Oh man ist das rutschig!“, rief ich, darauf konzentriert, nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Ich hörte ein Kichern. War das Marinette? Tatsächlich, sie hielt sich eine Hand vor den Mund und hatte die Augen niedlich zusammengekniffen. Automatisch musste ich auch lächeln, ich stellte mich aber auch wirklich doof an.
„Wenn du möchtest... Ähm... kannst du dich während der.. äh.. ersten Runden an mir fe-“
Weiter kam sie nicht, denn plötzlich war Marinette weg und ich hörte eine altbekannte Stimme: „Adrie-Cherié!“
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Merry Christmas!
FanficAdventskalender im Marinette-Stil, buja! Eine kleine Weihnachtsgeschichte, in der es um eine nur zu bekannte Superheldin geht, die ihren Alltag meistern muss, um Schule, das Retten von Paris, ihre große Liebe Adrien Agreste und Weihnachten unter ein...