2 - Neugier und Frustration

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Endlich schlug ich meine Augen auf. Die Decke über mir war weiß. Kleine Risse zogen sich an manchen Stellen durch das Material, aus dem die Decke bestand. War es... Marmor oder doch schlichter Putz? Ich hatte keine Ahnung. So wie schon die ganze Zeit, und mal ganz ehrlich: Langsam begann es mich zu nerven.
Ich ließ meinen Blick wandern, setzte mich nebenbei auf.

Die, weiße, Wand mir gegenüber war gesäumt von großen Fenstern. Unter den Fenstern standen, weiße, Betten und neben diesen standen, weiße, Nachttische. Je zu jeder Seite eines Bettes befanden sich, weiße, Raumteiler, die man wie Vorhänge auf- und zuschieben konnte. Die Seite meines Bettes war ziemlich genau die gleiche, nur dass hier eben mein Bett in Benutzung war.

Ach, und fast hätte ich die, weiße, Tür neben einem großen Eingangsportal vergessen. Dieses war, nebenbei bemerkt, aus einem braunen Material gefertigt. Ein Glück wusste ich noch, was Holz war... Warum eigentlich?
Ach, keine Ahnung!? Wie schon die ganze Zeit! Jedenfalls... die Tür. Ja, die weiße Tür rechts neben der großen Holztür war nur angelehnt und Stimmen drangen gedämpft an mein Ohr. Wollte ich wissen, was sie redeten?

Okay, Gut, ihr habt mich ertappt. Ich bin aus dem Bett gekrabbelt und habe mich möglichst leise zu der Tür geschlichen. Vielleicht wussten sie ja, was mir passiert war und wie ich herausfinden konnte, wer ich war.

„...Albus, dir ist klar, dass man sie nicht einfach durch Hogwarts geistern lassen kann? Wir müssen das St. Mungo kontaktieren, damit sie dort untersucht werden kann. Meine Möglichkeiten hier sind nur beschränkt!“, erklärte eine feminine Stimme. Sie klang resolut und fest, hatte also keine Angst, diesem Albus ihre Meinung darzulegen.

„Poppy, wir können sie doch einen Moment hierbehalten?“ Diese Stimme kannte ich aber, von... vorhin! Dann hieß dieser Dumbel... Dumbo... Dumble... dieser Dumble-dings also Albus mit Vornamen.

„Na gut, Albus, aber nicht länger als vier Wochen! Ich gehe mal nach unserer Patientin sehen!“, ließ sich die resolute Frau namens... Poppy überreden und anscheinend hatte sie vor, nach mir zu sehen... Halt, Moment! Ich würde es nicht mehr rechtzeitig zu meinem Bett schaffen und so trat ich ein paar Schritte zurück, wartete darauf, dass sie die Tür öffnete. Und das tat sie auch. Eine Dame mit dunkelbraunem Haar, welches mit einigen wenigen grauen Haaren durchzogen war, sah mich mit blauen Augen überrascht aus.

„Nun, das wird wohl nicht nötig sein, Poppy!“, sagte dieser Dumbel-Dings sachte und trat in mein Blickfeld. Er hatte einen furchtbar langen Bart und hatte diesen zwischen Gürtel und... Robe? eingeklemmt. Die... Kleidung von ihm war auch recht komisch. Sie war in einem ziemlich tiefen Rot und es waren goldene Karo-Muster bis zur Gürtelline eingestrickt. Er trug zusätzlich noch einen komischen, spitzen Hut. Ein... Spitzhut, sagte mir mein Kopf. Danke dafür, dachte ich sarkastisch und erkannte nun, dass seine weißen Haare noch länger als der Bart waren. Diese waren an seiner Kehrseite ebenfalls zwischen Gürtel und Gewand eingeklemmt.

„Miss, mein Name ist Albus Dumbledore, ich bin der Schulleiter von Hogwarts.“ Hogwarts? Hogwarts... Es blitzte etwas vor meinem inneren Auge auf, verschwand aber sofort wieder, als ich danach greifen wollte. Aber war das nicht so ein Splitter gewesen? Ich wusste es nicht mehr und war ziemlich frustriert.

„Mein Name ist Poppy Pomfrey, ich bin die Heilerin und beaufsichtige seit geraumer Zeit den Krankenflügel.“ Diese Pomfrey war mir etwas suspekt, ihre Augen fixierten mich fasziniert. Woher kam diese Faszination? Was war an mir besonders?

„Miss, sie sind wohl ziemlich neugierig, aber erlauben sie uns, ebenfalls neugierig zu sein?“, bat dieser Dumbel... Dumbledo... Dumbledore! Ich nickte stumm und mir fiel im selben Augenblick auf, dass ich noch kein Wort zu dieser Konversation beigetragen hatte. „Wie heißen sie, wie alt sind sie?“

„Ich...“, murmelte ich leise und versuchte krampfhaft an irgendetwas zu kommen, was dieser Frage antworten könnte. „Ich weiß es nicht, verzeihen sie“, murmelte ich geschlagen und ließ meinen Kopf hängen. Ich hätte zu gerne frustriert geschrieen, aber vielleicht hätten sie das nicht ganz so gut aufgenommen...


Das Bild oben zeigt übrigens meinen Hauptcharaktar... Ich wünsche noch einen schönen Abend.
~ LilySlyth

Amnesia | Rumtreiberzeit *on Hold*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt