5 - Tag Zwei

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Als ich erwachte, war der Schlafsaal leer, also waren Evans und ihre Freundinnen wohl schon abgezogen und wollten mich verschlafen lassen. Bloß Pech für die ach-so-tolle Vertrauensschülerin, dass ich gar nicht vorhatte den Unterricht zu besuchen und so konnte ich ja gar nicht verschlafen.

Während die anderen im Unterricht saßen, zog ich über die Ländereien und durch das Schloss und erkundete - mal ausnahmsweise ohne meine vier Schatten - das Schloss. Zwischendurch begegnete ich dem Hausgeist der Ravenclaws, also der Grey Lady. Ich fand sie sympathischer als den Nearly Headless Nick, unseren Gryffindoreigenen Hausgeist. Sie sagte, ich erinnere sie an ein Mädchen namens Isabella, welches aus ihrer eigenen Schulzeit stammte und mit ihr gemeinsam in Ravenclaw gewesen war. Beim Namen hatte ich zwar aufgehorcht, aber als sie sagte, dass Isabella mit ihr in der Schule gewesen war, verwarf ich es wieder. Dann konnte ich es nicht gewesen sein.
Spät Abends, kurz bevor ich mich aufmachte zum Turm zurückzugehen, verriet sie mir ihren wahren Namen: Helena Ravenclaw.

Im Gryffindorturm stieß ich zwar auf die Marauder, aber ich ignorierte sie und floh in die Sicherheit des Schlafsaals, da die Jungs mir dorthin nicht folgen konnten. Leider hatte ich Evans und ihre Freundinnen vergessen, die mehr oder minder ertappt von ihrem Kissen- und Matratzenlager aufsahen.

„Oh... Hallo, Snow. Wir hatten dich heute nicht gesehen und da dachten wir-“, setzte eine an sich verteidigen zu wollen, doch ich unterbrach sie.

„Nein.“

„Was meinst du?“, fragte Evans mit gerunzelter Stirn.

„Das ich nicht hätte mitmachen wollen. In nicht mal mehr zwei Wochen gehe ich als Versuchsobjekt in irgendeine Klinik oder ähnliches. Solche Abende würden mir bloß die Zeit rauben, die ja so wertvoll ist. Also verzichte ich dankend, den Tratsch von euch möchte ich nicht hören!“ All dies sagte ich mit einem sanften Lächeln im Gesicht, sodass mich Evans und ihre Freundinnen ansahen, als wäre ich verrückt geworden.

Ich warf mich ohne weitere Kommentare auf mein Bett und lag dort, trug immernoch die Schuluniform und löste den Verschluss meiner Schuhe, streifte sie ab und stellte sie neben meinen Nachttisch. Dann kroch ich unter meine Decke und schlief auch sofort wieder ein.

Amnesia | Rumtreiberzeit *on Hold*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt