Draco schaute Hermine mit großen, verweinten Augen an.
"Draco."
Sie sprach seinen Namen nur leise und zart aus, nahm ihn wieder in den Arm und fing selber an zu schluchzen. Sie wollte vor ihm keine Tränen vergießen, aber sie konnte nicht anders.
Draco, welcher einfach nur starr saß und nicht wusste was geschah, fing wieder an zu weinen.
Und so saßen die Beiden da.
Arm in Arm, weinend im Dunklen.
Irgendwann löste sich Hermine von ihm. Sie sah ihm direkt in die roten und glassigen Augen. Sturmgrau. Wie sie es mochte. Und dieses Rote und Verweinte gab ihnen etwas, was ihr nur mehr gefiel.
Draco wusste nicht, wie es ihm geschah.
Er wollte was sagen, brachte aber kein Wort über die Lippen. Er legte erneut seinen Kopf auf ihre Schulter und schloss die Augen.
Hermine, zunächst etwas überrascht von seiner Reaktion, drückte ihn an sich.
Aufeinmal löste er sich erneut von ihr, nahm ihr Gesicht in seine Hände und legte seine Lippen zart auf ihre.
Hermine, welche nicht wusste was geschah und warum er dies tat, blockte ab. Sie wollte ihn küssen. Aber sie verstand nicht, was in den letzen Minuten geschehen war.
"Warum?" brachte sie nur heraus.
"Ich weiß es nicht, Hermine."
Es war das erste Mal, dass er sie mit Vornamen ansprach. Sie bekam Gänsehaut. Seine zärtlich, leise und beruhigende Stimme war einfach nur das, was Hermine brauchte.
So viel hatte sie durchgemacht.
Niemand liebte sie. Und das spürte sie.
Eine einzige Träne floß ihre Wange runter.
"Warum weißt du es nicht? Was weißt du nicht?"
"Ich.." Draco wusste nicht weiter.
"Warum beleidigst du mich? Warum gibst du mir das Gefühl ein wertloses Miststück zu sein. Ein Schlammblut. Warum küsst du mich? Warum tust du das?"
Hermine unterdrückte ihre Tränen. Sie wollte nicht noch mehr Schwäche zeigen, als sie schon gezeigt hatte.
"Warum bist du überhaupt hier?" fragte Draco so leise, dass man es kaum hören konnte.
Hermine drehte sich von ihm weg stütze sich am Bett ab und beobachtete den Spalt im Vorhang am Fenster. Sie erkannte, dass nun etwas Tageslicht ins Zimmer eindrang.
Draco saß hinter ihr.
Unerträgliche Stille trat ein.