24 Days

Letter 7

Carolina wusste nicht Wieso, aber sie liebte jeden Brief den Agus ihr schrieb. Auf der einen Seite weil es Agus war, der Bruder ihrer besten Freundin. Der junge der für 7 Jahre spurlos verschwunden ist.
Und auf der anderen Seite weil es eben nicht Agus ist. Weil der Mann der diese Briefe schreibt, ein vollkommen andere und neue Person ist und Carolina wusste beim besten Willen nicht, in wieweit Agus sich wirklich verändert und was vom alten Agus genau noch übrig ist.
Sie löschte das warme Licht ihrer Nachttisch-lampe und sorgte für eine gemütliche Schlaf-position, ehe sie auch schon ins Land der Träume glitt.

7.Dezember
Carolina fiel es heute etwas schwerer aufzustehen, da draußen ein echt schlechtes Wetter herrschte. Es konnte sich Irgendwie nicht zwischen Hagel, Regen und Schnee entscheiden, und Carolina mochte nichts von den drei Unwettermäßigkeiten.
Plötzlich klingelte es zum 2. Mal, Was wohl heißt das Agus die Tür nicht öffnen wird und Carolina laufen muss.
Seufzend trottete sie also zu Tür und verspürte sofort den Wunsch wieder zurück ins Bett zu gehen, da es für sie auch einfach unmenschlich kalt war.

"Hey beste Freundin!" schrie Karol ihr direkt entgegen, als Carolina gerade mal die Tür geöffnet hat.

"Karol, dein Optimus und deine Freude ist zu viel für mich am frühen Morgen." Murmelte Carolina, ließ die jüngere und den braunhaarigen Mann hinter ihr passieren.

"Genau das gleiche dachte ich mir heute morgen auch." Flüsterte Ruggero Carolina zu, die kichern musste und die Tür schloss, Als auch Agus zu den anderen dazu stieß.

"Ihr wart das... guten Morgen." Sagte er und sah zu seiner jüngeren Schwester und seinem früherem besten Freund.

"Euch auch einen guten Morgen. Habt ihr schon gefrühstückt? Wollen wir sonst zusammen was essen gehen? Wegen dem schlechten Wetter werden ohnehin nicht viele unterwegs sein, also haben wir wohl auch eine größere Auswahl zu welchem Cafè wir wollen." Schlug Ruggero vor. Karol nickte sofort,während Carolina ihre Ärmel länger zog und ihre Hände drin versteckte und zu Agus guckte.

"Guck mich nicht so an, Carolina. Wenn ihr gehen wollt, könnt ihr das gerne tun. Ich denke aber nicht das es eine gute Idee ist, wenn ich mitkomme."

"Doch, das ist eine fabelhafte Idee." Widersprach Ruggero und sah ihn ernst an.

"Natürlich ist das eine gute Idee. Das wäre doch super. Außerdem habe ich auch mega Hunger." Sagte Karol.

"Wir waren doch auch auf dem Weihnachtsmarkt und ich denke das Ruggero recht hat. Bei dem Wetter liegen alle eher zuhause, also wird nicht viel los sein und wir würden uns sehr freuen wenn du mitkommen würdest."

"Nagut. Ich ziehe mich dann kurz um." Stimmte Agus zu und verschwand im Gäste-zimmer.

" Ich Klau mir einfach mal eine Mandarine, okay?" Fragte Karol und ohne auf eine Antwort zu warten, verschwand sie, Wie ihr Bruder.

"Ich ziehe mich dann auch kurz um." Gab Carolina Bescheid und ging zurück in ihr Zimmer, zog sich eine Jeans und einen grauen, kuscheligen Cardigan mit einem dunklerem Top an. Dann putzte sie noch schnell Zähne, wusch ihr Gesicht und kämmte ihre Haare, schminkte sich dezent und voilar! Sie war fertig.
Ruggero, Karol und Agus warteten bereits, weshalb sie nun alle Schuhe und jacke anzogen und dann die Wohnung verließen.

Sie entschieden sich für ein kleines, gemütliches Cafè, direkt in der Nähe. Carolina hat es vorschlagen, auch weil doch am wenigsten los ist. Sie saßen sich in eine Ecke und orderten für Karol, Carolina und Ruggero einen Kaffee, für Agus einen Orangen-saft. Karol wollte ein Schoko-Brötchen, Ruggero ein geschmiertes Brötchen und Carolina nahm den Joghurt aus dem Angebot.
Nach ein paar Minuten kam auch schon das Essen und während Karol und ruggero und Karol sich mal wieder blendend unterhielten, schaute Agus auf seinen Saft, schwieg beharrlich.

"Sag mal Agus, wollen wir heute alle Vielleicht zusammen was machen? Wir könnten ins Kino, oder Spiele spielen... oder uns unterhalten. Ich mag reden." Sagte Karol und schaute ihren Bruder aufmerksam an.

"Nein! Ich meine... Nein, danke. Hört sich wirklich nett an, aber ich denke nicht dass das etwas für... mich ist. Außerdem weiß ich das du es magst zu reden."

"Komm schon, das wäre doch lustig wenn wir das zu viert machen würden. Haben wir schon so lange nicht mehr gemacht, Ich meine du warst ja...weg Und Wochenende war ich bei Ruggero. Wir könnten auch Musik hören und reden oder so..."

"Karol, kleine Schwester. Es reicht, Ich habe doch eben gesagt das ich nicht möchte. Und du  bist ein wirklich optimistischer und... Wie heißt das?"

"Motiviert?" Fragte Carolina.

"Genau, motiviert. Ein motivierter Mensch, aber ich doch nicht. Also wäre es toll wenn du es akzeptieren könntest, wenn ich Nein sage." Sagte Agus zwischen gepressten Lippen. Er knetete seine Hände, die das ein oder andere mal knackten, Was wohl kaum zu überhören war.

"Aber..."

"Karol, Ich denke du solltest aufhören."

"Ich wollte doch nur das wir was zusammen machen." Schmollte sie.

"Ihr könnt was zusammen machen, Ich bin raus." Sagte Agus und stand auf, verließ das Cafè. Carolina schüttelte sich. Erstmal wegen dem misslungenem Frühstück und zweitens weil Agus bei -5° draußen in einem lang-arm Shirt rumlief und seine Jacke im Cafè vergessen hatte. Die drei aßen stumm weiter, ehe jeder bezahlte.

"Ruggero und ich wollten den Film gucken, da Agus nicht mitkommen wollte."

"soll das ein Vorwurf sein? Karol, Agus war 7 Jahre irgendwo im nirgendwo und ist seit einer Woche wieder hier. Zeige doch ein wenig Verständnis." Sagte Carolina. Karol nickte betreten und entschuldigte sich, Fragte nach ob Carolina vielleicht mit ins Kino möchte, aber sie lehnte ab und so gingen nur Karol und Ruggero los, während Carolina mit Agus' Jacke zurück zu ihrer Wohnung lief.

"Hast du hier dchon die ganze Zeit gesessen?" Fragte Carolina Agus, der vor ihrer Haus-Tür saß und Daumen drehte.

"Jap. Der Schlüssel ist drin." Sagte er. Carolina schloss auf und hing die beiden Jacken weg, während Agus im Zimmer verschwand und mit einer matte zurück kehrte. Mit unergründlichen Augen und harten Gesichtszügen drückte er Carolina einen Zettel in die Hand und verschwand mit der matte vermutlich aufs Dach. Carolina faltete den schwan auseinander und las die paar Zeilen schnell durch.

Liebe Carolina,

Tut mir leid wegen dem misslungenen Frühstück. Ich mach es wieder gut. Versprochen.

Agus.