Er betrachtete die glänzende, goldbraune Flüssigkeit in seinem Glas. Konzentriert presste er die Augen zusammen bei dem Versuch den Inhalt genauer zu bestimmen. Es war vermutlich Whisky, vielleicht auch brauner Rum. Er war sich schon lange nicht mehr sicher was er da eigentlich trank. Doch es war ihm auch egal. Noch einmal setzte er das Glas an seine geschwungenen Lippen und leerte es mit einem Zug. Seine Kehle hatte sich schon lange an das brennende Gefühl gewohnt.Gelangweilt drehte er sich auf dem schwarzen Barhocker. Die große Bar wurde nur von einer einzige großen Deckenlampe erhellt, die anderen Lampen waren dunkel. Es gab keine Fenster und auch durch die große Holztür kam kein Funken Licht. Nachdenklich legte er den Kopf schief. War es gerade überhaupt Tag? oder schon wieder Nacht? oder war es etwa immer noch Nacht?
Schulterzuckend griff er erneut nach der Flasche auf dem Tresen, nur um festzustellen das sie schon wieder leer war. Wütend warf er sie gegen die gegenüber liegende Wand. Das klirrende Geräusch der zerschmetternden Flasche ließ ihn zusammenzucken.
Genervt beugte er sich über den Tresen und griff nach der nächsten Flasche. Genervt registrierte er das die Flasche nur halb so groß wie die vorherigen war und so noch kürzer halten würde. Bei dem Versuch den Inhalt der Falsche in sein Glas zu kippen scheiterte er. Das Glas schien sich zu bewegen und er war sich nicht sicher wo es nun wirklich war. Genervt fuhr er sich durch die kinnlangen schwarzen Haare, bevor er die Flasche einfach so an die Lippen setzte und drei große Schlucke trank.
Sein Blick fiel auf die Jacke, die wohl dem Barkeeper gehörte. Genau wie alle anderen hatte der Barkeeper sich verdrückt als er die Bar betreten hatte. Ein dunkle Lachen entfloh seinen dunklen, aufgerissenen Lippen.
So war es auch bei der Bar davor gewesen und der davor. Sie alle rannten wenn er kam. Es amüsierte ihn.
Was ihn nicht amüsierte, war das Alkohol bei Werwölfen nie lange wirkte. Genervt schüttelte er den Kopf als er registrierte das die angenehme, sorgenfreie Verfassung seines Kopfes nachließ und ihn zurück in die grausame Realität werfen wollte.
Die Flasche in seiner Hand folgte der vorherigen gegen die Wand als er feststellte das sie nur verdammtes Wasser enthielt.
Ruby.
Wütend knurrte er. Sobald er von dem Alkohol abließ, durch zog dieser verdammte Namen seine Gedanken und ließ ihn nicht mehr los. Ruby, Ruby, Ruby.
Er schüttelte den Kopf. Sie hatte ihn verlassen. Sie hatte gesagt sie würde ihren eigenen Weg gehen müssen. Ein Weg von dem sie nie wieder zurück gekommen war. Sie hatte gesagt sie würde sich wieder sehen, doch sie war nicht da.
Wütend sprang er auf und warf den Barhocker um. Die anderen folgten durch einen Tritt von ihm. Er fegte mit einer schnelle Handbewegung alle Flaschen vom Tisch, die bisher nicht in seiner Reichweite gestanden waren.
Als nächstes musste die anderen Stuhle daran glauben, dann die Tische. Er sprang hinter die Theke und begann jede Flasche die er finden konnte gegen eine der dunkel verkleideten Wände zu werfen.
Jedes Mal wenn er nach einer Flasche griff hörte er ihren Namen.
Jedes Mal wenn sie gegen die Wand war hörte er ihren Namen.
Jedes Mal wenn sie in tausend kleine Scherben zersprang hörte er ihren Namen.
Immer lauter und lauter klang ihr Name in seinem Kopf. Er drückte sich die Hände auf die Ohren in der Hoffnung es irgendwie abdämpfen zu können, doch er wusste das es nicht funktionieren würde. Das hatte es bisher nie.
Schmerzhaft aufheulend ergab er sich seinem Drang nach Zerstörung. Das bekannte Gefühl der Verwandlung durch fuhr ihn. Knackende Knochen, spannende Haut und schmerzende Glieder. Dann rannte er hinaus in die Nacht. Verletz, wütend, bereit zu zerstören und zu töten.
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Alphas mate but a good Luna?
LobisomemRuby und Savio Savio und Ruby. Ein Wolf, der von seiner Mate verlassen wird, ist wie die Erde ohne Sonne. Dunkel, leer, einsam. Er kann nicht ohne sie. Er stirbt ohne sie. Doch ganz selten, gibt es Alphas die es überstehen, doch auch sie halten es...