-10 Tage bis zum Ball-
Mit lauter Musik und einem Lächeln auf dem Gesicht lief ich durch die Straßen von New York. Ich bog um die Ecke und erschrak. Eine braune Ratte rannte um meine Füße und anschließend über die Straße. Erleichtert atmete ich aus und ging weiter meinen Weg. Als ich durch die enge Gasse ging, war mein Lächeln verschwunden. Ich stopselte einen Kopfhörer aus meinem Ohr, um mögliche Angreifer wenigstens hören zu können. Im schlimmsten Fall würde ich noch rennen können.
Angespannt ging ich weiter.
Ich horchte auf.
Ein leises Schluchzen war zu hören.
Oh nein!
Das kannte ich aus Horrorfilmen. Gleich würde da ein schwarzhaariges Mädchen mit weißem Kleid vor mir stehen und mich anschreien.
Mein Atem beschleunigte sich.
Ich kam dem Geräusch immer näher. Das Schluchzen kam von dem Müllkontainer. Bereit für alles, tapste ich um die Ecke und sog laut die Luft ein.
Schnell ließ ich sie aber ab und entspannte mich. Es war kein schwarzhaariges Mädchen, sondern ein Junge der auf dem Boden hockte und schluchzte. Er hatte mich nicht gehört.
Am liebsten wollte ich einfach weiter gehen, aber sein Anblick tat mir Leid. Er hatte eine rosa Hello Kitty Hose und ziemlich verwuscheltes, braunes Haar. Erschrocken musste ich feststellen, dass er gar keine Schuhe anhatte.
Barfuß in New York war wahrscheinlich keine so gute Idee."Hallo?"
Mit geröteten Augen schnellte sein Kopf nach oben und er schaute mich erschrocken an. Schnell stand er auf und wollte weggehen, aber ich hielt ihn zurück. Wütend wand er sich aus meinem Griff und rannte anschließend barfuß weg.
"Na dann nicht", sagte ich zu mir selbst. Wütend auf mich selbst ging ich weiter. Das passierte also, wenn man jemandem helfen wollte.Schnell schloss ich die Tür auf und ging in die warme Wohnung hinein.
"Laura! Bist du das?"
"Ja!"
Mein kleiner Bruder kam auf mich zugerannt und umarmte mich.
Ich gab ihm einen kleinen Kuss auf den Kopf und fragte:"Hey, George. Wie geht es dir?"
"Besser. Mein Fieber ist weg. Aber mir ist noch ein bisschen übel."
Ich verstrubelte sein blondes Haar, das meinem sehr ähnelte, und schob ihn in Richtung Küche. "Was willst du essen?"
"Pizza!"
"Ich dachte, dir wäre übel?"
Er zuckte mit den Schultern und grinste. "Na schön. Dann Pizza."
Er stieß einen Freudenschrei aus und ich packte die Tiefkühlpizza aus.Schnell war sie zubereitet und wir saßen an dem kleinen Tisch und aßen die warmen Pizzastücke. "Weißt du was heute passiert ist?"
"Was meinst du?"
"Eine Fähre ist heute fast auseinander gebrochen, aber Spiderman und Ironman haben alle gerettet. War heute in den Nachrichten."
Seit wann sah mein 6-jähriger Bruder Nachrichten?
"Zum Glück gibt es Helden", sagte ich darauf und verschlang meine restliche Pizza.
"Weißt du wann Dad und Mom heute nach Hause kommen?"
Er schüttelte den kleinen Kopf.Bald war auch er fertig und ich räumte das dreckige Geschirr weg. "Willst du etwas spielen?"
"Klar, was denn?"
George überlegte. Dann fiel ihm anscheinend etwas ein.
"Twister!"
Shit!
"Okay", seufzte ich und breitete das Plastik aus."Wir sind wieder da!"
Meine Füße und Arme waren verdreht und taten weh. Trotzdem behielt ich diese Position. George sprang auf und rannte zu unseren Eltern. "Ha! Gewonnen!", rief ich und stand ebenfalls aus.
"Das stimmt gar nicht! Das ist unfair! Ich wollte nur Mami und Dadi Hallo sagen!"
Ich lachte über das schmollende Gesicht meines Bruders und begrüßte dann meine Eltern.
"Ich geh Hausaufgaben machen", sagte ich und verschwand in meinem Zimmer. Es war klein, aber schön eingerichtet. Am Besten war der Fernseher an der Wand vor meinem Doppelbett. Dann hatte ich noch einen kleinen Schrank, in dem ich meine Klamotten und meine Bücher aufbewahrte. Ich fand es ein wenig traurig, dass alles beides da drin Platz fand.Ich schnappte mir meine Hausaufgaben und setzte mich raus auf den Balkon, auf dem ein Stuhl und ein kleiner Tisch standen. Ein kurzer Windstoß ließ meine blonden Haare um mein Gesicht wirbeln. Ich band sie zusammen und öffnete das Chemiebuch.
Nach kurzer Zeit hatte ich meine Hausaufgaben fertig und saß nun einfach nur da und trank einen Kakao.
Plötzlich kam mir der Junge mit den rosa Hosen in den Sinn. Was konnte nur einen Jungen so fertig machen, dass er in einer dunklen Gasse saß und weinte? Hoffentlich ging es ihm gut.
Ich seufzte schwer und trank die letzten Schlucke meines Kakaos aus."Laura! Essen ist fertig!"
"Ich komme!"
Mit der Tasse in der Hand lief ich in die kleine Küche, wo schon alle am Tisch saßen und auf mich warteten. Es gab Spaghetti mit Tomatensoße.
Während wir aßen, fragte meine Mom:"Und, Laura? Hast du schon ein Date für den Homecoming Ball?"
Ich verschluckte mich und schlug mir hustend auf die Brust.
Mom's Augen sahen mich entsetzt an.
Krächzend antwortete ich:"Nein. Ich will dort nicht hin, hab ich dir doch schon gesagt. Das ist nur irgendein Ball, bei dem man tanzt und Punch trinkt. Total unwichtig."
Dad lachte leise und Mom warf ihm einen bösen Blick zu. Ich wusste nicht, warum sie jetzt schon solchen Wind darum machte. Es waren noch etwa 10 Tage bis zu diesem Ball.Ich stützte mich an dem kalten Geländer ab und blickte zur Straße hinab. Die Kälte umhüllte mich. Mit zitternden Händen ging ich wieder in mein Zimmer und verschloss beide Türen meines Zimmers. Müde legte ich mich in das warme Bett und kuschelte mich richtig ein.
Bald fiel ich in das Land der unendlichen Träume.
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Spider-Love (Homecoming FF)
FanfictionEin Mädchen mit schwarzen Humor, blonden Haaren und hellblauen Augen. Sie liebt die Musik und schaut für ihr Leben gerne Filme und Serien. Sie hasst es Abends mit anderen Leuten, sich irgendwo volllaufen zu lassen. Viel lieber sitzt sie alleine au...