-4 Tage bis zum Ball-
Genervt schaltete ich meine Musik rauf und stieg in den Bus ein. Ohne auf die anderen Fahrgäste zu achten, lief ich bis zum Ende des Buses und setzte mich auf einen freien Platz.
Müde legte ich meinen schweren Kopf ans kalte Glas und seufzte. Mit kleinen Augen sah ich den dunkler werdenden Himmel an.
~Schweres Leben, nicht wahr?~Ich schloss die Haustür auf und steuerte auf mein Zimmer zu. Wütend schleuderte ich meine Schultasche in die Ecke und schmiss mich aufs Bett.
Da ich allein war, ließ ich einen Schrei aus mir raus.
Verzweifelt sah ich aus dem Fenster. Im Abendlicht konnte ich erkennen, dass etwas Großes auf meinem Balkon war. Leise stand ich auf und ging zur Tür. Als ich erkannte was es war, wurde ich noch wütender. Ich machte die Tür auf und schrie:"Was wollen Sie schon wieder hier!?"
Spider-Man stand von meinem Stuhl auf und hob beschwichtigend die Hände. "Beruhige dich. Was schreist du denn so? Was ist passiert?"
"Das geht Sie gar nichts an?!"
"Doch, es geht mich was an. Immerhin schreist du mich hier an!"
Nun wurde auch er wütend.
Ich beruhigte mich und sagte:"Gut. Ich erzähle es Ihnen, aber nur wenn Sie danach wieder gehen."
Er nickte. Wir gingen hinein und ich machte die Balkontür zu. Alle beide von uns ließen sich aufs Bett fallen und ich fing an ihm alles von Peter, Jacob und mir zu erzählen. Aufmerksam hörte er zu."Wissen Sie was? Ich rufe ihn jetzt einfach an."
"Wen?"
Ich hob eine Augenbraue und antwortete:"Na, Peter."
Er stand auf und ich tippte auf Anruf. Während es noch wählte, sagte er:"Ich muss gehen. Bis dann."
Spider-Man öffnete die Tür. Doch bevor er verschwand, hörte ich einen merkwürdigen Klingelton, der eindeutig von ihm kam. Mit offenem Mund nahm ich das Handy geschockt runter. Er sah mich noch einmal an, doch er schwang schon davon.
Ich rannte auf den Balkon und hielt mich am Geländer fest.
"Das war doch nur Zufall", versuchte ich mich zu beruhigen. Auch wenn ich mir selbst nicht glaubte.In Gedanken versunken saß ich auf dem Bett und dachte darüber nach, was vor einer Stunde geschehen war. Peter war Spider-Man? Peter war nicht Spider-Man?
Hatte Spider-Man Peters Handy, war aber nicht Peter?
Oder hatte jemand ganz anderes Spider-Man genau im gleichen Moment angerufen?
Während ich weiter darüber nachdachte, klingelte plötzlich mein Handy. Ohne hinzusehen nahm ich ab.
"Hey. Du hast mich angerufen?", hörte ich eine allzu bekannte Stimme. Sofort legte ich auf.
Peter.
Peter hatte mich zurückgerufen. Er hatte so normal geklungen. Als wäre er normal. War er normal? Oder war er ein Superheld mit Spinnenkräften?-3 Tage bis zum Ball-
Gespannt wartete ich auf den Bus. Und darauf Peter zu sehen. Ihm in die Augen zu sehen und endlich die Wahrheit herauszufinden. Mir war egal, dass ich tiefe Augenringe hatte, da ich die ganze Nacht nicht schlafen konnte. Mir war auch egal, dass ich heute höchstwahrscheinlich Jacob gegenüber treten musste.
Ich konnte mich nur noch auf Peter und Spider-Man konzentrieren, und auf die Tatsache, dass es die gleiche Person sein könnte.Als ich den Bus kommen sah, wurden meine Knie weich, aber ich blieb standhaft. Tief luftholend stieg ich ein und erblickte Peter, der wie immer dasaß und Musik hörte. Schnurstracks ging ich auf ihn zu und setzte mich neben ihn. Er sah mich von der Seite her an und nahm die Kopfhörer heraus.
"Warum hast du gestern einfach aufgelegt? Du hast doch mich angerufen."
Ich konnte die leise Verzweiflung in seiner Stimme hillern hören.
Weiterhin wurde er von mir angestarrt. Kein Ton kam aus mir heraus.
"Laura?"
Ich sah kurz weg und dann wieder ihn an. Mit der Hand deutete ich ihm, dass er näher kommen sollte. Ohne lange zu zögern hielt er mir sein Ohr hin. Leise flüsterte ich:"Ich weiß wer du bist."
Er zog sich wieder zurück und sah mich lange an. Kurz blitzte Angst in seinen Augen auf, doch dann sagte er:"Ich weiß nicht was du meinst."
"Und wie du das weißt", erwiderte ich.
Dann sahen wir uns wieder nur an.
"Wir reden später, wenn wir allein sind", sagte er nach einer Weile. Zufrieden lehnte ich mich zurück.Schnell lief ich in meine Klasse. Leider hatte die Zeit nicht mehr gereicht, um Peter auszuquetschen. Ich setzte mich und musste nicht lange darauf warten, dass es läutete. Meine Lehrerin betrat den Raum und fing an zu sprechen. Doch meine Gedanken hingen immer noch bei Peter. Sie galten einzig und allein ihm.
Endlich. Pause.
So schnell ich konnte war ich auf dem Weg nach draußen. Vor der Tür wollte ich auf Peter warten.
Doch stattdessen wurde ich aufgegfangen. Jacob hatte seine großen Hände tief in die Taschen seiner Jeans gesteckt und lehnte sich an den Türrahmen. Die anderen Schüler mussten sich an ihm vorbei quetschen.
Ich wollte schon wieder umdrehen, als er mich erblickte und meinen Namen rief. Widerwillig ging ich zu ihm und verbarg meine zitternen Hände in meinen Jackentaschen.
"Warum bist du gestern einfach gegangen?"
"Meine Mutter hatte mich angerufen, ich musste nach Hause", log ich ohne zu zögern.
~Lügen können wir ja~
"Das glaube ich dir nicht. Du hast noch mit Sebastian geredet und warst dann weg. Was hat er dir gesagt?"
Ich sah hoch. "Seine Zwillingsschwester steht auf dich und ich will keine Herzen brechen."
Mir war es egal, ob er davon wusste oder nicht. Ich wollte einfach nur noch weg und Peter finden.
"Ich weiß, dass sie mich mag."
Mit offenen Mund schaute ich auf seine breite Schulter.
"Aber ich mag sie nicht. Sie ist hier als Schlampe bekannt. Ihr Bruder ist nicht viel besser. Ich will und brauche so jemanden nicht in meinem Leben."
Kurz schloss ich einfach nur meine Augen. "Jacob, mich brauchst du auch nicht in deinem Leben. Ich bin einfach ein normales Mädchen. Nichts besonderes. Können wir es dabei belassen und so tun, als würden wir uns gar nicht kennen?"
"Das kann ich nicht. Dich würde ich nicht so schnell vergessen. Außerdem gehen wir heute ins Kino, schon vergessen?"
Ich schüttelte den Kopf. Das hatte ich wirklich nicht vergessen.
"Ich hole dich bei dir um 19:00 Uhr ab. Schick mir einfach deine Adresse. Komm nicht zu spät."
Er zwinkerte mir zu und schlenderte zu seinen Freunden, die sich alle beim Footballfeld befanden. Darunter befand sich auch Sebastian, der mich böse anschaute.
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Spider-Love (Homecoming FF)
FanfictionEin Mädchen mit schwarzen Humor, blonden Haaren und hellblauen Augen. Sie liebt die Musik und schaut für ihr Leben gerne Filme und Serien. Sie hasst es Abends mit anderen Leuten, sich irgendwo volllaufen zu lassen. Viel lieber sitzt sie alleine au...