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-Tag des Balls-

"Willst du wieder rein?", fragte Jacob, nachdem wir uns außer Atem anschauten. Meine Augen wanderten zu seinen süßen Lippen.
Zu den Lippen die ich eigentlich nicht wollte, doch es fühlte sich so gut an. Es fühlte sich so gut an zu wissen, dass mich jemand begehrte. Dass jemand mich wollte.
"Nein", flüsterte ich, krallte meine Finger in seine blonden Haare und zog ihn zu mir herunter. Wieder landeten seine Lippen auf meinen und wir bewegten sie im gleichen Rythmus. Seine starken Hände umschlossen mein Gesicht.
"Laura?"
Wieder lösten wir uns voneinander. Seine eisblauen Augen bohrten sich in meinen Blick. Abwartend biss ich mir auf die Unterlippe. Seine Augen sahen darauf und seufzte.
"Laura. Ich glaube, dass ich mich in dich verliebt habe", wisperte er fast unhörbar. Aber ich hatte es verstanden. Jedes einzelne Wort.
Und diese Worte holten mich in die Wirklichkeit zurück.
"Was?"
"Ich mag dich, Laura. Sogar sehr."
Ich konnte es nicht glauben.
Ungläubig fragte ich nochmals nach:"Wirklich?"
Mit einem glücklichen Lacher antwortete er:"Ja."
Wieder nahm er mein Gesicht in seine Hände und drückte mir einen warmherzigen Kuss auf die Lippen.
Meine Augen blieben geöffnet.
Als er sich von mir gelöst hatte, sagte ich:"Ich muss gehen", und lief in die Schule zurück. Er ließ mich gehen.

Kaum war ich drinnen, schnappte ich mir Michelles Hand und zog sie in eine der leeren Ecken.
Ich sah mich um. MJ hielt einen Becher Punsch in der Hand und sah mich mit halb geschlossenen Augen an. "Was ist denn?"
Als ich ihre Aussprache hörte, wurde ich stutzig. Sie war betrunken. Dann konnte ich es gleich lassen.
"Wie viel hast du davon getrunken?!"
Ich nahm ihr den Becher ab und stellte ihn auf den Tisch neben uns.
"Hey! Lass mich!"
Sie wollte nach dem Becher greifen, doch ich nahm ihn, trank ihn leer und zerknautschte ihn.
"Warum machst du das? Warum lässt du mir nichts übrig? Egal um was es geht."
Ich runzelte die Stirn und fragte als Gegenfrage:"Was meinst du damit?"
Sie zeigte mit dem Finger auf mich und antwortete:"Du weißt was ich meine! Du nimmst mir alles weg! Zuerst Peter und jetzt auch noch mein Getränk."
Laut holte ich Luft. "Du bist in Peter verliebt?" Ihre Augen wurden groß.
"Ja. Aber er hat nur Augen für Liz. Immer geht es um Liz. Und dann kommst du und verdrehst ihm auch noch den Kopf."
Ich spürte wie mein Herz schwer wurde. Sie war in ihn verliebt. Und das lange bevor ich in ihr Leben getreten war.
Langsam kam ich ihr näher und umarmte sie. Ihr Arme lagen schlaff um meinen Rücken. "Es tut mir Leid", flüsterte ich in ihr Ohr.
"Ich kann ihn verstehen. Du bist scharf." Ich fing an zu lachen.
Auch sie kicherte merkwürdig.
Ich trat einen Schritt zurück, legte meine Hand auf ihre Schulter und sgate:"Ich will nichts von Peter. Mir war nicht klar, dass du in ihn verliebt bist. Er gehört dir. Ich denke nicht, dass Liz noch etwas von ihm wissen möchte. Außerdem bin ich in Jacob verliebt."
Alles war gelogen. Meine Gefühle für Peter waren stark, aber die Gefühle von MJ waren stärker. Das konnte ich in ihren Augen erkennen. Das musste schon lange in ihr stecken.
"Meinst du, er mag mich auch?"
Sofort musste ich an diesen Kuss denken.
"Ich weiß es nicht, MJ. Das musst du ihn selbst fragen."
Sie nickte. Ihre Augen wurde immer müder. "Ich glaube, wir sollten dich nach Hause bringen."
Sie nickte wieder nur.
"Warte hier. Ich suche Jacob."
Ohne auf ein vermeindliches Nicken zu warten, ging ich los. Raus aus der Schule, zu unserem Platz des Kusses. Wenn ich Glück hatte, wäre er noch dort. Und ich hatte tatsächlich Glück. An den Zaun gelehnt saß er da, den Kopf auf seine Knie gelegt.
Leise kam ich zu ihm hin. So wie er dasaß erinnerte er mich an Peter, wie er in der Gasse gesessen hatte und weinte. Nur, dass Jacob nicht weinend schluchzte, sondern nachzudenken schien. Neben ihm kam ich zum stehen und fragte:"Jacob?"
Er sah auf. Mit großen Augen stand er auf. "Was? Laura? Du bist zurück?"
"Ja. Es tut mir Leid, dass ich einfach weg gerannt bin. Aber bevor wir über das reden was passiert ist, wollte ich dich um einen Gefallen bitten."
Er nickte und hörte mir ohne einen Laut zu. Ich nannte ihm MJ's Problem. Er willigte ein und zusammen holten wir sie ab.

"Ich bring sie noch schnell hoch, dann komme ich wieder zurück."
Er nickte und schaltete den Motor ab.
Ich stieg aus, machte die hintere Tür auf und half Michelle aus dem Auto. Ich legte ihren Arm um meine Schulter und half ihr die Treppen hoch. Zum Glück hat sie mir mal erzählt wo sie wohnt und wie sie ohne gesehen zu werden in ihr Zimmer kommt.
Da sie im zweiten Stock wohnte, waren wir bald da. Ich machte das Fenster ganz auf und stieg mit ihr  hinein. Vorsichtig legte ich sie in ihr Bett, zog ihre Schuhe aus und legte die Decke über sie.
"Schlaf dich aus. Ich ruf dich morgen an."
Ich wollte wieder hinaus als sie flüsterte:"Danke, Laura."
"Kein Problem", flüsterte ich zurück und gab ihr einen kleinen Kuss auf die Wange, bevor ich wieder aus dem Fenster stieg um nach unten zu Jacob zu laufen.

Bevor ich auf das Auto zulief, holte ich tief Luft. Langsam kam ich dem Audi näher, Jacob tippte auf seinem Handy herum. Ich öffnete die Beifahrertür und setzte mich hinein. Sofort steckte er das Handy weg und sah mich mit großen Augen an.
"Geht es ihr gut?"
Ich nickte. "Ja. Morgen wird ihr aber richtig schlecht sein."
Er grinste verlegen und sah weg. Lange war es still und wir taten gar nichts. Der Motor war aus, aus dem Radio ertönte leise Musik.
"Können wir reden?"
Er sah wieder zu mir her und nickte. Nachdenklich biss er sich auf die Lippe. Mein Blick lag auf ihnen.
"Jacob. Ich mag dich auch. Sehr."
Ohne lange zu warten lehnte ich mich zu ihm hin und drückte meine Lippen auf seine. Er erwiderte, seine Hand vergrub sich in meinen Haaren.
~Du tust das einzig Richtige. Peter gehört nicht zu dir, sondern zu MJ.~
Ich wusste, dass meine innere Stimme recht hatte. Peter und Michelle gehörten zusammen. Und das schon lange vor mir.
Jacob ging ein bisschen zurück und sah mir tief in die Augen.
"Laura? Willst du meine Freundin sein?"
Das überraschte mich nicht wirklich, trotzdem musste ich stutzen.
Doch schließlich dachte ich gar nicht mehr an Spider-Man, der Peter war, und antwortete mit:"Ja. Will ich."
Er zog mich lächelnd zu sich hin und küsste mich wieder.

Spider-Love (Homecoming FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt