-7 Tage bis zum Ball-
"Sehen wir uns dann Montag?"
"Ja, klar. Und vergiss nicht mir alles von Liz zu erzählen."
"Alles klar, Laura. Bis Montag", verabschiedete sich Peter und ich stieg aus dem Bus. So schnell ich konnte lief ich die Straßen entlang und rannte die Treppen hoch. Ich öffnete leise die Haustür und schlich auf Zehenspitzen durch die Wohnung. Aus dem Wohnzimmer hörte ich meine Eltern reden. Ohne, dass sie mich bemerkten, gelangte ich zu meinem Zimmer. Bevor ich aber in mein Zimmer ging schlich ich zu meinem Bruder ins Zimmer und setzte mich ans Bett. Leise atmete er. wenn er schlief, sah er aus wie ein kleiner, blonder Engel.
Ich wollte schon wieder gehen, als er plötzlich murmelte:"Laura?"
Wieder setzte ich mich zu ihm und streichelte seine Schulter. "Hallo, George. Ich hab nur nachgesehen ob du schon schläfst. Und jetzt schlaf weiter. Gute Nacht."
"Gute Nacht", murmelte er und schloss seine Augen nun ganz.Ich lief in mein Zimmer und zog mir eine kurze Sporthose und ein dünnes Leibchen an. Ich hatte für eine Septembernacht ziemlich warm. Deswegen ging ich zu meinem Balkon und öffnete ihn. Gerade wollte ich meinen Fernseher einschalten, als ich von draußen ein Geräusch hörte. Ich lief nach draußen und sah mich um. Da ich nichts erkennen konnte, schaltete ich das Licht von meinem Zimmer aus und ging nochmals raus. Meine Augen gewöhnten sich an die Dunkelheit und ich konnte zwei Gestalten in einer der kleinen Gassen erkennen.
"Wahrscheinlich irgendwelche Drogendealer", flüsterte ich, als eine der Gestalten lauthals anfing zu schreien. Es war eindeutig eine Frau.
"Halt den Mund!" Und ein Mann.
Sofort wurde mir klar, was da unten vor sich ging. Ich bekam Panik.
"Scheiße, scheiße, scheiße."
Ohne lange nachzudenken kletterte ich die Feuerwehrleiter nach unten. Es wurde kälter. Meine nackten Fußsohlen gaben kaum Halt auf den Sprossen. Trotzdem kam ich dem Boden immer näher.
Schließlich landete ich auf dem harten Teer und rannte los. Ich folgte den Geräuschen und versteckte mich hinter der Mauer. Ich lugte um die Ecke und musste mit Ekel feststellen, dass die Kleidung der Frau zerrissen war und nur noch in Fetzen an ihr herunterhing. Der Mann hinter ihr hielt ihr den Mund zu und befummelte sie. Ich suchte nach einer Waffe, konnte aber nichts außer einer verbogenen Gabel entdecken. ich hätte ein Messer mitnehmen sollen.
Und mein Handy hatte ich auch nicht dabei. Ich ballte meine Fäuste und wollte mit bloßer Überraschung und meiner ganzen Kraft auf ihn stürzen. Bevor ich jedoch nur einen Schritt machen konnte, wurde mein Hand genommen und ein Stück weit zur Seite gezogen.
Ich sah in ein mit einer roten Skimaske verhülltes Gesicht. Große, runde schwarze Augen mit weißen Linsen sahen mich an.
"Wer zur Hölle sind Sie?"
"Ich bin es, Spider-Man."
Ich schüttelte mit dem Kopf und sagte:"Nein. Spider-Man sieht ganz anders aus. Machen Sie Cosplay?"
Dann fiel mir die Frau ein und ich riss mich aus dem Griff. "Gehen Sie lieber. Ich muss jemanden retten."
Ich hörte ihn seufzen und ich spürte etwas Klebriges an meinen Händen und Füßen. Ich fiel zu Boden und konnte mich kaum bewegen. Der Cosplayer hockte sich neben mich und sagte:"Entschuldigung. Ich will nicht, dass sich noch jemand verletzt." Er machte eine Handbewegung und mein Mund wurde zugeklebt.
Er rannte um die Ecke und ich hörte Kampfgeräusche. Kurz darauf waren Sirenen zu hören. Der rote Held kam auf mich zu, hob mich mit Leichtigkeit hoch und plötzlich waren wir in der Luft. Ich kniff meine Augen ängstlich zusammen.
Es ruckelte und ich wurde hingesetzt. Meine Augen öffneten sich und wütend starrte ich die weiß, schwarzen Augen an. Er griff nach dem klebrigen Etwas und löste es langsam von meiner Haut. Es tat höllisch weh und ich unterdrückte einen Schrei. Kaum war mein Mund komplett frei, schrie ich:"Warum entführen Sie mich?! Wer sind Sie?! Und sind Sie wirklich Spider-Man?!"
Er hob beschwichtigend seine Hände und antwortete:"Ich habe dich gerettet. Du hättest dich auch nur in Gefahr gebracht. Ich kann dir nicht sagen wer ich bin, sorry. Und ja, ich bin Spider-Man. Kein Cosplayer."
"Warum haben Sie solche Lumpen an? Ich hab die Videos gesehen, und da hatten Sie etwas anderes an."
"Das ist eine lange Geschichte."
Lange war es still und ich fing an zu zittern. Mir wurde langsam kalt. Es war nichts mehr von der vorherigen Wärme geblieben.
"Hast du kalt?", fragte er. Ich konnte die Sorge heraus hören.
Ich nickte und bat:"Können Sie mich bitte losmachen? Ich bin immer noch gefesselt."
"Oh klar. Tschuldigung."
Er kroch um mich herum und löste meine Handfesseln. Dann kamen meine Beine dran. Er streckte mir die Hand hin, die ich jedoch nicht ergriff sondern versuchte selbst aufzustehen. Aber ich fiel schwach hin und lag nun auf dem Bauch. Ich spürte zwei Hände unter meinen Schultern die mich hochhievten und zum Stehen brachten.
"Geht es dir gut?"
Ich nickte und schlang die Arme um mich.
"Wie ist dein Name?", fragte er.
"Laura. Laura Wilson. Wieso?"
Er verschränkte die Arme und antwortete:"Ich wollte den Namen des wunderschönen Mädchens wissen, das ich gerettet hatte."
Ich hob eine Augenbraue. Er kam einen Schritt auf mich zu und strich mit seinen Fingern über meine Wange. Seine Wärme brachte eine weitere Gänsehaut über mich. Doch ich konnte dem Fremden doch nicht zeigen, dass ich verlegen war.
"Schön das von einem wahrscheinlich viel zu alten Mann zu hören. Und wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich jetzt gerne wieder nach Hause."
"Ich bin jünger als du denkst. Wo wohnst du?"
"Bringen Sie mich einfach wieder zu der Straße aus der Sie mich geholt haben und ich klettere wieder in mein Zimmer."
"Du kletterst in dein Zimmer? Wie kletterst du denn?"
"Feuerwehrleiter", gab ich einfach zur Antwort.
Er kam auf mich zu und hob mich hoch. Ich legte meine Arme um seinen Hals und fragte schockiert:"Können wir nicht einfach zu Fuß gehen? Müssen wir denn fliegen?"
Er lachte und antwortete:"Wir fliegen nicht, sondern schwingen."
Er streckte seinen Arm aus, streckte drei Finger heraus, aus der weiße Fäden herausschossen. Er rannte los und sprang über das Dach. Ich fing an zu schreien, doch im nächsten Moment fühlte ich mich merkwürdig frei. Mein Griff wurde fester.
Ich erkannte meine Straße und er landete an der Ecke, an der er mich entführt hatte.Wir standen schon länger am Boden, doch ich hielt mich immer noch an ihm fest.
"Kannst du mich bitte loslassen, Klammeräffchen?"
Ich schaute ihn streng an und ging zu Boden. Mir wurde ein wenig schwindelig und ich lehnte mich gegen die Mauer. Schnell beruhigte ich mich und wollte schon losgehen, als mir die Spinne wieder einfiel.
"Danke dass Sie mich gerettet haben. Ich wünsche Ihnen viel Glück. Und bitte wechseln Sie so bald wie möglich Ihr Outfit. Sie sehen schrecklich mit dem Aufzug aus."
Er lachte und hielt sich den Bauch.
"Schlaf gut, Klammeräffchen. Ich hoffe wir sehen uns bald wieder."
Ich schüttelte den Kopf und sagte darauf:"Das will ich doch nicht hoffen. Denn sollte ich Sie nochmals sehen, heißt das, dass ich in Schwierigkeiten stecke, oder?"
Er nickte und ich lief über die Straße. Als ich mich umdrehte, war er schon verschwunden.
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Spider-Love (Homecoming FF)
FanfictionEin Mädchen mit schwarzen Humor, blonden Haaren und hellblauen Augen. Sie liebt die Musik und schaut für ihr Leben gerne Filme und Serien. Sie hasst es Abends mit anderen Leuten, sich irgendwo volllaufen zu lassen. Viel lieber sitzt sie alleine au...