"Setzen Sie sich bitte noch einen Moment ins Wartezimmer", lächelte die Frau hinter dem Tresen und deutete auf eine weiße, geschlossene Tür. "Sie werden aufgerufen, wenn der Doktor Sie empfangen möchte.", fügte sie hinzu.
Ich nickte, steckte meine Karte wieder ein und öffnete die Tür zum Wartezimmer. Ich war nicht gerne beim Zahnarzt, vorallem nicht an Tagen wie heute, an denen das Wartezimmer so voll ist, dass man sicherlich eine halbe Stunde warten muss.
"Hallo", sagte ich, nickte in die Runde, und bekam eine gemurmelte Begrüßung zurück. Seufzend ließ ich mich auf einem der unbequemen weißen holzstühle nieder, da es eine der letzten Möglichkeiten waren, sich zu setzen.Ich holte mein Handy aus meiner Tasche und schrieb eine Nachricht an Manu. "Ich verspäte mich bei der Aufnahme vermutlich ein Wenig, das Wartezimmer ist völlig überfüllt"
Ich schickte sie ab, allerdings hatte die Nachricht nur einen Haken. "Na toll...", wisperte ich genervt, "Nicht, dass er schon auf mich wartet."Ich steckte mein Handy ein und ließ meinen Blick durch das Wartezimmer gleiten. Vor mir saß ein großer, dünner Mann, welcher mich leicht anlächelte, weshalb ich gefälscht zurück lächelte und sofort damit aufhörte, als ich weg sah.
Vorsichtig schielte ich zu ihm herüber und sah, dass er mich noch immer anstarrte, also begann auch ich, den dünnen Kerl zu mustern. Er hatte längliche, braune Haare, klare, grüne Augen und schmale Lippen, welche ein vorsichtiges Lächeln formten. Sein sanftes Lächeln ließ mich erröten und löste ein seltsames Kribbeln in meinem Magen aus, er faszinierte mich.
Irgendwie kam mir dieser fremde Mann unheimlich vertraut vor, als würden wir uns kennen oder hätten uns schon einmal gesehen. Woher kannte ich ihn bloß?
Immer wieder tauschten wir Blicke aus, seine waren freundlich, während meine immer ernster und nachdenklicher wurden. Es ließ mich einfach nicht los, woher kannte ich ihn? Es kam mir vor, als würde ich ihn schon eine halbe Ewigkeit kennen, und dennoch nicht wissen, woher.Die Tür ging auf und eine Frau stand in dieser. Sie rief die Patienten auf, so, wie sie es schon die letzten zwanzig Minuten tat.
"Manuel Büttinger, bitte", sagte sie. Der braunhaarige Mann vor mir stand auf, lächelte mich leicht gerötet an und folgte der Frau, ohne ein weiteres Wort.Mein Mund blieb offen stehen, meine Augen weiteten sich, meine Blicke verfolgten ihn aus dem Raum, bis die Tür zu ging und Manu verschwand.
Ich schluckte.
"Natürlich", hauchte ich, "Wie konnte ich ihn denn nicht erkennen?"
Ungeduldig tippte ich mit meinem Finger auf der Armlehne und stützte mit der anderen Hand lustlos meinen Kopf.
"Ich hab ihn noch nie gesehen, ich muss mir keine Vorwürfe machen", dachte ich, "Aber.. ich hätte ihn schon erkennen müssen. Alleine an den smaragdgrünen Augen, verdammt Patrick! Aber wieso war er hier in Köln, anstatt bei ihm zu Hause in Essen? Wieso ist er ausgerechnet nach Köln zum Zahnarzt gefahren?""Patrick Mayer, bitte", ertönte es aus Richtung der Tür. Ich erhob mich und folgte der Frau in den Behandlungsraum. Ich sah die ganze Zeit um mich, doch konnte Manuel nicht finden. Vermutlich war er schon gegangen.
Lustlos legte ich mich hin und wartete, bis der Zahnarzt mich aufforderte, meinen Mund zu öffnen, was ich auch tat.
Ich hasste es, beim Zahnarzt zu sein.Schnell zog ich meine Jacke an, verabschiedete mich freundlich und verließ die Praxis in Lichtgeschwindigkeit, in der Hoffnung, Manu noch zu erwischen. Stürmisch öffnete ich die Tür und lief zum Parkplatz, sah um mich, sah in jede Nebenstraßen und schwenkte meinen Kopf andauernd von rechts nach links, doch nirgendwo erblickte ich Manuel.
"Das darf doch nicht wahr sein", wisperte ich und ging entrüstet zum Parkplatz zurück. Ich ging zu meinem Auto, als mein Herz plötzlich stehen blieb.Manuel saß auf dem Bordstein neben meinem Auto und stand lächelnd auf, als er mich sah.
"Ich dachte schon, der Doktor hätte dich gefressen", scherzte er, "Ich habe auf dich gewartet."
"W-w-wieso bist du hier? W-was..", stotterte ich.
"Mein Zahnarzt in Essen ging pleite, und da Köln nicht all zu weit entfernt ist und mein bester Freund hier lebt... wieso nicht?", lächelte Manu und kam auf mich zu, "Mein Zug kommt in einer halben Stunde, ich habe nicht mehr viel Zeit. Leider."
Ich nickte interessiert und sah von einem Auge in sein Anderes, und wieder zurück."Und da meine Zeit davon rennt, muss ich etwas ausprobieren", waren seine Worte, kurz bevor er seine Hände in meinen Nacken legte, mich an sich zog, und seine Lippen auf die Meinen legte. Er küsste mich leidenschaftlich und massierte meinen Nacken sanft. Ich hatte ein unglaublich starkes Kribbeln in meinem Magen, ich war überfordert und liebte diesen Moment zeitgleich. Ich liebte diesen Mann.
Vorsichtig legte ich meine Hände an seinen warmen Rücken und verstärkte unseren Körperkontakt.
Ich erwiderte den Kuss. ||Es werden nicht regelmäßig oneshots kommen. Halt immer dann, wenn mir was cooles einfällt! Behaltet dieses Buch einfach in der Bibliothek, dann verpasst ihr keinen Oneshot :D <3
Ich freue mich über Feedback, hihi
![](https://img.wattpad.com/cover/131792863-288-k807421.jpg)
DU LIEST GERADE
Kürbistumor Oneshot Sammlung
FanfictionManchmal laufe ich durch meine Stadt und sehe dabei irgendwas, Träume irgendwas, sehe in Filmen oder Serien irgendwas süßes, oder erlebe es sogar selbst. Nun, hier verwandle ich all diese Ereignisse in kleine Kürbistumor Kurzgeschichten, um meiner K...