Kürbistumor Oneshot Sammlung

Hey

!!Dieser Oneshot ist eine Fortsetung zur Geschichte "Palle, seine Freunde und ich" von der lieben gebackeneZucchini und daher empfehle ich es sehr, diese Geschichte zuerst zu lesen. Schließlich ist das hier eine Fan - Fortsetzung mit der Grundlage von ihr. Zumal in diesem ausgedachten ENDE (!!) viele Spoiler sein werden... ist halt das ende. Also bitte ich euch, erst ihre Fanfiction zu lesen, welche sehr empfehlenswert ist, bevor ihr meine Fortsetzung lest. Danke!!

397 Tage seit dem Umzug
"Und? Wie war Mathe?", lächelte Micha durch den Bildschirm. Wir skypten so oft wie nur möglich, was so viel wie fünf Mal die Woche hieß. Mal mehr, mal weniger. Aber wir standen eigentlich durchgehend in Kontakt. Zum Glück. Ich wüsste nicht, was ich ohne ihn tun würde. Ich seufzte.
"Es war okay, aber.. Ach man, eigentlich hatte ich echt viel gelernt, und dann trotzdem nur eine drei zu schreiben, ist ziemlich frustrierend.", Erklärte ich meinem besten Freund, der über 500 Kilometer von mir entfernt war.

Tatsächlich kam ich kurz nach Dados Beerdigung nach Berlin zu meinem Vater, mit welchem ich mich immernoch nicht blendend verstand, aber definitiv besser, als damals am Telefon. Und allgemein, besser als damals in Essen.
Lars hatte Mama einen Antrag gemacht. Ich war immernoch kein besonders großer Fan von ihm, geschweige denn ihrer Beziehung, aber solange es Mama glücklich macht, bin ich es auch. Sie hatte es verdient, endlich wieder glücklich zu werden.
Angi und Basti teilten sich das Zimmer weiterhin, und es klappte besser, als wir alle zu glauben schienen. Erstaunlicherweise.
Taddl, Ardy und Marley wurden mit ihrer Band berühmter als ich dachte, aber Privates hörte ich auch von T nicht mehr. Leider.

Und ob ich seit dem Umzug schon ein Mal wieder in Essen war?
Nein.
Komischer Weise fühlte ich mich wohl, ich hatte alles, was ich brauchte. Zumindest redete ich mir ein, halbwegs gute Noten, neue und meine alten Freunde, liebende Geschwister, eine wunderschöne Umgebung, und der Anfang im Tischtennis Verein, seien genug.
Micha und Chessy waren immer noch so verliebt wie bei ihrem ersten Gespräch, und ich glaube, so langsam hatten sie es überwunden, dass Dado sich ihretwegen umbrachte - mehr oder weniger zumindest.

"Die Schule macht sich riesige Vorwürfe", erzählte Micha, "Der Direktor sagt, er hätte Maurice ansprechen sollen, wegen den Bildern, die er ihnen immer zum Veröffnetlichen zuschickte. Und auch Herr Bergmann macht sich Vorwürfe, weil Dado in seiner Klasse war und er nichts gemerkt hat. Er hat vor, zu kündigen."
Ich nickte und murmelte ein leises: "Ja, vielleicht hätte ein kleines Gespräch alles verhindern können"
"Aber okay", fuhr Micha fort, "Da Chessy und ich nachher ins Kino gehen und ich nicht mehr all zu lange skypen kann, komme ich gleich zum Punkt."
Er seufzte aus und schaute mir mitfühlend in die Augen: "Hat Palle sich gemeldet? Endlich?"
Ich schluckte, senkte meinen Blick und schüttelte leicht den Kopf.

Nein. Seitdem wir uns auf der Beerdigung von Dado trafen, und er mir sagte, er würde mich lieben, hatte ich Nichts mehr von ihn gehört.
Zugegeben, auch ich hatte mich nicht gemeldet. Aber ich war ja auch nicht Derjenige, der sagte, er würde mich lieben.

Ich lebte nun schon seit etwas über einem Jahr in Berlin, ich war 17 Jahre alt und es dauerte keine zwei Wochen mehr, bis ich 18 werden würde. Ich freute mich riesig, endlich volljährig zu sein, aber irgendwie war ich genauso traurig darüber, dass ich ohne Palle erwachsen und alt werden würde.

"Ruf du ihn doch Mal an", sagte Micha und holte mich aus meinen Gedanken. Wieder schüttelte ich den Kopf. Ich wollte meiner Vergangenheit nicht hinterher rennen und mir Hoffnungen machen, obwohl ich wusste, er würde Nichts erwidern. Ich bin vier Jahre jünger als er, ich war für ihn einfach nur irgendein Flirt an seiner Schule. Ich war ihm gar nicht wichtig.
"Telefonieren wir morgen nochmal? Ich muss los, Chessy ist da", sagte Zombey und lächelte mich flüchtig an.
"Na klar", erwiderte ich noch immer etwas enttäuscht, "Viel Spaß im Kino"
"Danke, fühl dich gedrückt, Manu!" Und schon hatte mein bester Freund aufgelegt.