Hiro Akabane

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Hilflos. Tsukiyama hatte mich allein zurückgelassen, mich dem Schicksal in die Arme gelegt, umhüllt in den kalten Fingern des Todes. Nicht hält ewig, alles vergeht. Doch sollte das für mich schon so weit sein? Sollte ich die Hoffnung aufgeben und mich zum Sterben legen? War es so weit? Hat, wenn es sie gibt, eine höhere Macht mein Schicksal und damit Tod besiegelt? Meine Sinne waren wie betäubt, ich spürte nur Schmerz, nicht nur meine Knochen, sondern auch Lebenswillen hatte Tsukiyama durchbrochen. Aber da war etwas, ganz leise, aber da. Eine Stimme, die mich erinnern ließ. Warum ich leben sollte, was leben bedeutet und dass ich noch eine Chance hatte. Der Schleier, das Innere in mir, verlangte nicht mehr so laut nach dem bitteren Geschmack des Todes, er vermischte sich mit etwas neuem. Etwas Süßem, etwas Zarten. Mit Liebe.

Ich öffnete die Augen und blickte ins von Tränen durchnässte Gesicht von Kimi. Salzige Tränen tropften auf meine kalte bleiche Haut und ließen sie wieder lebendig werden. Tatsächlich, Kimi war gekommen, hatte mich gesucht und auch gefunden. Ich bedeutete ihr etwas, war ihr Lebensglück und sie meins. Ich nahm ihre Hand, in der Hoffnung sie würde aufhören zu weinen. ,,Kimi... Es tut mir leid.." gab ich von mir und legte nun auch meine andere Hand auf die ihre um die Wärme zu spüren. ,,Nishiki! Ich muss einen Krankenwagen rufen! Den Notarzt, irgendwen! Oh Gott, du verblutest! Wie fühlst du dich?!" Kimi sah etwas erleichtert, dennoch unglaublich besorgt aus.

Nachdem ich Kimi davon überzeugt hatte, ich könne selbst gehen, machte ich mich auf den Heimweg. Nicht auszudenken was passiert wäre, käme ich in ein echtes Krankenhaus. Es dauerte lange, bis alle Wunden verhielten und diese Zeit war nicht gerade rosig. Ohne meinen kleinen Essensvorrat hätte ich diese Zeit sicher nicht überstanden. So machte ich mich nach ungefähr zwei Wochen wieder auf um die Uni und die Vorlesungen zu besuchen. Schließlich musste ich neben meinem Ghoulleben auch noch mein Studium schaffen.

Nicht gerade leise gähnend  ließ ich meinen Kopf auf den Tisch krachen, in der Hoffnung, dass dieser Langweiler und an Professor irgendwann doch mal fertig mit quatschen sein musste. ,,Entschuldigung..? Du bist doch Nishiki-san oder? Professor Todoroki kann echt sauer werden, wenn jemand bei seinen Vorlesungen pennt. Tu wenigstens so als wenn du zuhörst." Ein rothaarige Typ schaute mich leicht besorgt an. Er kam mir bekannt vor, aber ich konnte sein Gesicht nicht zuordnen. Ich murmelte: ,,Kennen wir uns?" Uns weitere hob meinen Kopf. ,,Ich kenne sich nur vom Sehen. Mein Name ist Hiroshima Akabane. Kenn mich aber lieber Hiro." stelle er dich vor. Danach unterhielten wir uns noch etwas bis die Vorlesungen vorbei war. Ich lud ihn letztendlich in ein Café ein. Ins Anteiku.

Die Rose und die HaselnussWo Geschichten leben. Entdecke jetzt