Chapter 14

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-Lauren-

"Das Tagebuch ist weg!", plärrte ich fast schon zu laut. Die Konversation verstummte. Dinah schob mich völlig energisch zur Seite und durchwühlte meine Habseligkeiten. "Es ist weg!", schrie sie förmlich. "Hast du es vielleicht mitgenommen?", versuchte Normani die Situation zu beruhigen. "Ich habe es nicht, Mani.", machte ich ihr klar und wandte mich erneut Dinah zu, die bereits Verdacht geschöpft hatte. Austin.

Doch nun stand erstmal eine andere Sache an - wir mussten Ally ins Bild setzen, denn sie hatte von dem Ganzen absolut keinen Schimmer. Etwas kühl beschrieb Dinah den Vorfall mit dem Tagebuch, um genau zu sein, beschrieb sie es in drei Sätzen. Oh, ich hatte großen Mist gebaut. "Hast du denn schon eine Ahnung, wer das Tagebuch haben könnte?", fragte Ally und schaute aufgewühlt in die Runde. Irgendwie ließ mich das Gefühl nicht los, dass sie ebenfalls von Camilas düsteren Gedanken wusste. Doch bevor ich überhaupt einen klaren Gedanken fassen konnte, mussten wir uns um Dinah kümmern, denn die stürmte völlig aufgebracht den Flur entlang mit nur einem Ziel vor Augen - sie musste Austin finden.

"Dinah, warte!", rief Normani ihr hinterher, leider jedoch vergebens. Durch das ewige Slalom laufen durch die Schulflure, verloren wir Dinah komplett aus den Augen. Normani, Ally und ich blieben erst einmal stehen, um wieder zu Atem zu kommen. Doch lange hielt unser kurzes Päuschen nicht an, denn wir hörten bereits lautes Geschrei, welches wahrscheinlich von Dinah stammte. Augenblicklich liefen wir los und kamen keinen Moment zu früh, zumal sie Austin bereits an seinem Kragen feste gegen die Wand drückte. Doch statt Dinah davon abzuhalten, konnte ich nicht anders und ließ sie ihn weiter demütigen. "Sieh mal an, da ist ja Camilas neue Freundin.", grinste er, wonach Dinah ihm nur noch mehr die Luft abdrückte. "WO IST DAS BUCH, AUSTIN?", brüllte ich ihn augenblicklich an und verspürte eine solche Wut in mir aufsteigen, dass ich kaum noch klar denken konnte. Er zuckte mit den Schultern und ließ sich sein freches Grinsen weiterhin nicht nehmen. "WENN IHR ETWAS PASSIERT, WIRST DU ES BEREUEN MAHONE!", fuhr ich fort und eilte durch die Flure in Richtung Ausgang. Ich musste zu Camila, jetzt.

-Camila-

Erneut war ich an diesem Tiefpunkt angekommen, nur schlimmer. Diesmal schaute ich in die Tiefe und überlegte ernsthaft zu springen, sollte ich? Jeder würde mich abhalten wollen, doch würde es Lauren auch? Als ich gestern hinausgestürmt war, verfolgte mich ein Gedanke - ich wollte dem Ganzen ein Ende setzen, doch mit meinem Glück, waren meine Eltern Zuhause. Es war der Einzige Grund, weshalb ich heute noch hier saß. Ich sei krank, das erzählte ich meiner Mutter, sodass ich heute nicht zur Schule müsse. Ehrlich gesagt, überlegte ich alles einfach hinzuwerfen und die Schule an den Nagel zu hängen. Ich wollte einfach nicht mehr. Ich wollte es einfach nicht mehr ertragen.

Zurzeit lag ich in meinem Bett, in meinem Schlafanzug mit völlig zerzaustem Haar und starrte die Polaroids an. Hauptsächlich fiel mein Blick auf das von Lauren und mir. Mein Handy war ausgeschaltet seit gestern Vormittag. Ich wollte nicht daran erinnert werden, dass sich irgendwer um mich Sorgen machen könnte. Ich wollte alleine sein.

Ausgerechnet jetzt klopfte es an meiner Zimmertür, wobei mein Dad nur wenige Sekunden später bereits im Türrahmen stand und sich verabschiedete - er musste zur Arbeit. Ich log ihn dreist an genau wie meine Mum, die anschließend mit meiner Schwester verschwand. Meine Eltern machten sich auf den Weg zur Arbeit und Sofi zur Schule. Nun war ich alleine Zuhause - nur meine Gedanken und ich, was sehr gefährlich werden konnte. Doch ich gab dem Leben noch eine letzte Chance, dass wäre ich schließlich allen Angehörigen schuldig. Die Müdigkeit nahm erneut Überhand und so versuchte ich all die bösen Gedanken einfach mit Hilfe von Schlaf beiseite zu schieben. Ich müsste noch früh genug wieder aufwachen.

Nachdem es Sturm an meiner Tür klingelte, war es mit dem schlafen auch schon vorbei. Jedoch erwartete ich keinen Besuch, deshalb blieb ich einfach liegen und versuchte das ohrenbetäubende Geräusch zu ignorieren. Normalerweise würde derjenige in wenigen Minuten wieder verschwinden, doch diesmal war es anders. Die Person gab nicht auf und versuchte mir wahrscheinlich gerade den letzten Nerv zu töten. Also blieb mir nichts anderes übrig, als die Tür zu öffnen und denjenigen einfach mit meiner schlechten Laune wegzuekeln. Doch mein parater Plan wurde durchkreuzt, als plötzlich Lauren Jauregui vor mir stand. Heute war definitiv nichts normal.

She Knows (GirlxGirl) || Camren ||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt