Chapter 22 (Part 1)

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-Camila-

Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass dieses Mädchen mir nicht mein Wochenende ruiniert hätte, denn genau das hat sie. Ich wusste noch immer nicht wer sie war, doch ich sah noch immer ihren wütenden Blick, welchen sie gegen mich gerichtet hat. War sie vielleicht Laurens Ex? Eine Geliebte?  Ich wusste keine Antwort auf all diese Fragen, doch ich wusste, dass die Beiden definitiv eine Vergangenheit hatten. Warum sollte sie mich sonst auffordern, mich von ihr fernzuhalten? Ehrlich gesagt, hatte Lauren nie wirklich über ihre Zeit in Atlanta gesprochen und ich habe niemals nachgefragt. Ein fataler Fehler, wie ich nun annahm. Doch vielleicht gab es noch ein Mädchen an Laurens Seite? Eine, von der ich nichts erfahren sollte. Vielleicht hatte es Gründe, weshalb Lauren mir niemals von Atlanta erzählt hatte?

Nun lag ich in meinem dunklen Zimmer und hörte dem Wind dabei zu, wie er seine gigantische Kraft auf die riesige Birke, vor meinem Fenster, auswirkte. Alle schliefen bereits. Sofi ging überglücklich zu Bett. Es hatte auch sie eine Menge Kraft gekostet. Ally und Normani blieben noch eine Weile, bevor auch sie ihre Heimreise antraten. Nun war ich alleine mit meinen Gedanken und konnte an nichts anderes denken, als an Lauren und dieses Mädchen. Sollte ich Lauren schreiben?  Nein, keine gute Idee. Ich wollte nicht, dass sie sich Sorgen machte, da ich noch immer wach lag. Ich würde mit ihr reden. Morgen. Doch weiterhin war dieser Gedanke präsent - Was, wenn sie ihre Drohung wirklich ernst meinte? 

Ich gab mein Bestes, doch bekam einfach keine Auge zu. Ich musste es jemandem erzählen, doch nicht direkt Lauren, deshalb wählte ich Allys Nummer. Es war 03:44 Uhr. Sie würde keinesfalls drangehen, nicht Ally und nicht um diese Uhrzeit. 

"Hallo?", hörte ich eine verschlafene Stimme auf der anderen Seite der Leitung. "Ich wollte nicht stören.", entschuldigte ich mich. "Mila, hast du mal auf die Uhr gesehen?", fragte Ally, wobei ihre Stimme langsam klarer wurde. "Ich muss dir etwas erzählen.-", fing ich an, doch war mir nicht sicher, ob Ally überhaupt klar denken konnte. "Da war dieses Mädchen am Freitag.-", begann ich zu erzählen, wobei ich meine Stimme etwas dämpfen musste, sodass ich niemanden wecken würde. "Sie meinte, ich solle mich von Lauren fernhalten.", erinnerte ich mich, woraufhin ihre Gestalt wieder in meinem Kopf herumschwirrte. "Welches Mädchen, Mila?-", klarte Allys Stimme auf der anderen Seite auf. "Von wem redest du?", fragte sie besorgt und schien nun hellwach zu sein. 

Ich erzählte Ally von der üblichen Lernstunde, welche unabsichtlich überzogen wurde und der anschließenden Begegnung mit der unbekannten Blondine. Auch die Details ließ ich nicht außer Acht sowie die Befürchtung, welche zu diesem Anruf geführt hat. "Mila, du solltest deinen Eltern davon erzählen.", riet sie mir aufgebracht über die jüngsten Ereignisse. "Vielleicht ist die Drohung auch gar nicht ernst gemeint?", entgegnete ich ihrem, in meinen Augen, etwas zu voreiligem Entschluss. "Was, wenn doch?", konterte nun auch Ally und erinnert mich an die Tatsache, dass ich morgen erneut länger bleiben müsse. Die Chance, dass eine gewaltbereite Blondine vorbeischauen würde, stand also nicht gerade gering. 

Ally schaute am Nachmittag bei mir vorbei und ging nochmals die Maßnahmen durch, welche wir zusammen beschlossen hatten. Wir behielten es vorerst für uns und ich würde auch Lauren außen vor lassen. Ally würde nun jeden Montag, Mittwoch und Freitag auf mich warten, sodass ich keinesfalls alleine wäre, falls es zu einem erneuten Zusammenstoß käme. Wer die Blondine jedoch war, wusste ich bis zu diesem Zeitpunkt noch immer nicht. 

Auch wenn ich Lauren gerne sehen mochte, kam der Montag meines Erachtens nach viel zu schnell. Ich wäre am liebsten Zuhause geblieben, doch durfte nicht noch mehr Stoff verpassen. Außerdem wäre es zu offensichtlich, dass irgendetwas nicht stimmte. Ich wollte Lauren keinesfalls auf die richtige Fährte bringen zumindest nicht, wenn es nur Worte bleiben würden. Ich hoffte jedoch inständig, dass keine Taten in Zukunft folgen würden. Auch wenn ich von nun an Allys Unterstützung hätte, wusste ich, dass Ally niemanden verschrecken, geschweige denn in die Flucht schlagen könnte. Abstand würde ich auch nicht von Lauren nehmen, schließlich war sie meine große Liebe von der mich niemand trennen würde.

She Knows (GirlxGirl) || Camren ||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt