Not a silent night

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Flos Sicht (mehr oder weniger ^^)

Gequält sah er schon zum 5. Mal in dieser Minute auf die Uhr.

"Mann, es ist immernoch halb 3!",dachte er und seufzte resigniert. Der Regen trommelte unerbittlich gegen das Fenster und das schon seit Stunden. Selbst wenn er schlafen gewollt hätte, er hätte es nicht gekonnt.

Zum nun bestimmt schon 20. Mal in dieser Stunde nahm er sein Smartphone, tippte einen Kontakt an, schrieb etwas ins Nachrichtenfeld und löschte es wieder.

Sie war bestimmt nicht wach. Und wenn doch, dann wollte er sie nicht wach halten.

Doch eigentlich wusste er nur nicht, was er schreiben sollte. Er hätte ihr so viel sagen können.

Er wollte ihr alles erzählen, vom letzten Tag.

Oder sich endlich entschuldigen. Er hatte sich da wie ein Arsch benommen. Er musste sich entschuldigen...eigentlich.

Denn jetzt hatte sie alles vergessen und das hätte für ihn die Chance sein können, von neu anzufangen und dann würde er diesen Fehler nicht nocheinmal begehen.

Doch wie konnte er mit etwas von neuem anfangen, wenn er nichteinmal wusste, mit was. Er war sich genauso unsicher, wie vor 2 Wochen. Er konnte alles gewinnen, oder alles zerstören.

Aber das waren die alten Umstände. Was, wenn jetzt alles anders war? Wenn sie jetzt anders dachte?

Bis vor Kurzem hatten sie sich noch so gut gekannt und jetzt...

Sie vertraute ihm ja nicht einmal. Es gab Momente, in denen schien sie fast, wie früher, doch im nächsten Augenblick sprach sie wieder von ihren "Eltern". Er hatte keine Ahnung, was genau hier lief und was das für Leute waren, aber er wusste, es waren nicht ihre Eltern. Was sollte das Ganze nur?!

Er wollte sie irgendwie da raus holen, denn alleine schien sie da nicht mehr herauszukommen.

Doch wie sollte er das anstellen?

Nochmal nach Sizilien? Von welchem Geld und vor allem wann?!

Ihren"Eltern" hinterherspionieren in der Hoffnung etwas zu finden, um Eilie zu überzeugen? Er war nicht unauffällig genug dafür und er würde ganz sicher niemanden ausspionieren!

Er seufzte. Der Bildschirm seines Handys wurde schwarz und sein schwaches Spiegelbild erschien.

Er sah erschlagen aus, fand er und rieb sich durch die Augen. Und ratlos.

"Glotz nicht so blöd, sag mir lieber, was ich machen soll!",fuhr er in Gedanken sein Spiegelbild an. Doch es blieb still.

So still, wie die Nacht, die sich längst um ihn gelegt hatte, wie ein weiter, dicker Mantel.

Nur der Regen trommellte weiter unerbittlich ans Fenster.

Remember me - (LeFloidFF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt