#Teil 11

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Es vergingen Woche um Woche, bis schließlich Weihnachten vor der Tür stand. Wie jedes Jahr, wurde ich bei meiner Familie erwartet und zum allerersten Mal zog ich es wirklich im Betracht, das "Familienfest" zu schwänzen und es stattdessen mit Elise zu feiern. Nicht dass ich noch nie davor schwänzen wollte, aber damals war das eher ein halbherziger Plan gewesen. Jetzt aber, konnte ich mir nichts besseres vorstellen.

Elise war aber der Meinung, dass das ein wichtiges Fest wäre und dass man dies wirklich mit seiner Familie feiern sollte. Als ich argumentierte, dass sie meine Familie sei, lachte sie nur und gab mir einen Kuss auf die Nasenspitze. Also verabschiedeten wir uns am 23 Dezember voneinander und fuhren zu unseren jeweiligen Familien. Ich war jetzt schon länger nicht bei meinen Eltern gewesen und zugegebener Weise war ich ziemlich nervös, als ich klingelte. Meine Mutter öffnete die Tür und sofort sah ich die fehlende Begeisterung, als sie mich auf ihrer Türschwelle erblickte.

,,Hey, Mum!", rief ich trotzdem gespielt glücklich und umarmte sie kurzer Hand. Wir gingen hinein und ich konnte schon die Stimmen von meinem Onkel und meinem Vater hören, wie sie angeregt über irgendetwas diskutierten. Als sie mich bemerkten, kamen beide breit grinsend auf mich zu. Plötzlich freute ich mich doch hier zu sein, da mir beide wirklich am Herzen lagen. Ich umarmte meinen Vater und Onkel Rupert wirbelte mich durch die Luft, wie er es früher schon immer getan hatte.

Ich lachte und schlug in spielerisch auf die Schulter, damit er mich wieder herunterließ. Als nächstes war meine Schwester dran. Sofort fiel mir der große, muskulöse Typ neben ihr auf und ich verkniff ein grinsen. Wie umarmten uns kurz und ich flüsterte ihr leise ins Ohr:,,Da hast du dir aber eine süße Schnecke ausgesucht.". Sie warf mir nur einen bösen Blick zu, wärend ich ihm die Hand gab. 

,,Das ist Hektor, mein Freund.", stellte sie mir etwas unwillig vor. ,,Hek, das ist meine Schwester, Natasha.". Er lächelte mich freundlich an. ,,Ich habe schon viel von dir gehört! Freut mich dich kennen zu lernen.", meinte er höflich. Ich bezweifelte zwar, dass dies der Wahrheit entsprach, da meine Schwester nicht so redselig war, besonders nicht dann, wenn ich das Thema war, aber ich ließ mir nichts anmerken. Wir aßen gemeinsam zu Abend, als mich meine Mutter plötzlich fragte, wie es denn bei meiner Arbeit lief. ,,Sie ist Schauspielerin, müsst ihr wissen!", sagte sie ironisch zu den anderen und es war klar, dass sie mit meiner Wahl des Jobs nicht zufrieden war.

Zu unser aller Überraschung, schaute Hek interessiert auf. ,,Echt? Cool, bist du in irgendwelchen berühmten Filmen dabei?", fragte dieser. 
Ich kaute zuende und wollte gerade antworten, als meine Mutter für mich sprach. ,,Nein, ist sie nicht. Sie hätte doch lieber bei der Firma meines Vaters eine Job suchen sollen, damit wäre sie viel weiter gekommen. ". Angepisst wie noch nie legte ich Messer und Gabel beiseite und funkelte meine Mutter an.

,,In Filmen nicht unbedingt, aber wir arbeiten gerade an einer Serie, die vor kurzem neu heraus-gekommen ist. Sie ist vielleicht nicht so angesehen wie Game of Thrones, aber wir haben auch unsere Momente. Und jetzt entschuldigt mich, die Freundlichkeit meiner Mutter lässt mir mein Essen hochkommen.".
Ich stand auf, schnappte Teller und Besteck und ging hoch in mein Zimmer.

Erst blieb es Still, dann hörte ich wie meiner Mutter versuchte das Thema zu wechseln. Daraufhin hörte ich eine kalte Antwort meines Onkels und kurz darauf Schritte auf der Treppe.
Ein leises Klopfen ertönte und ich bat um Entritt. Die Tür wurde geöffnet und zu meiner großen Überraschung kam meine Schwester hinein. ,,Schau nicht so erschrocken, selbst ich kann sehen, wie scheiße sich Mum verhält.", lächelte sie traurig und setzte sich zu mir auf's Bett.

,,Wie geht's dir Schwesterherz?", fragte sie schließlich nach einigen Sekunden der Stille. Ich seufzte. ,,Eigentlich war ich nie glücklicher, aber Mum schafft es immer wieder, alles zu zerstören.", gestehe ich ihr mit einem leichten Schulterzucken. Ich spüre den neugierigen Blick auf mir und drehe mich mit einem leichten Lächeln auf den Lippen zu ihr hin. ,,Was?", fragte ich, als sie mich immer noch neugierig anschaut und jetzt lächelt auch sie. ,,Du bist verliebt, oder?". Als sie meinen bestätigenden Blick sieht lacht sie auf. ,,Deswegen schaust du dauernd mit so einem dämlichen Grinsen auf dein Handy, oh mein Gott, du bist verliebt!", kreischt sie und um ehrlich zu sein, hatten wir noch nie so eine starke Verbundenheit, wie jetzt, als ich nickte und sie mich immer noch aufgeregt kreischend in den Arm nahm.

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Geschwisterliebe 😂😂 Es tut mir wirklich leid, wenn Nat's Mum vielleicht in Wirklichkeit einer der besten Mütter ist, die es gibt, ich weiß es halt einfach nicht und irgendjemand muss ja auch die Rolle des Bösen übernehmen 😈😷😅. Naja...
Haut rein und bis demnächst!

                     -773 Wörter-

What Is Love? // Girl x Girl || Carmilla Fan-FictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt