Harry setzte sich auf den Stuhl neben mich, packte seine Schulsachen aus und schaute zur Tafel.
Ich immer noch von seinem Auftreten geschockt, starrte ihn an. Doch er ignorierte mich vollkommen, so als würde ich gar nicht neben ihm sitzen.
Er erinnerte sich wohl nicht mehr an mich..
...
Als die Klingel ertönte, stand Harry auf und ohne mich auch nur eines Blickes zu würdigen, verließ er den Saal.
Ich packte meine Sachen zusammen und ging nachdem ich Herrn Gosling noch ein "Tschüss" zugerufen hatte, die Treppe herunter.
Auf dem Weg zur S-Bahn Station dachte ich über Harrys komisches Verhalten nach. Wieso hatte er mir nicht wenigstens mal hallo gesagt oder mich nur angeguckt. Er schien mich absichtlich zu ignorieren, aber wieso? Oder war er nur durch den Wind wegen dem Gespräch mit dem Direktor? Hatte er Schwierigkeiten?
_________________________________________________________________________________
Jil
Der erste Schultag stellte sich interessanter heraus, als erwartet.
Die ersten zwei Stunden hatte ich Einführungsunterricht mit meiner neuen Klasse gehabt. Dabei kam raus, dass Papa mich und Sandy jeweils auf der falschen Schule angemeldet hatte. So ein Verpeiler.
Nachdem ich das Namenskomplott mit Sandy geklärt hatte, und wir uns geeinigt hatten, die jeweilige andere zu spielen, hatte ich Sport, besser gesagt Leichtathletiktraining. Wo wir auch gleich zum nächsten Komplott kommen.
Ich kam gerade fertig umgezogen aus der Umkleide, als ich ihn an der Mauer der Sporthalle lehnen sah.
Liam.
Fucking Bettys Freund war in meinem Sportkurs.
Mit seinem grauen Tanktop und seiner schwarzen Sporthose sah er verdammt heiß aus. Ich tat so, als hätte ich ihn nicht gesehen und stellte mich zu den anderen Kursleuten, weit genug weg von ihm, aber trotzdem noch so, dass ich ihn gut sehen konnte.
Mein Sportkurs bestand aus drei Mädchen und zwanzig Jungs. Die zwei anderen Mädchen schienen nicht besonders sportlich zu sein, wahrscheinlich hatten sie den Kurs nur wegen den Jungs gewählt. Ich wusste sobald ich die beiden sah, dass ich sie nicht mögen würde. Richtige Girlis.
Frau Thomas begrüßte uns, verzichtete zum Glück auf die Anwesenheitskontrolle und ermunterte uns zum Einlaufen. "6 Runden reichen für den Anfang."
Ich hörte das eine Mädchen, Isabell war glaub ihr Name, aufstöhnen. Was hatte sie sich denn vorgestellt, ab und zu mal ein bisschen zu turnen und sonst mit den Jungs zu flirten? Falsch gedacht.
Für mich waren 6 Runden ein Klacks, ich hatte nicht umsonst die ganzen Ferien trainiert und war fast jeden Abend joggen gewesen. Liam schien auch gut in Form zu sein, er lief die Runden immer knapp vor mir und so konnte ich seinen trainierten Körper gut beobachten, natürlich ganz unauffällig.
Bis jetzt hatte er noch kein Anzeichen von Wiedererkennung gezeigt.
Nach dem Einlaufen teilte uns Frau Thomas in Zweierteams ein, welche dann zusammen eine Disziplin aussuchen sollten, an der sie zusammen trainieren würden.
Ich wurde mit einem blonden Jungen namens Tim in ein Team gesteckt und wir beide machten uns auf den Weg zur Hochsprunganlage.
...
Als Frau Thomas uns am Ende der Doppelstunde pfiff, hatte ich es bereits geschafft über meine Besthöhe zu springen. 1,30 war nicht schlecht für den Anfang, doch ich würde mich auf jeden Fall noch verbessern können. Tim und ich bauten noch die Anlage ab und kamen dann zur Gruppe gelaufen.
"Sandy, Tim? Wäre es schlimm für euch, wenn ihr das Team nochmal wechseln müsstet?", fragte uns Frau Thomas, sobald wir die Gruppe erreicht hatten.
Ich zuckte mit den Schultern. Mir war es eigentlich egal, Tim war ein angenehmer Partner, doch etwas zu still. Er hatte außer "ja" und "nein" fast kein Wort mit mir gewechselt.
"Gut, das nehme ich dann als nein. Kathrin da drüben braucht nämlich weibliche Unterstützung und du scheinst mir die geeigneteste Partnerin für sie zu sein."
Welche Freude.
Kathrin, die kleine Blondine, war zuvor mit Liam und einem anderen Jungen in der Gruppe gewesen, ich hatte sie hin und wieder beobachtet, wenn ich Pause gemacht hatte. Sie waren beim Weitsprung gewesen und Kathrin stellte sich als genau so sportlich heraus, wie ich sie eingeschätzt hatte.Nicht sportlich. Und mit ihr sollte ich mich nun die nächste Zeit über rumschlagen dürfen. Herzlichen Glückwunsch Jil.
Ich spürte während Frau Thomas mit mir redete, den Blick von Liam auf mir, doch ignorierte ihn.
"Lars du kommst dann zu Tim in die Gruppe.", wies Frau Thomas den Jungen neben Kathrin an. "Morgen machen wir dann weiter. Zieht euch jetzt um."
Mit den Worten waren wir entlassen.
Ich nahm meine Trinkflasche und lief leicht genervt in Richtung Umkleide. Hinter mir hörte ich ein Lachen. Ich drehte mich um und fand Liam gegenüber von mir.
"Witzig,wie man sich wieder sieht ", sagte er grinsend.
Wirklich wahnsinnig witzig.
Ich zog meine Augenbrauen und meine Mundwinkel nach oben um ihm zuzustimmen, drehte mich dann wieder um und lief weiter.
"Hey, warte mal." Er packte mich am Arm und zwang mich stehen zu bleiben.
Ich drehte mich widerwillig erneut zu ihm um und blickte ihm in seine treuen braunen Augen.
"Was ist?", fragte ich genervt.
"Bist du eigentlich immer schlecht gelaunt?", fragte er mich.
"Bist du immer so anstrengend?", konterte ich und wollte mich von seinem Griff los reißen, doch er ließ meinen Arm nicht los.
"Nur für dich", antwortete er und zwinkerte mir witzelnd zu.
Dieser Junge.
"Kannst ja gerne anstrengend bei deiner Freundin sein, aber bitte verschone mich!"
Endlich hatte ich mich von seinem Griff befreit.
"Du meinst Betty?", fragte er mich stirnrunzelnd.
Nein, wen sollte ich sonst meinen? Dummkopf.
Als ich nicht antwortete, fuhr er fort und die nächsten Worte veränderten alles.

DU LIEST GERADE
Noch viel mehr (Harry Liam Fanfiction)
FanficJil und Sandy sind eineiige Zwillinge und haben außer ihren Augenfarben, das selbe Aussehen. Zusammen mit ihrer Familie ziehen die beiden nach Berlin. Dort stellen sie ihr Leben und das der anderen völlig auf den Kopf...