FIGHTER 10/10 [NCT/TEN)

FighterEpisode6

Ten's Erinnerung

Jahre zuvor in Thailand

Ich lag im hohen Gras und lauschte gespannt den Grillen zu, die hier am Nachmittag immer ihre Konzerte gaben. Es war sehr entspannend, einfach hier zu liegen, und ihnen zuzuhören.

Für mich war die Welt perfekt. Naja, bis auf meinen Vater, der uns im Stich gelassen hatte. Eigentlich müsste es mir doch nichts machen dass er weg ist, schließlich habe ich keinen Schaden davongetragen. Doch irgendwie ist da eine gewisse Leere in meinem Herz, die ich nicht zu füllen weiß. Es ist, wie ein schwarzes Loch, dass jedes Mal wenn ich versuche, nicht an meinen Vater zu denken, alles aufsaugt und wieder diese Leere entstehen lässt.

Ich weiß von den Kindern in der Schule, dass es nicht normal ist wenn man keinen Vater hat. Alle erzählen immer davon, wieviel sie mit ihren Vätern unternehmen uns wieviel Spaß es doch macht.

Mit einem lauten Seufzer stand ich auf um zu meiner Mutter zu gehen, damit sie nicht so alleine war. Ich stoppte jedoch schon bald ab, denn ich hörte lautes Schreien aus der Küche unseres Hauses. Ich hatte Angst und beschloss, erstmal nicht hineinzugehen.

Vorsichtig spähte ich durch das Küchenfenster und hörte dem Gespräch zu.
" Du darfst ihn nicht mitnehmen!! Es ist schon schlimm genug dass du mich verlassen hast, jetzt nimm mir nicht auch noch meinen Sohn weg!! , schrie meine Mutter den Mann an, der nach ihren Aussagen vermutlich mein Vater ist.

Ich musterte ihn. Er war kräftig gebaut und hatte ähnliche Haare wie ich, nur, dass sie oben schon etwas grau waren.
"Geh aus dem Weg Weib, wo hast du ihn versteckt?! , sagte er kalt und stieß meine Mutter weg. Ich wollte ihr helfen doch ich hatte Angst, denn er war hier um mich zu holen. Ich blickte zu meiner Mutter und sie entdeckte mich am Fenster. "Lauf!!!" ,schrie sie und ich war schon weg. Ich stürmte durch den Wald hinter unserem Haus bis zum Strand. Doch dann wusste ich nicht mehr weiter. Panisch flüchtete ich mich hinter eine Palme und atmete erschöpft ein und aus. Als ich mich etwas ausgeruht hatte, ging es auch schon weiter. Jetzt kam mir eine gute Idee. Ich musste auf einen Baum klettern. Ich hielt Ausschau nach dem größten Baum und begann zu klettern. Doch ich war noch nicht groß genug, um auf den ersten Ast zu kommen. Egal wie sehr ich es versuchte, es wollte nicht gelingen. Plötzlich spürte ich einen Schub von unten, den mich bis zum Ast beförderte, und ich problemlos weiterklettern konnte. Ich sah nach unten, und erblickte ein kleines Mädchen mit großen, blauen Augen, welche mich niedlich anfunkelten."Pssst!! Ich helfe dir indem ich ihm sage, dass du nicht hier bist!, flüsterte zu mir hoch. " Danke" , flüsterte ich zurück. Ein Lächeln bildete sich auf ihren Mundwinkeln und sie lief geradewegs zurück. Dankbar kletterte ich weiter nach oben und verweilte solange hier, bis das Mädchen wiederkam und sagte das ich wieder runterkommen konnte. Doch seltsamerweise verschwand sie gleich danach wieder spurlos. Ich sah sie danach nie wieder, bis zu diesem Moment.....