FighterEpisode1

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Das Eisentor wurde geöffnet und ich blickte nach 2 Monaten Dunkelheit wieder ins Licht.
Es brannte mir in den Augen aber es war zu schön um wegzusehen. Wie sehr hatte ich die warmen Sonnenstrahlen auf meinem Gesicht vermisst.

Doch dieser Moment dauerte nicht lange an. Mir wurde an den Handschellen gerissen weil ich mich zu langsam bewegte und damit die ganze Kolonne aufhielt. Schmerz durchfuhr meinen Körper als der Wächter mich nach vorne zog. Es hatten sich schon Schwellungen an meinen Handgelenken gebildet,die unglaublich schmerzten.

Flüchtig schweifte mein Blick in der Umgebung. Wir gingen an hohen Drahtzäunen vorbei,die uns mit ihren scharfen Stacheln davon abhielten zu fliehen. Mein Körper fühlte sich schwach an, ich war am verhungern,und trotzdem wurde ich gestoßen und gezogen wie ein wertloses Wesen.

Seit 4 Jahren ging das schon so. Wir wurden eingefangen, ohne uns voher zu fragen, und von unseren Familien getrennt mussten wir ums überleben kämpfen. Und mit kämpfen meine ich kämpfen!

Ich wurde von den anderen getrennt und in eine runde Arena mit Gitterdach und Betonwänden geführt.
Die Menschenmenge,die sich oben versammelt hatte,schaute gespannt auf den Ring herab.

Meine Handschellen wurden abgemacht und die restlichen Wächter verließen das Gelände. Jetzt stand nur noch ich und mein Gegner im Ring. Ich ging lauernt auf ihn zu.

Heute wird gekämpft!

Schließlich bekommt man nur etwas zwischen die Kiefer wenn man seinen Gegner ermordet.

Es standen uns keine Waffen zur Verfügung. So hatte ich gelernt meinen Gegner mit Würgetechniken die Luft abzuschneiden um ihn zu lähmen und ihm dann mit Übung das Genick zu brechen.

Die Luft spannte sich an und es erklang der Gong der zum Kampf einleitete. Doch in diesem Moment blendete mich die Sonne und ich verlor meinen Gegner aus den Augen. Wild blickte ich umher um noch rechtzeitig auszuweichen.
Ein Schlag von hinten traf mich und ich prallte hart auf dem Boden auf. Mein Bauch wurde von unzähligen Steinen zerkratzt und meine Lippe war aufgeschlagen.

Ich hatte schlimme Schmerzen doch der Gedanke an das leckere Essen drängte mich erneut zum Weiterkämpfen. Noch bevor er erneut zuschlagen konnte packte ich seinen Hals und schnürte ihm die Luft ab. Ich drückte ihn zu Boden und er wandte sich hilflos in meinen festen Griff.

Jetzt kam ein Trick, den nur ich beherrschte.
Ich hob einen kleinen spitzen Stein auf und zielte auf die Pulsader an seinem Hals. Panisch riss er die Augen auf als er meine Taktik durchschaut hatte. Er versuchte sich mit allen Mitteln zu wehren doch es war zu spät.

Perfekt traf der Stein sein Ziel. Zitternd bohrte ich mich immer weiter in die Ader bis ein starker Blutstrahl meine Hände hinabfloss. Er gab noch letzte Geräusche von sich bis er reglos und blutbefleckt am Boden lag. Schon wieder hatte ich getötet...

Die Leute die mir zuschauten jubelten mir zu, doch mir war gar nicht zu jubeln zumute. Jedes Mal wenn ich jemanden umbrachte kam ein seltsames Gefühl in mir hoch. Ich hatte starke Schuldgefühle. Warum musste er sterben?

Ich weiß das wenn ich es nicht getan hätte mein eigenes Leben vorbei wäre. Ich bin ein Monster.

Keuchend saß ich vor der Leiche. Von Gedanken geplagt verklang der Jubel in meinen Ohren.
Ich starrte auf den reglosen Mann den ich getötet hatte. Immer mehr Blut rann aus seinem Hals und färbte den Boden rot. Der Hunger stieg mir in den Kopf und ich konnte nicht mehr klar denken. Ich starrte immer weiter in die immer größer werdende Lache bis ich nur noch rot sah. Mein Kopf prallte auf den Boden. Starke Kopfschmerzen plagten mich. Ich verlor das Bewusstsein.

Dunkelheit. Bis auf das leise Wassertropfen am anderen Ende der Zelle hörte man kein Geräusch. Nur dieses leise Tropf.....Tropf....Tropf.
Ich konzentrierte mich vollkommen auf dieses Tropfen um nicht von den Schmerzen überhäuft zu werden, die allmählich zurückkamen.

Langsam öffnete ich meine Augen. Das Licht erreichte meine Augen und ich zuckte zusammen. Es war so grell.

Reglos lag ich am Boden.

Ich war so Schwach.

So hilflos und am Ende meiner Kräfte.

Schwer atmete ich ein und aus als ich einen leisen Schrei vernahm. Die Kämpfe. Sie hatten wohl noch nicht aufgehört. Ich fing an zu zittern. Bei den Gedanken die plötzlich durch mein Gehirn strömten, weiteten sich meine Augen. Ich hatte solche Angst. Angst davor,zu sterben,umsonst. Es gab keinen Ausweg. Ein Teufelskreis,der künstlich erschaffen wurde um die Welt an ihre Grenzen zu stellen und die Wertlosigkeit der Menschheit zur Geltung bringen. Wir sind wie wilde Tiere. Nein, schlimmer als Tiere. Wir sind Monster. Und Monster lässt man niemals entkommen. Niemals.

FIGHTER 10/10 [NCT/TEN)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt