Bechloe Oneshots

1. Wieso hast du denn nie etwas gesagt?

❗Achtung Spoiler-Warnung ❗ Knüpft an Pitch Perfect 3 an

Das war ihr letzter Auftritt. Beca war so emotional, wie lange nicht mehr. Vor gerade mal drei Wochen, haben sich alle Bellas nach drei Jahren wiedergesehen. Und nun singen sie für DJ Khaled live in Nizza, nachdem Beca und Fat Amy die Bellas gerettet hatten, die von Amys Vater entführt und festgehalten wurden. Beca gibt sowas ungerne zu, aber sie hatte am gestrigen Abend Angst. Sie hatte Angst, die Bellas, ihre Familie, zu verlieren. Sie hatte Angst, sie nie wieder sehen zu können. Sie hatte Angst, nie wieder in den Armen einer ganz bestimmten Bella liegen zu können. Sie nie wieder lachen oder singen zu hören, sie nie wieder riechen zu können, sie nie wieder zu sehen und vor allem nie wieder das besondere Gefühl zu haben, wenn sie in ihrer Nähe war. Sie liebte diese Bella. Ja, Beca stand auf Frauen. Sie wusste selber lange Zeit nichts davon, bis plötzlich eine rothaarige Schönheit in ihr Leben trat und einfach alles veränderte. Sie hatte sich nicht sofort verliebt. Es dauerte einige Jahre, bis sie verstand, dass sie etwas für ihre Freundin empfand, was mehr als nur Freundschaft war. Genau genommen war es am Ende ihrer College Zeit. Es fing mit Kommissar, der Leadsängerin von DSM, an. Diese Frau wirkte so attraktiv auf sie und verwirrte sie bezüglich ihrer Sexualität. Wenige Wochen später waren die Bellas im Bootcamp von Aubrey und plötzlich kamen bis dahin noch unbekannte Gefühle hoch, sobald sie die Rothaarige erblickte. Sie kamen sich in den paar Tagen unglaublich nahe. Sie hatte Beca in einer Nacht erzählt, dass sie in ihrer College Zeit gerne mehr herumexperimentiert hätte. Lange Zeit lang wusste Beca nicht, was Chloe damit meinte, doch ein Jahr später, als beide betrunken in deren Wohnung in Brooklyn über die schöne College Zeit schwärmten, fragte Beca, was sie damals damit meinte. Die Antwort war unerwartet. Ihre Freundin hätte gerne mit ihr geschlafen. Und so kam es, dass die beiden noch an diesem Abend aufgrund des hohen Alkoholspiegels im Bett landeten und eine heiße Nacht miteinander verbrachten. Darüber wurde nie mehr geredet. Es blieb bei einer einmaligen Sache, es war ein Ausrutscher. Von da an konnte Beca ihre Gefühle für den Ginger nicht mehr leugnen. Sie liebte ihre Freundin vom ganzen Herzen! Kurz darauf trennte sie sich von Jesse, da sie eine Fernbeziehung führten, die nicht funktionierte und die Gefühle aufgrund ihrer neuen großen Liebe nicht mehr vorhanden waren. Jesse hatte es sehr gut verkraftet und kam kurz darauf mit einer Katzenliebhaberin zusammen. Bei Beca lief es nicht so gut. Sie hatte sich nie getraut, der Frau ihrer Träume ihre Gefühle zu gestehen. Sie lebten nun schon seit sieben Jahren zusammen. Vier Jahre auf der Barden und drei Jahre in Brooklyn. Dort mussten sie sich sogar ein Bett teilen, da es nicht genug Platz für drei Betten in der winzigen Wohnung gab und niemand von den beiden mit Amy in einem Bett schlafen wollte, da sie sich im Bett gerne breit machte. Und nun stand sie vor ihr. Chloe. Beca hatte alle Bellas bei ihrer Show mit auf die Bühne geholt. Alle hatten zusammen Freedom! '90 gesungen und es war einfach nur wunderschön. Nachdem der letzte Ton erklang, drehte sich Beca sofort zu Chloe um und schaute in ihre mit Tränen benetzte Augen. Es war alles so emotional gewesen. Keine der 10 Bellas hatte noch trockene Augen. Wie auf Kommando rannten Chloe und Beca sich in die Arme. "Ich liebe euch, ihr Freaks!", rief Beca dabei allen zu. Sie wollte Chloe nie wieder loslassen und sie spürte, wie Fat Amy, Aubrey, Cynthia Rose, Emily, Flo, Ester, Ashley und Jessica sich deren Umarmung anschliessen. Tränen stiegen in die Augen der beiden Freundinnen. Es war so traurig und schön zugleich. Chloes Körper wärmte Becas Herz und ließ es höher schlagen. Sie liebte diese Frau mehr als alles Andere der Welt. Beca hatte Chloe das alles zu verdanken. Ohne sie wäre sie nie eine Bella geworden. Als sich beide mit schwerem Herzen von der Umarmung lösten, erblickte Beca verweinte und leuchtende türkisblaue Augen. Diese Augen verzauberten sie schon seit deren Begegnung in der Dusche. "Du musst es ihr sagen!", hallte es in Becas Kopf. Sie durfte ihre Gefühle nicht mehr verstecken!

Nachdem alle Bellas von der Bühne gegangen waren, suchten Becas Augen nach den Augen von Chloe. Doch sie fanden sie nicht. Wo war sie? Verzweifelt drehte sich Beca mehrmals um ihre eigene Achse. Sie stoppte abrupt, als sie sah, wie rote Haare hinter der Ecke der Bühne verschwanden. Sofort rannte Beca hinterher, ohne auf die verwirrten Blicke der Anderen zu achten. Jetzt oder nie! Sie musste ihr jetzt sagen, was sie für sie empfand. "Chloe, warte!", schrie Beca der Älteren noch hinterher, doch sie hörte sie gar nicht. Beca ging um die Ecke, wo Chloe gerade noch hinter verschwunden war und erblickte diese. Doch sie war nicht die Einzige, die dort stand. Chicago, der Soldat, der auf die Bellas aufgepasst hatte, war auch da. Chloe hatte Beca gar nicht bemerkt, denn sie ging schnurstracks auf Chicago zu. Noch bevor Beca Chloe auf sich aufmerksam machen konnte und nach einem Gespräch unter vier Augen beten konnte, zog Chloe plötzlich den Soldaten am Kragen zu sich und drückte ihre Lippen auf seine. Sie küssten sich. Vor Becas Augen. Beca war zunächst so geschockt, dass sie erst gar nicht realisierte, was da gerade geschah. Erst als ihre Freundin Chicago voller Leidenschaft zu sich runter zog und sich in seine Arme fallen ließ, merkte Beca, was los war und spürte wie ihr Herz in tausend Teile zersprang. Chloe liebte einen Mann. Und diesen Mann küsste sie leidenschaftlich vor ihren Augen. Völlig fassungslos und zutiefst verletzt merkte die Brünette, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen und sich ein Kloß in ihrem Hals bildete. Wie konnte sie nur glauben, dass Chloe auf sie stehen könnte? Sie stand doch nicht einmal auf Frauen! Ihre Brust schmerzte und sie fühlte sich so leer. Sie war zutiefst verletzt, unglaublich traurig und völlig fassungslos. Obwohl es ihr so weh tat, den beiden beim Küssen zuzusehen, konnte sie ihren Blick nicht abwenden. Es war einfach so surreal. Chloe hatte seit dem Anfang Beca's College Zeit keinen Freund mehr. Sie erinnerte sich an einige Male, an denen sich Chloe einen Freund wünschte, doch Beca hatte nie den Eindruck, dass ihr wirklich einer fehlte. Beca war immer für sie da und war schon fast wie ein fester Freund für sie. So sah sie es zumindest in ihren Augen und sie hatte gehofft, dass Chloe es genauso sah. Sie schien doch immer so glücklich zu sein, wenn sie in ihrer Nähe war. Sie hatte immer den Eindruck, dass Chloe keine weitere Person in ihrem Leben brauchte. Doch Beca hatte sich anscheinend getäuscht. Warum war ihr das nicht schon vorher aufgefallen, dass ihre Freundin ein Auge auf den Soldaten geworfen hatte? Bevor Beca weinend davon laufen konnte, tauchte plötzlich Theo auf, der interessiert zu den beiden schaute. Er sagte irgendetwas, doch Beca hörte gar nicht zu. Das, was sich gerade vor ihren Augen abspielte, war einfach zu viel für Beca. Langsam drehte sie ihren Blick zu ihm, da sie merkte, wie er sie plötzlich anstarrte. Er schaute ihr direkt in die Augen und sein Schildkrötengesicht kam ihr leicht und zögerlich näher. Er wollte sie küssen. Er hatte in der kurzen Zeit Gefühle für sie entwickelt, doch Beca fand ihn in keinster Weise anziehend oder attraktiv. Ihre Gedanken gehörten schon ihrem Rotschopf. Angewidert zog Beca eine Grimasse und drehte sich schnell von der Schildkröte weg. Normalerweise hätte sie einen frechen Spruch fallen lassen, doch sie war gerade überhaupt nicht in der Lage dafür, denn dabei fiel ihr Blick wieder auf das frisch verliebte Paar, was ihr wieder die Tränen in die Augen stiegen ließ. Sie nahm dumpf wahr, wie Theo von einer Idee sprach, die er für ihre Musikkarriere hatte und anbot woanders hinzugehen, um in Ruhe darüber reden zu können. Dabei wurde sie sofort hellwach und bejahte den Vorschlag. Sie wollte da einfach nur noch weg. Weg von Chloe und ihrem neuen Freund.