Date: J.L.

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Lonnies Sicht:
Wie konnte ich nur so naiv sein? Hatte ich wirklich gedacht jemand wie Jay würde sich für mich interessieren? Ich war halt keine typische Prinzessin, aber so wurde ich auch nicht erzogen. Ich mochte eben das Kämpfen, das war aber auch keine Schande. Im Gegenteil ich war stolz darauf eine Kämpferin zu sein, aber das gehörte gar nicht zum Thema. Ich ging geradewegs in die Trainingshalle, da gerade sowieso kein Training war. Ich lief direkt zu der Ecke in der die Boxsäcke standen und fing an wie eine wilde drauf zu hauen. Meine Knöchel waren schon aufgerissen aber es kümmerte mich nicht wirklich. Vielleicht erzähl ich aber auch erstmal was genau passiert ist, bevor ich die Halle auseinander nehme. Jay hatte mich, gerade mich, gestern zu einem Date eingeladen und heute komme ich in die Schule und sehe wie er sich an Audrey ran macht. Und dann auch noch Audrey! Ich hasse sie. Aber von ihr hatte ich eigentlich auch nichts anderes erwartet, nur von Jay war ich enttäuscht. Ich dachte wirklich Auredon hätte ihn geändert aber er war noch immer so egoistisch und guckte nur darauf dass er Nutzen aus Situationen zog. Ich hätte mich einfach nicht in ihn verlieben sollen, ganz einfach. Ganz in meine Gedanken vertieft hörte ich nicht wie hinter mir die Türe aufgemacht und wieder geschlossen wurde. Jemand räusperte sich und ich fuhr zusammen. Dann drehte ich mich schnell um und sah Jay der an einer Säule mit verschränkten Armen lehnte. Ich drehte mich wieder um und fuhr mir durch die Haare. Der hatte mir gerade noch gefehlt. Ich nahm meine Tasche und wollte an ihm vorbei durch die Tür stolzieren, aber er stellte sich davor und versperrte den Weg. "Hey ähm..." "Spar es dir." gab ich bissig von mir und ging an ihm vorbei. "Was?" fragt er verwirrt als ich schon fast weg war. Ich guckte noch einmal über die Schulter und rief "Du kannst es ja Audrey erzählen." jetzt fiel ihm wohl etwas ein, denn er wollte etwas sagen, doch da war ich schon um die Ecke und ging in das Zimmer von mir und Jane. Diese saß gerade mit Carlos in ihrem Bett und sie lachten zusammen. "Hey ihr zwei." sagte ich bemüht freundlich. Die zwei begrüßten mich und ich ging direkt ins Bad. Dort stellte ich mich vor den Spiegel und sah mir selber in die Augen. Ich sah die Erschöpfung, Wut und ... Trauer. Ich war nie wirklich traurig. Ich hatte nicht oft geweint und seit ich in Auredon war hatte ich noch gar nicht geweint, aber jetzt kam es auf einmal über mich. Die Tränen flossen über meine Wangen und ein Schluchzen stieg aus meiner Kehle. Ich setzte mich auf den Klodeckel und starrte auf meine offenen Knöchel. Es klopfte an der Tür und ich sah auf. "Lonnie? Ich bins Jane. Mach bitte auf. Carlos ist weg." selbst wenn Carlos da wäre hätte ich aufgemacht nur um von meiner besten Freundin umarmt zu werden. Mir war die Meinung anderer egal. Ich drehte also den Schlüssel um und öffnete vorsichtig die Tür. Janes helle Augen strahlten mich besorgt an als ich sie umarmte und mich bei ihr ausheulte. Sie strich mir über den Rücken und zog mich dann zu meinem Bett auf dem ich mich in meine Decke kuschelte die mir meine Mutter gemacht hatte. "Was ist denn passiert?" "Du weisst doch das Jay mich nach einem Date gefragt hat? Heute hat er mit Audrey geflirtet." schluchzte ich los. Ich ließ mich nach hinten sinken. Und klammerte mich an die Decke. Wie gerne würde ich jetzt bei meiner Mutter sein. "Vielleicht sah es auch nur so aus. Carlos hat mir erzählt, dass Jay sich voll gefreut hat als du ja gesagt hast." ich zuckte mit den Schultern. "Er bedeutet dir echt fiel hm?" fragt Jane irgendwann. "Woher weisst du das?" "Naja abgesehen davon dass ich deine Beste Freundin bin, hab ich dich noch nie weinen gesehen." ich lächelte leicht. "Du ich muss kurz was erledigen ich komm gleich wieder."
Damit stand Jane auf und lief einfach aus der Tür. Unglaublich! Ich legte mich auf mein Bett mit der Decke und strich über das eingestickte chinesische Muster. Oh Gott was würde nur meine Mutter sagen, wenn sie mich so sehen würde. Was würde mein Vater sagen? Oh Gott. Mein Vater war schon echt streng, aber trotzdem der Beste Vater aller Zeiten. Es klopfte an der Tür und ich runzelte die Tür. Ich lag mit dem Rücken zur Tür und hörte wie die Tür aufgemacht wurde. "Lonnie?" Jay. Sofort beschleunigte sich mein Puls und ich drehte mich im Bett langsam um. Ich blickte direkt zu Jay der etwas verloren in der Tür stand und unsicher zu mir guckte. "Du kannst rein kommen." sagte ich und verdrehte die Augen. Ich hoffte man sah nicht dass ich geweint hatte. "Hast du geweint?" fragte Jay und ich konnte einen Hauch von... Besorgnis erkennen. Scheiße er hatte es bemerkt. "Mulans Tochter weint doch nicht." sagte ich also möglichst überzeugend. Jay nickte ungläubig und fing dann an zu reden. "Ich hab nur mit Audrey geredet um mir Tips für das Date zu holen mehr war da gar nicht. Versprochen."
Ich lächelte leicht, dann fragte ich aber noch"Und da fragst du ausgerechnet Audrey?" Jay zuckte nur mit den Schultern aber trotzdem schmückte ein Lächeln sein Gesicht. Er kam näher ans Bett und setzte sich neben meine Knie. Dann setzte er ein siegessicheres Grinsen auf und sagte "Außerdem weiss ich dass du geweint hast." "Hab ich nicht." "Hast du doch." "Hab ich nicht." "Hast du doch." "Hab ich nicht." "Oh doch und leugne es nicht, Jane hat es mir erzählt." jetzt hielt ich den Mund. Wenn Jane es ihm erzählt hatte, konnte ich es eh nicht mehr leugnen. "Aber das hättest du nicht müssen, ich will nämlich nur mit dir auf das Date gehen." du fängst augenblicklich an zu grinsen. Er beugt sich langsam zu dir und gibt dir einen schüchternen Kuss auf die Wange, verlegen steht er auf und verschwindet aus dem Zimmer, bevor er dir noch sagt wann er dich zu eurem Date abholt.

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