!!!!!ACHTUNG!!!!
Dieses Kapitel könnte ziemlich auf die Nerven schlagen, da es Depressiva enthält. Wer sensibel auf sowas reagiert sollte dieses Kapitel überspringen.Pov. Rotpilz
Und wieder eine neue Nacht, in der ich nicht schlafen konnte. Seufzend wälzte ich mich von einer Seite auf die andere. Schloss immerzu die Augen und versuchte zu schlafen, was aber jedes Mal scheiterte. Aber ich gab nicht auf. Das würde ich mir nicht antun. Schlafen... einfach schlafen und nie wieder aufwachen... das wärs. Es hat ja doch keinen Zweck, dachte ich und setze mich auf. Ich schaute aus dem Fenster. Ob er gerade arbeitet?
Nein, ich darf so gar nicht erst anfangen, sonst wird das mit dem Schlaf nie was. Ich seufzte erneut und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Ich bin so dumm gewesen. So bescheuert.
Ich spürte etwas feuchtes auf meinen Händen und schluchzte. Tränen. Wie fast jeden Abend seit dem letzten Streit der natürlich nicht zur Klärung geführt hat. Fast automatisch drehte sich mein Kopf nach links. Zum Nachttisch. Da sah ich mich und Basti glücklich Arm in Arm in einem braunem Holzrahmen. Man konnte im Hintergrund einen Teil des Reisebusses sehen und meinen Travel - Rucksack, der aber auch zum größten Teil von mir verdeckt wurde. Unwillkürlich musste ich lächeln. Ach ja... gute alte Zeiten. Obwohl damit alles angefangen hat.
Basti und ich haben uns über das Internet vor etwas zwei Jahren kennengelernt. Wir verstanden uns richtig gut konnten über alles reden und teilten auch die gleichen Interessen. Schon nach einem halben Jahr haben wir gesagt dass wir uns mal gegenseitig besuchen. Also habe ich ein wenig gespart und konnte schließlich mit Flixbus zu ihm. Ein und für sich war es eine schöne Zeit auch wenn ich schade fand dass er arbeiten musste. Trotzdem haben wir so viel wie möglich gemacht, was mir auch erst im Nachhinein aufgefallen ist. Zu dem Zeitpunkt wirkte es oft so auf mich, das Basti dass, was wir eigentlich zusammen machen wollten er plötzlich mit jemand anderem machte. Ich bekam mit der Zeit das Gefühl dass er immer weniger Lust auf mich hatte, lieber mit Palle singen oder fahren wollte und solche Sachen. Wenn ich jetzt so drüber nachdenke waren Gedanken ziemlich egoistisch. Natürlich bin ich nicht der einzige beste Freund. Natürlich konnte er mehrere beste Freunde haben.
Der Streit entstand durch etwas das am Tag meiner Abreise passierte. Nach einem ziemlich geilem Abschiedstag, wo ich bereits am Anfang feststellen musste dass ich absolut kein Geld mehr hatte, fiel mir auch noch auf dass das Ticket was ich gebucht habe, nur die Hinfahrt gewesen ist. Das Rückfahrticket hätte ich nochmal erneut buchen müssen aber der Bus war voll. Darüber hinaus habe ich jede Menge Geld ausgegeben bei meinem Besuch und das hat natürlich dafür gesorgt dass ich mir das Rückfahrticket nicht mal leisten konnte und deshalb ein paar Tage länger bleiben musste. Jodie, Rewis Freundin, hat dann gesagt, sie bezahlt es für mich. Natürlich habe ich ihr das Geld so bald wie möglich wieder zurücküberwiesen, aber Sebastian war verständlicherweise richtig sauer.
Wegen dem schlechten Gewissen habe ich die Nächte dort auch kaum geschlafen. Ungefähr genauso viel wie jetzt.
Ich lächelte und weinte gleichermaßen als ich das Bild in die Hand nahm und es betrachtete. Ach man... wie sehr ich ihn doch vermisste. Er ist mein Bruder gewesen, mein Parabatai, wie wir den Begriff aus unserer Lieblingsserie gerne mal in Bezug nehmen. Und er ist es immer noch. Aber nach dem was in den letzten Wochen so passiert ist glaube ich nicht dass er das noch genauso sieht. Beziehungsweise wusste ich es nicht denn jedes Mal wenn ich diese Frage gestellt habe hat er sie ignoriert oder ist nicht drauf eingegangen. Und diese Ungewissheit brachte mich um. Ich hatte keine Ahnung was wir waren und ob ich für ihn noch das war wie er für mich.
Nun war seit den letzten paar Tagen komplett Ruhe in unseren Kontakt eingetrudelt. Alles was ich wollte war wissen wo wir stehen.
Ob ich das jemals herausfinden würde?
Ich hoffte es so sehr. Das Bild immer noch in der Hand weinte ich mich in Unruhigen und sehr schlechten Schlaf.Am nächsten Tag war ich kraftlos und müde. Ich schleppte mich zur Schule.
Dort erwartete mich das nächste Problem: meine Ex-Beste Freundin Sopse war da.
Vor ein paar Tagen hatte sie gemeint mir die Freundschaft zu kündigen. Völlig ohne Grund. Einfach weil sie es wollte. Ich konnte und wollte es nicht glauben. Einfach, von heute auf morgen und von einen Tag auf den anderen verlor ich alle, die mir wichtig waren. Ich wollte nicht mehr.
Ich konnte nicht mehr.
Tränen unterdrückend ging ich auf meinen Platz am Fenster, wo ich mich hinsetzte und auf den Tisch starrte.
Alle gingen an mir vorbei, ohne mich überhaupt anzusehen. Als ob ich gar nicht da wäre. Keiner beachtete mich, nicht mal die Lehrer. Manche von ihnen machten sogar mit bei den Beleidigungen, Beschimpfungen und Ausgrenzungen. Ich registrierte kaum, wie der Unterricht begann und die erste Stunde vorüber ging. So ging es den ganzen Tag.
Ich lebte wie im Alptraum. Alles war merkwürdig surreal. Seit einem ganz bestimmten Moment in meinem Leben.
Ich schaute aufs Handy. Ich hatte Basti noch geschrieben, mich für alles entschuldigt und ihn gefragt was wir sind. Er hatte nicht geantwortet.
Und auch jetzt immer noch keine Nachricht von ihm.
Langsam wurde ich echt wütend. Ich wollte um diese Freundschaft, die mir soviel bedeudete kämpfen und er wies mich einfach ab. Aber bevor ich Rewi eine böse Nachricht schrieb, stockte ich. Mir fiel auf dass ich gar nicht wusste, wie er arbeiten musste. Also war er vielleicht auf Arbeit. Ich beschloss zu warten.
Nach der Zweiten packte ich meine Sachen zusammen und ging zum nächsten Raum.Nichts. Immer noch keine Antwort. Es war inzwischen abends und so langsam verlor ich die Geduld. "Herrgott alles was ich wissen will ist, ob wir noch Freunde sind oder nicht, schreib doch einfach ja oder nein du verdammtes Arschloch!" schrie ich Basti in meinen Gedanken an.
Dann... Endlich... Unter Basis Namen ein "online". Und dann ein "schreibt". Ich wartete. Gefühlt saß ich da mehrere Stunden und starrte auf mein Handy. Dann ploppte eine viel zu kurze Nachricht auf. Und diese brach mich dann endgültig.
"Herrgott, jetzt lass mich doch einfach mal in Ruhe Felix. Mach was du willst aber lass mich einfach."
In mir brach ein Vulkan aus. Er ließ mich eiskalt in dieser Ungewissheit und gab mir noch einen gehörigen Arschtritt dazu. Trauer, Wut. Unendliche Wut. Ich schreib nur einen Satz zurück. Einen Satz, der wahrscheinlich alles zerstören würde. Anstatt versuchen es zu klären schrieb ich einfach "Okay wie du willst".
Aber die kam gar nicht an. Ich sah auf das Profilbild und tatsächlich... Er hatte mich blockiert.
Ich fing an zu weinen. Vor Wut. Vor Trauer. Vor Schmerz. Ich schmisseon Handy an die Wand. Ich wollte nicht mehr. Ich wollte es beenden. Jetzt gleich. Ich hatte niemanden mehr. Meine Mutter war vor kurzem erst gestorben, darüber war ich noch nicht hinweg, Sopse, meine beste und einzige Freundin hier bei mir hatte mir aus heiterem Himmel die Freundschaft gekündigt, ich wurde in der Schule wegen dem Mobbing immer schlechter und Bastei wollte nun auch nichts mehr von mir wissen...
Ich ließ alles stehen und liegen und lief raus. Ich lief einfach. Wohin? Keine Ahnung. Irgendwo. Hauptsache weg. Weg von meinem Leben.
Als ich irgendwann keinen Atem mehr hatte stoppte ich kurz und brach mitten auf dem Bürgersteig zusammen. Ich weinte immer noch. So langsam fragte ich mich woher ich die ganzen Tränen nahm.
Als ich nach einiger Zeit wieder Atem hatte atmete ich tief ein und aus. Dann stand ich auf um mich zu orientieren. Ich war auf der Rhein-Brücke.
Mein Blick wurde leer. Sollte ich es tun? Es würde sowieso keinen kümmern. Ich machte einen Schritt. Hatte Basti nicht gesagt, "mach was du willst"? Noch einen Schritt. Auch Sopse hatte was ganz ähnliches gesagt. Und noch einen Schritt. Mama... Ich könnte wieder bei ihr sein. Ich stieß ans Geländer. Ich sah mich um. Es war keiner da. Keiner würde es bemerken. Keinen würde es kümmern. Und ich konnte endlich die Person wiedersehen, der ich wirklich wichtig war. Ich kletterte auf das Geländer und sah runter. Der Rhein lag ruhig unter meinen Füßen. Ein Abstoß. Ein kleiner Schritt nach vorne. Und diese Hölle von Leben war vorbei. Langsam schloss ich meine Augen. Ich ließ das Geländer los, machte einen Schritt nach vorne und fiel. Ich lächelte.
Endlich war ich frei._______________________________________
What's up, Whattpad?
Ich weiß es ist lange her und das tut mir sehr leid. Ich hatte in letzter Zeit keine wirklich Inspiration mehr. Aber ich bin zurück frisch und mit neuen Ideen.
Ja... Mal ein Kapitel ohne Happy End. Ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen, Wunschshippings und Verbesserungsvorschläge wie immer in die Kommis.
Danke für jeden Read und bis zum nächsten Kapitel.
Artemis
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Youtube OS Sammlung
FanfictionHier gibts viele Youtube Shippings. Mein Schwerpunkt wird wohl bei Jublali, Kostory und Dizzi liegen aber ich nehme Vorschläge gerne an. :)