9. Kapitel ~ Abschied

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Heute ist es soweit. Wer hätte es gedacht. Ich, Amanda Reichert, alleine nach Sydney reisen würde?

Ich schaue aus dem Fenster und atme tief aus. Dabei genieße ich die Sicht, die ich erst im nächsten Jahr wiedersehen werde. Es ist völlig ungewöhnlich für mich, nicht mehr in Deutschland zu sein. Ich meine, ich war schon öfters im Urlaub, doch das hier fühlt sich anders an. Ich weiß nicht, ob ich gleich vor Freude hin und her hüpfe oder eher anfange zu weinen. Vielleicht auch beides, denn ich kann es kaum abwarten.

,,Hast du wirklich alles dabei? Vielleicht hast du was wichtiges vergessen!" Fragt mich mein Dad zum hundertsten mal. Eine typische Ausrede damit wir nach Hause zurückfahren, um dann diesen Satz aussprechen zu können: ,,Tut mir leid Amanda, aber ich glaube das wird knapp mit dem Flieger.. die Autobahn
wird sicherlich voll sein und bis dahin ist schon dein Flugzeug in Sydney." Alles nur Ausreden.

Ich schüttel als Antwort nur meinen Kopf und er konzentriert sich wieder auf die Straße.

Nachdem mein Dad geparkt hat, eile ich aus dem Auto raus und gehe sofort zum Kofferraum. Wie ich mein Dad kenne, würde er es sogar bringen, dass er langsam wie eine Kröte den Koffer schleppt und sich bei der nächsten Bank sich hinsetzt, um Zeit zu verschwenden. Er ist zwar damit einverstanden das ich gehe, doch ich werde immer seine kleine Prinzessin bleiben und somit fällt es ihm schwerer. Oder vielleicht bereut er es, sowas überhaupt zu erlauben.

Als Dad und Monika auch aussteigen, schließt er das Auto und geht gerade aus weiter.

,,Dad ich bräuchte meinen Koffer" sage ich leicht genervt. Ich habe ihn zwar lieb, aber bei sowas werde ich zu einer Furie.

,,Oh, selbstverständlich" mit einen Knopf drücken, öffnet sich der Kofferraum und ich kann endlich meinen roten Koffer rausholen.

,,Wo müssen wir hin?" Fragt Monika verpeilt und ich nuschel als Antwort "
,,CheckIn"

Dort angekommen, zeige ich der Olle meinen Personalausweis. Nachdem sie meine Daten kontrolliert und mein Koffer, der auf dem Laufband liegt, weggeschickt hat, gibt sie mir meinen Flugticket.

,,Ich wünsche Ihnen viel Spaß in Sydney und gute Reise"

,,Danke" und wende mich zu meinem Dad und zu Monika, die wie ein Honigkuchenpferd am lächeln ist.

,,Unsere letzten gemeinsamen Minuten also" murmelt mein Dad und ich nicke.

,,Ah komm, ein Jahr geht schnell vorbei"

,,Jajaja das sagen sie alle" brummt er.
,,In einem Jahr kann vieles passieren. Es sind 365 Tage. Und ich wette sie vergehen nicht schnell für mich"

,,Sie wird das schaffen" mischt sich Monika ein und stimme ihr zu. Ich glaube, dass ist auch das aller erste Mal, dass ich ihr zustimme. Aber wo sie recht hat, hat sie recht.

,,Versprich mir jeden Tag zu anrufen! Vorallem heute, wenn du angekommen bist! Sofort anrufen! "

,,Ai Ai Captain, sie haben mein Wort!" Scherzte ich und lockte ihm zu einem grinsen.

,,Sonst bin ich sofort am Bord und mit dir zurück nach Deutschland"

,,Hahah das möchte ich sehen. Du hast immer Angst vom fliegen"

,,Glaub mir, das wäre mir in dem Moment egal."

"Ah komm. Außerdem, isst ein Snickers. Du bist nicht du, wenn du hungrig bist"

Okay Amanda, der war so schlecht das er einfach schlecht war.

"Wie lustig du wieder drauf bist" fassungslos schaut er mich an und ich zucke nur mit den Schultern. So ist es immer zwischen uns. Als wären wir Beste Freunde.

,,Letzten 3 Minuten" kündigt Monika uns an, als wäre sie ein eingestellter Timer.

,,Solange müsst ihr mich aushalten" sage ich gelassen dazu.

Ich lasse meinen Blick durch die Gegend schweifen und stoppe meinen Blick, als ich eine Gruppe von Jungs sehe, die ca. in meinem Alter sind. Erleichterung taucht auf, da ich diese nicht kenne und ich nie zuvor in meiner Schule gesehen habe.

,,Bedrückt dich etwas?" Fragt Monika und schaut sich um.

,,Alles Bestens. Danke der Nachfrage" sage ich freundlich wie möglich zu ihr, da ich heute nett sein will. Heute bin ich positiv drauf und niemand kann es zerstören.

,,Hatte sich Mum bei dir gemeldet?"

,,Ja, heute morgen hatten wir geschrieben und möchte ebenfalls ein Anruf von dir, wenn du angekommen bist" antwortet er und Monika schaut ihn düster an. Wollte ich eigentlich nicht nett zu ihr sein? Nein, stattdessen reibe ich es ihr unter der Nase.

Ich nicke nur meinem Vater zu und fische mein Handy aus meiner Handtasche. 14:34 Uhr. Eine Minute. Und ich bin alleine unter fremden Menschen, die für ein Jahr meine Familie werden. Hoffe ich es zumindest.

Ich steuere die paar Schritten auf Monika zu und umarme sie. Sie erwidert die Umarmung und streicht mir die Haare. "Viel Glück und hab ganz viel Spaß! Wir hören uns" sagt sie während der Umarmung und ich nicke.

Danach steuere ich zu meinem Dad, der mich misstraurig anschaut. Sein 'Bist du dir sicher' Blick, beantworte ich nur mit einem riesen lächeln.

Er drückt mich ganz fest und streichelt meine Haare. ,,Du gehst wirklich weg. Du fehlst mir jetzt schon" murmelt er und ich kichere in mich hinein. ,,Dad ich bin immer bei dir. Auch wenn wir 17 429 Km entfernt sind." Er unterbricht die Umarmung und schaut mich erstaunt an. ,,Habe ich richtig gehört? 17 429 km?!" Ich verdrehe lächelnd meine Augen und drücke ihn wieder fest.

,,Ja Dad, du hast das richtig gehört. Aber du kannst dagegen nichts mehr machen. Wir stehen hier. Ich stehe hier und werde ein Jahr ohne euch sein. Ich bin bereit für diese Herausforderung. Und ich bin bereit mich zu ändern. Und das ist erst der Anfang. Mein ersten Schritte zum Ziel" sage ich während der Umarmung und er drückt mich fester. ,,Ich liebe dich. Und jetzt geh, bevor ich es mir anders überlege"

Wir trennen uns uns ich atme einmal tief aus. Beide anschauend, realisiere ich die Situation und drehe mich um. Mit einem lächeln im Gesicht, entferne ich mich von meiner Famile und folge den Anweisungen. Ab zu meiner neuen Familien und zu mein neues Ich.

Hey meine Lieben.

Es tut mir leid das ich nicht öfters Update, aber das wird sich ändern. Und ich muss mich bei euch allen bedanken, denn ich habe meine 1K Leser erreicht

Viel Spaß beim Lesen❤

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