Furcht

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Sima hörte gerne klassische Musik, aber in diesem Moment passte eher ihr Lieblingslied zu ihrer Stimmung 'Dat Adam - Lennon 1'.
Sie drehte es laut, rappte kleine Passagen mit. Für sie fühlt es sich fast an, als wäre sie Nachhause gekommen. Sie hatte es schon früher hier geliebt und mit Lea war sie immer sehr gut befreundet gewesen. Als diese ihr das erste Mal von der Lodge der Familie erzählte, war sie mehr als begeistert. Niemand ihrer Freunde war reich und zu dieser Zeit war es ihr wichtig, wer wieviel Geld verdiente. Zum Glück war sie nicht mehr so.
Sie erinnerte sich wieder an das letzte Mal, als sie hier war. Der Tag, an dem Lina und Lea verschwanden. Es war ein doofer Kinderstreich gewesen. Jeder von ihnen hatte unter den Ereignissen gelitten und allen hatte Sima verziehen. Sogar Jenni.
Sie hatte gesehen, wie verletzt Jenni gewesen war. Sie hatten sich zwar kurz darauf getrennt, weil es einfach nicht mehr passte und beide sich nicht mehr ansehen konnten, ohne an diese Nacht zu denken, aber sie hatte trotzdem Jennis Leiden gesehen. Sie hatte mitbekommen, dass Jenni zu einem Psychiater ging. Zwar war dieser nicht unbedingt gut &. niemand aus der Stadt traute ihm, aber sie war hingegangen.
Ob er ihr wohl geholfen hatte?
Ihr fiel auf, dass Herr Golner schon lange nicht mehr arbeitete. Man sagte, er sei frühzeitig in Rente gegangen und ausgewandert. Nach den Geschichten, die er gehört haben musste, konnte niemand ihm das übel nehmen.
Sie hörte Schritte.
Gleich hinter der Holztür im Bad, die sich zugemacht hatte. Als Sima sich jedoch undrehte, war die Tür offen.
"Wer war das?", rief sie.
"Das ist echt nicht lustig", gab sie als nächstes von sich.
Langsam holte sie ihr Handtuch, stand auf und zog das Handtuch fest um ihren Körper. Eigentlich wollte sie sich anziehen, doch ihre Klamotten waren verschwunden.
"So ein Dreck, wie Alt seid ihr denn bitte?"
Sie ging aus der Tür und fand nichts, ausser ein paar rote Ballons. Sie führten zu einem anderen Zimmer im Obergeschoss.
"Denkt ihr ich habe Angst? Sicher nicht", lachte sie und folgte den Ballons in ein Zimmer.
Leas Zimmer.
Auf dem Bett lagen einige Klamotten.
Auf einem kleinen Kärtchen stand gross geschrieben.
Für Sima, steht dir sicher sehr gut.

"Das ist nicht lustig, Leute", murmelte sie.
Mittlerweile war sie sich nicht mehr sicher, ob es echt ein Spass war. Sie überwand ihre Angst und zog die Klamotten an.Die Hose an, die ihr etwas zu lang war, war ziemlich eng.
Wahrscheinlich waren es wirklich Leas Klamotten. Sie trug die Klamotten, die einer vielleicht Toten gehörten, doch bevor sie sie auziehen konnte wurde auch ihr mit einem eisernen Gegenstand auf den Kopf gehauen.
Eine ihr wohl bekannte Stimme flüsterte:"Gute Nacht, Sima".

Etwa eine Stunde später

Ganz langsam raffte sich Alex sich auf. Ihre Knie zitterten und ihre Augen taten weh. Sie hatte genug Tränen vergossen, zumindest für den Moment. Ihre Arme waren fast schon taub von der Kälte. Die Waffe in ihren Armen wurde mit jedem Schritt, den sie machte, schwerer. Es fiel ihr schwer normal zu atmen. Wo war sie überhaupt hergekommen? Aus welcher Richtung? Machte es überhaupt Sinn zurück zur Hütte zu laufen? Was war dieses Wesen? Würde es wiederkommen?
Sie drehte sich im Kreis, alles erschien ihr neu. Als hätte dieser eine Moment alles verändert. Er hatte alles verändert. Sie erblickte ein grosses Gebäude gleich in ihrer Nähe. Den normalen Weg würde sie eh nicht wiederfinden, also ging sie in die Richtung des Gebäudes. Als sie an dem der grossen Eingangstür ankam, konnte sie das Schild erkennen. "Sanatorium"

Sie schluckte und trat ein.
Das Sanatorium sah aus, als wäre es schon lange verlassen. Die Wände waren grün und vergilbt. Teilweise waren sie sogar eingerissen. Alle wichtigen Gegenstände waren schon lange von Wilderern genommen worden.
Als einige Schritte um eine Ecke ging blickte sie in den Hauptsaal und sah einen großen Mann. Er trug einen Mantel und um seine Schultern hatte er ein riesiges Gerät, welches wie ein Flammenwerfer aussah. Um ihn herum hatte sich ein Herr von Wölfen gebildet. Er warf ihnen allen Knochen zu und ging dann langsam auf der andere Seite des Saales hinaus. Alex atem stockte. Was wenn er sie sehen würde? Schnell presste sie sich gegen die Wand hinter ihr. Alex hörte noch die Haupttür zufallen, dann war Stille.
Endlich traute sie sich wieder relativ normal zu atmen, doch dann hörte sie das Knurren der Wölfe.

Sie rannte. So schnell, dass sie gar nicht wusste wohin. Nur ein Wolf war noch hinter ihr, dass hörte sie.
Alle anderen waren nur noch an ihrem Knochen interessiert.
Sie rannte in einen Raum, jetzt gab es zwei Möglichkeiten. Etwa sie schoss auf den Wolf, oder sie hoffte auf Frieden.
"Wir sollten die Tiere auf dieser Welt beschützen und nicht bekämpfen."
Das hatte Zoe gesagt.
Zoe.
Sie schüttelte den Kopf. Nicht daran denken.
Sie schuldete ihr wenigstens das.
Langsam ging sie zu der Tür, gegen die der Wolf sprang, und öffnete sie.
Jetzt hiess es Leben oder Tod.

Sie schmiss die Waffe weg, die Arme in die Höhe und nahm eins der im Raum herumliegenden Holzstücke in die Hand.
"Hier, guck' mal", sagte sie mit ihrer höchsten Stimme und schwang das Holzstück hin und her.
Der Wolf folgte dem Holz und als Alex es warf sprintete er los. Er holte das Holz und legte es vor Alex Füssen nieder.
"Na, sind wir jetzt Freunde?", fragte sie lächelnd.

"Jenni?", Falko lief durch die tiefen des Waldes," Engel, ernsthaft, wo bist du?"
"Hier", hörte er eine leise Stimme aus der Richtung, aus der er gekommen war.
"Du sitzt wieder vor dem Schädel?", fragte er, als er sie gefunden hatte.
"Warum bin ich bloss wiedergekommen", murmelte Jenni zu sich selbst.
"Hör auf dir Vorwürfe zu machen", sagte er und kniete sich neben sie.
"Es ist alles okay. Wir gehen kurz den Schlüssel suchen und dann gehen wir zurück zur sicheren Lodge, ja?"
Jenni nickte nur schwach, richtete sich auf und folgte Falko den Weg entlang. Sie fanden den grellen gelben Schlüssel schnell, da er kaum zu übersehen war.
"Komm, ich kenne eine Abkürzung, die wir nehmen können", sagte Falko, nahm Jenni bei der Hand und zog sie hinter sich her.
Ehe er sich versah war er an einer Klippe. Ein Klippe, an der auch Lea und Lina schon einmal standen.
Doch sie waren nicht alleine. Um sie herum kamen Elche aus dem Wald, die langsam immer näher kamen.
Langsam hob Falko einen Stock auf.
"Wir müssen da jetzt wohl durch."


Until Death (Until Dawn Parodie)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt