„Das macht dann 4 Euro“. Ich kramte in meiner Geldtasche und legte schließlich mit Mühe die Geldstücke auf die Kasse, denn sie war fast zu hoch für mich. „Vielen Dank“. Ich lächelte der Verkäuferin noch einmal schnell zu und schnappte mir dann die Schwämme und fuhr aus den Laden. Ich musste zugeben; es klappte besser als ich erwartet hatte. Über die Straßen zu kommen war gar nicht so schwer, wie es aussah und die meisten Leute nahmen Rücksicht auf mich. Auch wenn ich nicht wollte, dass ich anders behandelt werde, war ich jetzt doch froh, dass sie mich nicht schupsten oder drängten. Es tat gut, mal wieder andere Gesichter zu sehen, als meine Mutter, meine Physiotherapeutin oder Ärzte in langen, weißen Kitteln. Tief ließ ich die Luft in meine Lunge kommen und streckte mein Gesicht ein bisschen mehr der Sonne entgegen. Es war bestimmt schon sechs oder sieben Uhr, denn es dämmerte bereits. Ich kam an dem Park vorbei, den ich von unserer neuen Wohnung aus sehen konnte und wusste, nun war es nicht mehr weit. Der Park sah nun, weil es nicht regnete, viel einladender aus, als vor ein paar Wochen, als wir die Wohnung besichtigt hatten. Schnell holte ich mein Handy aus meiner Handtasche heraus und schrieb meiner Mutter, dass ich ein bisschen später kommen würde. Ich wollte noch ein bisschen in den Park gehen. Auch wenn ich wusste, dass ich dadurch bestimmt wieder nur an die alten Zeiten denken werde. Natürlich schrieb mir meine Mutter gleich, wie sie sich freuen würde, dass ich endlich wieder Freude hätte, Zeit draußen zu verbringen, aber dass ich spätestens in einer Stunde da sein soll, sonst würde sie sich Sorgen machen. Seufzend packte ich mein Handy wieder ein. Manchmal tat mir meine Mutter richtig Leid. Sie machte sich jede Sekunde Sorgen um mich, musste ganz alleine mit meiner Untätigkeit klarkommen und hatte dabei keinen Partner, der sie unterstützt. Auch wenn sie versuchte, es vor mir zu verbergen, spürte ich, dass sie oft einsam war. Ich sah eine Bank weiter hinten stehen und rollte darauf zu, schließlich wollte ich nicht in der Gegend rumsitzen sondern wenigstens neben einer Bank mich aufhalten, wenn ich mich schon nicht setzen konnte. Als ich schließlich gut positoniert war, ließ ich meinen Blick umherschweifen. Weiter hinten saß noch ein altes Ehepaar und rechts am Mülleimer schnüffelte ein verwahrloster Hund, aber sonst war es hier schon ziemlich einsam und verlassen. Ich hätte vielleicht in den vorderen Teil des Parks gehen sollen, ich wusste von früher, dass sich auf den großen Wiesen eigentlich fast immer Leute aufhielten, aber hier, umgeben von Bäumen auf einen kleinen Weg, fühlte ich mich unbeobachtet und irgendwie auch sicher. Ich schloss meine Augen und lauschte einfach den Geräuschen um mich herum, das Vogelgezwitscher, die Verkehrsgeräusche und das Schnüffeln des Hundes. Ich musste wohl ein bisschen eingedöst sein, denn als ich wieder meine Augen öffnete, war es schon so dunkel, dass ich kaum noch erkennen konnte, wo ich mich befand. Die Vögel hatten aufgehört zu zwitschern und auch den Hund konnte ich nicht mehr hören, geschweige denn sehen. Ich spürte, wie mein Herz anfing schneller zu schlagen, ich hasste die Dunkelheit, hatte sie schon immer gehasst. Früher, als ich kleiner war, schlief ich sogar immer mit Licht an ein. Schnell kramte ich mein Handy aus der Tasche, nur um zu bemerken, dass meine Mutter mich schon 10 mal angerufen hatte, ich 6 SMS hatte und es bereits 10 Uhr war. Mist, verdammter. Ich würde riesen Ärger bekommen, wenn ich nach Hause komme. Falls ich es überhaupt nach Hause finde. Mit klopfenden Herzen fuhr ich den dunklen Weg entlang, da ich den Boden nicht mehr sah, konnte ich keinen Steinen ausweichen und es wurde ziemlich ungemütlich. Krampfhaft versuchten meine Augen in dem schwachen Schein einer Laterne etwas zu erkennen. Bei jedem Geräusch zuckte ich zusammen. Eine Eule durchschnitt die Stille und ich konnte sie förmlich über mir fliegen hören. Und endlich konnte ich in der Ferne Autolichter erkennen. Erleichtert atmete ich wieder aus, ich war also auf dem richtigen Weg und gleich zu Hause angekommen. Ich konnte wieder besser atmen und musste sogar ein bisschen darüber schmunzeln, wie ich mir fast in die Hosen gemacht hätte. Doch plötzlich raschelte es hinter mir und eine dunkle Stimme erklang. „Na, wen haben wir denn hier?“
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Unconditionally ♥
Teen FictionDie 16. Jährige Ashley hatte ein perfektes Leben. Bis sie durch einen tragischen Unfall an den Rollstuhl gebunden wird. Nun wird alles anders. Aber vielleicht trifft sie dadurch ja auch die Liebe ihres Lebens? Aber reicht die Liebe aus, wenn er ein...