5. Kaishin

642 24 0
                                    

Wieder einmal standen sich sie zwei Rivalen gegenüber, die Luft zitterte fast vor geladener Spannung. Die Polizei mühte sich unten ab, während hier oben, auf dem Dach unter dem Nachthimmel, Shinichi Kudo seinen Kontrahenten wieder einmal traf. Er musterte den Meisterdieb, der ein paar Meter entfernt am Dachrand stand, ihn angrinsend, mit einem roten Stein in der Hand.
Er stand direkt vor ihm
Und war doch ferner als je zuvor.

Der allzu bekannte Meisterdetektiv stand vor ihm, streckte die Hand verlangend nach dem Edelstein aus. Die blauen Augen blitzten Kaito an.
"Den Stein, Kaito Kid."
Amüsiert drehte er diesen zwischen den Fingern, das Mondlicht und die spätabendlichen Licher der Stadt ließen ihn funkeln. Er hatte den Coup, der dieses rote Exemplar als Ziel hatte, lange geplant.
Er hatte ihn lange geplant, um ihn perfekt zu machen.
Perfekt genug für den Detektiv.

"Und wenn nicht, Shinichi Kudo?"
Er atmete tief ein. Die frechen, indingoblauen Augen funkelten ihn belustigt an, schienen der Situation den Ernst und die Schärfe nehmen zu wollen. Als wären sie alte Freunde, und keine Rivalen einer nicht enden wollenden Fehde.
Dabei wollte er doch nur, das es aufhörte.

"Du bist kein Straßendieb. Er wird so sicher zurückkommen, wie das du erneut einen klauen wirst."
Er hatte Recht. Und Kaito wusste das er Recht hatte. Er wusste genau, das er immer den Ruf als verruchten Meisterdieb haben würde, der Edelsteine stiehlt und sie wieder zurück brachte.
Und er hasste es langsam.
Er wollte doch nur, das es aufhörte.

"Kennst du die Geschichte hinter diesem Juwel?"
Der Themenwechsel traf Shinichi überraschend, doch er war froh darüber. Auch, wenn er wegwollte, wollte er auf hier bleiben, nur wenige Meter Abstand von der Person, die ihm ein Rätsel gestellt hatte, dass er nicht lösen konnte.

"Die Geschichte ist relativ simpel. Ein Prinz verliebte sich in einen nieder gestellten Adeligen, dessen Familie vom König verhasst war. Nach einiger Zeit, die mit Briefen gefüllt war, fingen sie an, sich heimlich zu treffen. Jedoch bemerkte eine hinterlistige Dienerin dies und meldete es dem König. Der ließ den Jungen bringen und mit einer Axt in den Brustkorb schlagen. Als dieser starb, verfluchte er jeden, der sein Herz aus Stein jemals berühren sollte. Doch der Prinz, der nicht zulassen konnte, das sein Liebster jemand verfluchte, sprach einen Gegenfluch. Sollte die Liebe von dem, der den Stein angefasst hatte, erwidert werden, sollte der Fluch aufgehoben sein. Als die Axt das Steinherz traf, splitterten die Teile in alle Richtungen. Das Größte ist das hier- Der 'Heartsplinter'."
Er wartete darauf, wie er darauf reagieren würde. Für Kaito war diese Geschichte mehr als ein Märchen.

Yaoi OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt