dritte flasche

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eine flasche für alice

während dies geschah, begann mira einen fehler. sie trank noch etwas. so passierte es, dass sie - als emma und alice sich küssten - klischeehaftig den inhalt ihres mundes ausspuckte. vor überraschung. sie war mehr als verwirrt.

"bitte was?", rutschte es ihr heraus. ein stich durchzog ihr herz. was ist gerade passiert? wieso küsste emma wildfremde mädchen? erst mira, dann alice? was wollte sie damit beweisen? die situation erschien ihr mehr als fragwürdig.

nachdem sich die beiden voneinander lösten, schauten sie mira an. alice zuckte plötzlich mit den schultern und darauf hin gab emma ihr eine flasche. mira vermutete natürlich weißwein in alice' hand.

alles um mira schien plötzlich zu wanken. ihr war schwindelig, die welt zog an ihr vorbei. sie rannte. einfach weg. doch da sie sich in emmas wohnung genau so wenig wie in einem fremden land auskannte, rannte sie einfach die nahgelegene treppe hoch und betrat die erste zimmertür rechts.

zum glück war es nur ein schlafzimmer. es sah ziemlich unordentlich aus, vermutlich war es sogar das von emma. doch was sollte mira nun tun? sie konnte schlecht hier einfach so verweilen. sie sah sich weiter im zimmer um. bis sie schritte hörte. schritte, die genau dieses schlafzimmer ansteuerten.

mira erstarrte in ihrer bewegung, sich die bilder in der schublade anzusehen, die sie soeben geöffnet hatte. die tür ging auf, jemand trat ein. die person räusperte sich, während mira sich immer noch nicht zur tür umdrehte.

"mira...", fing emma an zu reden. wie vom blitz getroffen wirbelte mira herum, als sie die stimme von emma erkannte. "emma..." - "hör zu. ich weiß selber nicht, weshalb das alles passiert ist. und ich wollte nicht bezwecken, dass du gehst. ich wollte deine...deine gefühle nicht verletzen.", beichtete emma.

doch mira verstand nicht ganz. wieso ging emma davon aus, dass sie ihre gefühle verletzt hatte? was dachte dieses mädchen sich eigentlich? sie kannten sich seit gerade mal zehn minuten.

mira atmete tief durch und sagte dann wahrheitsgemäß: "ich verstehe nicht." dann trank sie die hälfte ihrer flasche aus, die sie immer noch in ihrer linken hand hielt. emma trat näher an mira heran.

sie küsste mira urplötzlich auf den mund, länger als nötig. dann umarmte sie das verwirrte mädchen leicht und hauchte dabei in ihren nacken:

"komm mit. ich will dir was zeigen."

✧' 𝚠𝚑𝚒𝚝𝚎  𝚠𝚒𝚗𝚎 [ 𝚐𝚡𝚐 ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt