Mein Vater

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"Du kommst jetzt sofort in die Küche oder es passiert was!", rief mein Vater von unten. Sofort lief ich nach unten, denn meinen Vater sollte man niemals warten lassen. Gerade kam ich in die Küche gejoggt, kam er schon  mit einem wutverzerrten Gesicht zu mir und gab mir eine Backpfeife. Mein Kopf flog etwas zur Seite, doch den Schmerz spürrte ich schon fast nicht mehr. Leider war dies schon bei mir normal. Die Schmerzen wurden jedesmal weniger doch mein Herz brach jedes Mal in noch mehr Teile. Früher waren mein Vater und ich wie beste Freunde. Er kam zu meinen Sportevents, Schulevents, lernte mit mir und war einfach immer für mich da. Doch seitdem meine Mutter uns für einen anderen verlassen hatte, war mein Vater wie ausgewechselt. Es fing langsam an, dass er nachts nicht mehr nach Hause kam. Am Morgen hatte er dann meistens einen Kater. Damals wusste ich nicht wo her das kam, doch wenn ich ihn fragte schrie er mich nur an. Dann fing er an auch zu Hause zu trinken, nun ist er eigentlich dauarhaft besoffen und liegt auf der Couch rum. Ich muss nun den ganzen Haushalt erledigen, ich muss seine Wäsche machen und wenn ich das nicht tatvbekam ich ordentlich Schläge. Eine Zeit lang habe ich versucht mich zu währen, doch mein Vater hat dann nur noch fester zugeschlagen. "Was ist Dad?", fragte ich ihn nachdem ich mich zwei Schritte von ihm entfernt hatte. "Du solltest Essen machen! Wo ist es?", fragte er wütend. "Dad, i-ich habe für die Schu-", stotterte ich. "Das interessiert mich nicht!", brüllte er. Er kam auf mich zu und gab mir zwei weitere Backpfeifen. "Genauso wie deine Mutter! Probierst dich aus allen Pflichten raus zureden! Aber das klappt bei mir nicht und langsam sollte das auch dein kleines Gehirn verstanden haben! Jetzt geh hoch und wehe du kommst heut noch mal aus deinem Zimmer!" Ich schlich also wieder die alten Teppen hoch und schloss die Tür hinter mir ab. Warum musste ich den so ein Pech haben mit meinen Eltern? Warum konnte ich den nicht so wie meine beste Freundin Karla, eine Mutter und einen Vater haben die für einen da sind und sich um einen sorgen. In der Schule wurde nicht mal mehr nach den Unterschriften unter Arbeiten gefragt, weil mein Vater das letzte Mal als sie in zum Gespräch geholt hatten komplett ausgerastet ist. Er interessierte sich für nichts mehr was ich tat. Ich glaube, wenn ich tot wäre, würde er es frühestens nach 2 Monaten merken.

Meine Lust auf Hausaufgaben war nun vollständig verschwunden, also schmiss ich mich auf mein Bett. Da bekam ich einen Video-Anruf, von meiner Freundin. Schnell holte ich mein Handy und ging ran.
B=Betty
K=Karla(Freundin)

B:Hey Ka!
K: hey Betty. Wie- Oh Gott was ist den mit deinem Gesicht passiert?
B: Oh äh nichts...
K:Doch du hast doch lauter blaue Flecken.
B:Ach ich bin nur mit dem Fahrrad gefallen! Du kennst mich.

Ich konnte mich auch nach den zwei Jahren, die mein Vater mich jetzt schon schlug immer noch nicht dazu bringen es irgendjemandem erzählen. Natürlich könnte es meiner situation sehr gut tun aber ich liebte meinen Vater ja immer noch.

K: Ich lass dich nie wieder alleine Fahrrad fahren du Tollpatsch!

Karla und ich telefonierten noch weitere 47 Minuten, bis sie sagte, dass sie jetzt auflegen müsste, weil jetzt der Spieleabend mit ihren Eltern und ihrer kleinen Schwester angesagt war. Ich hätte echt gerne noch weiter telefoniert aber den Abend wollte ich ihr nicht versauen. Als sie aufgelegt hatte, legte ich mich auf mein Bett und starrte die Decke an. Warum musste ich nur so viel Pech haben? Wieso musste ich bei Dad wohnen warum nicht bei Mom? Wieso war die Welt so ungerecht?




Mein Leben mit Familie Gunnarsen ❤️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt