Kapitel 1

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Lucys POV:


"Ich komme ja schon Mum." Es war Freitag morgen eine Woche vor den Sommerferien und ich hatte jetzt schon keine Lust mehr auf Schule. Ich zwang mich dennoch aufzustehen und ging nach unten in die Küche wo meine Mutter, eigentlich Adoptivmutter, auf mich wartete und das Frühstück serviert hatte. Es gab Spiegelei mit Speck, nicht gerade mein Lieblingsfrühstück, dennoch aß ich da ein langer Tag vor mir lag. 

Nach dem Frühstück machte ich mich fertig für die Schule und rannte zum Bus um ihn nicht zu verpassen. Schule war wie immer, ich saß alleine und versuchte einfach nicht vorhanden zu sein und meine Mitschüler ignorierten mich wie immer. Die 6 Stunden die ich hatte fühlten sich an wie 20000000 Jahre, da ich bereits extreme Halsschmerzen hatte und als ich endlich zu Hause musste ich erst einmal einem wöchentlichen Ritual nachgehen welches bereits mein ganzes Leben existiert und mir zu mindestens für 2.5 Tage die Halsschmerzen komplett nahm. 

Ich sagte Mum, dass ich Zuhause war und auf meinem Zimmer warten würde. Kaum lag ich auf meinem Bett, meine Augen in Konzentration Still zu halten geschlossen und meine Finger in meine Decke gekrallt erfüllte der Duft von Menschenblut das Haus und mein Hals fühlte sich an als würde man darin ein Lagerfeuer veranstalten und gleichzeitig Zahnstocher von innen heraus stechen. Ich zwang mich still zu halten bis Mum die Blutpäckchen alle in einen Becher geleert hatte und diesen in mein Zimmer abgestellt hatte bis ich mich auf das Rote Gold stürzte.  Der erste Schluck und ich atmete entspannt aus, da ich die Luft angehalten hatte um die Schmerzen zu lindern, doch das war jetzt egal, da das Blut den Schmerz in Luft auflöste und ich einfach nur auf meinem Bett saß und an dem Strohhalm nuckelte. 

Niemand wusste warum, aber wenn ich zu lange kein Blut bekam wurden die Schmerzen noch schlimmer und wenn ich die Kontrolle verlor begann ich Leute zu beißen, weshalb der Arzt verschrieben hat, dass ich jede Woche 1.5l Blut bekam. Das machte Freitag zu meinem Lieblingstag, da ich Blut bekam und es unglaublich lecker schmeckte. Es gab nichts vergleichbares vom Geschmack her es war einfach nur unglaublich lecker und die Schmerzen die mich sonst fast immer Quälten waren einfach verschwunden, ich konnte ein paar Minuten einfach nur entspannen, den Kopf ausschalten und einfach glücklich sein. Die nächsten paar Stunden - 2.5 Tage würden angenehm, schmerzlos und ohne ständigen drang Leute zu beißen verlaufen, was bedeutet ich musste mich nicht permanent zu beherrschen.

Ich fühlte mich wie ein Vampir aber es half und meine Augen änderten ihre Farbe von Smaragdgrün-Schwarz zurück zu meinen normalen Smaragdgrün-Rubinroten Augen. Mein Körper war generell sehr besonders: Ich brauchte keinen Schlaf, konnte aber Schlafen wenn ich wollte, ich sah im "Dunkeln", daher kannte ich Dunkelheit nur aus Erzählungen, ich war extrem schnell und stark, weshalb ich immer aufpassen musste niemanden zu verletzen und der Blutdurst war die Krone des ganzen. 

Ich hatte gerade fertig getrunken und lehnte mich zurück um etwas zu entspannen und den Moment zu genießen als Mum anklopfte und sagte sie müsse mit mir reden. Das Adoptionszentrum hatte heute angerufen, da mein verlorener echter Vater aufgetaucht war und mich treffen wollte, das allerdings nur stattfinden würde, wenn ich das wollte und Interesse an dem Treffen hatte. Ich wollte meinen Dad sogar kennen lernen ich hatte einige Fragen an ihn und die würde er wohl beantworten können, dann würde ich ihm sogar verzeihen, dass er mich als Baby verloren hatte. 

Ich sagte ihr sie sollte etwas ausmachen, möglichst am Wochenende, da mein Blutdurst da am schwächsten war und die geringste Gefahr bestand, dass ich ihn fressen würde  falls er zur Sorte Mensch gehört die leckerer rochen als andere. 

Ich würde meinen Vater Ende der zweiten Ferienwoche kennen lernen und die Zeit bis dahin verlief ereignislos. Ich wurde jeden Tag nervöser und fragte mich, wie mein Vater wohl sein würde und wie er aussah. Ich war ja anscheinend recht hübsch, zu mindestens behaupteten das alle. 

Die Volturi KinderWhere stories live. Discover now