Can you Love me? [Envy x Reader]

4. Kapitel

Die nächsten Tage verliefen für dich recht ruhig Ed und Al hatten dir geholfen deinen Koffer und ein passendes Apartment zu finden und nach einem kurzen Gespräch mit Mustang hatte dieser dir eine Anstellung als seine Sekretärin verschafft.
Envy hatte sich in dieser Zeit allerdings nicht mehr blicken lassen,langsam hattest du schon Angst dass er dich endgültig in Ruhe lassen würde.Schließlich mochtest du seine Gesellschaft und auch Zeit mit ihm zu verbringen.
Du sahst von dem Schreibtisch an dem du saßt auf und betrachtetest durch das Fenster deines Büros Gedanken verloren wie einige Blätter zu Boden fielen.

Am Nachmittag stopptest du auf einem Markt um einige Lebensmittel zu kaufen.
Du hattest nach einem roten Apfel der mit zahlreichen anderen in einem Korb gelegen hatte gegriffen,wurdest allerdings von der Frau die neben dir stand aufgehalten.
"Bei diesem würde ich vorsichtig sein,"
Sie hatte den Apfel in deiner Hand gedreht und tatsächlich an dessen Unterseite befand sich ein kleines Loch. Die Frau nahm ein Messer hervor und schnitt den Apfel in der Mitte durch.Worüber sich die Verkäuferin  lautstark beschwerte.
"Er mag äußerlich schön wirken...doch in ihm ist ein verdorbenes kleines Würmchen."
"Oh tatsächlich danke.Ich werde besser aufpassen."
"Das hoffe ich." Die Frau hatte sich mit einem Lächeln umgedreht und du sahst nicht mehr wie sie ihr Gesicht verzog.Du sahst auch nicht wie sie mit ihren Lippen eine leise Drohung aussprach.

- Komm uns besser nicht in die Quere... -

"Hier wohnst du jetzt also?" Du sahst zu dem Homunculus auf der gerade durch eines der Fenster in deine Wohnung geklettert war.
Du würdest das Scharnier wohl reparieren lassen müssen.
"Ja vorübergehend,für etwas größeres reicht es im Moment nicht."
Du senktest deinen Blick wieder auf die Blätter,die auf dem kleinen Schreibtisch vor dir lagen.Du warst gerade dabei die letzten Dokumente des Tages zu überfliegen.Deine Arbeit nahm leider sehr viel deiner privat Zeit in Anspruch,dir blieb oft nichts anderes übrig als zu hause weiter zu arbeiten.
"Hey jetzt hör doch mal auf zu arbeiten wenn ich mich schon her bemühe."Er schien über deine fehlende Aufmerksamkeit nicht sehr erfreut.
"Nur weil du andauernd Zeit zu verschwenden hast,heißt das nicht,das das auch für mich gilt." Du seufztest,das hatte sich wohl unfreundlicher angehört als du es gewollt hattest aber der Tag war wirklich anstrengend gewesen.
"Wie du meinst." Mit einem grummeln hatte er sich auf deine Couch gesetzt.Seine Beine hatte er übereinander geschlagen,seinen Kopf in seine Hand geschützt und verfolgte nun mit seinen violetten Augen jede deiner Bewegungen.
Nach einigen Minuten in denen er dich anstarrte fingst du an dich unwohl zu fühlen,wartete er etwa darauf dass du fertig wurdest?
Warum ließ er sich auch ausgerechnet jetzt wo du so viel zu tun hattest blicken?
Das erinnerte dich...
"Sag mal was hast du in den letzten Tagen eigentlich getrieben?"
Er fing an zu Lächeln und legte seinen Zeigefinger über seine Lippen.
"Streng geheim."
"Hätte ich mir ja eigentlich denken können.Naja wie dem auch sei ich wär jetzt fertig."
Du legtest das letzte der Blätter auf einen großen Stapel.
"Gut dann können wir ja gehen."
"Gehen?Wohin?"
"Wirst du schon sehen."
Er nahm dein Hand in seine und zog dich zum Fenster auf der anderen Seite des Zimmers. Du hattest deine Arme um seinen Hals geschlungen und er legte einen Arm um deine Hüfte.Früher hattest du furchtbare Höhenangst gehabt aber mittlerweile schien sie wie weggeblasen.
"Gut festhalten."
Dir schlug die kalte Nachtluft ins Gesicht als ihr aus dem Fenster des vierten Stockes sprangt.
Dieses Gefühl war unbeschreiblich dein Herz setzte einen Schlag aus, es war so befreiend und nicht mehr beängstigend.Du wusstest dass dir nichts passieren würde solange du bei ihm warst.
Envy, ein homunculus, ein Monster vor dem du dich fürchten solltest und trotzdem fühltest du dich so seltsam sicher bei ihm.
Warum? Du wusstest es nicht... oder wolltest du es dir nicht eingestehen,wolltest es nicht wahr haben?
Als ihr auf dem Boden ankamt federte Envy den Fall und löste den Griff um dich sodass du neben ihm laufen konntest.
Als ihr anfangs schweigend nebeneinander lieft,konntest du deine Gedanken nicht stoppen.
Was machtest du hier eigentlich?
Es fühlte sich so normal an neben ihm zu laufen,sich mit ihm zu unterhalten.
Was wart ihr?
Wart Ihr Freunde?
Sich mit einem homunculus anzufreunden...
Sich in einen zu verlieben...
Moment mal.

Sich zu verlieben?

Das war es doch oder etwa nicht?
Warum sonst würdest du dich so in seiner Gegenwart fühlen.Du sahst zu ihm auf und beobachtetest wie der Mond auf sein Gesicht schien und seine Konturen hervor hob,
was dachtest du dir nur dabei dich in den Bösewicht dieser Geschichte zu verlieben?
Du wusstest was für Dinge er getan hatte Aber trotzdem fürchtetest du dich nicht vor ihm.Die Person von der die anderen erzählt hatten,war nicht die Person die du in ihm kennengelernt hattest.
"Was starrst du mich so an?" Envy schien deinen Blick bemerkt zu haben und sah dich nun skeptisch an.
"Oh...äh entschuldige..."
Du sahst zur Seite,du brachtest es nicht übers Herz ihm in die Augen zu sehen.
Er würde deine Gefühle niemals verstehen geschweige denn erwidern,für ihn war das doch alles nur ein Spiel,ein armseliger Mensch,das war alles was du für ihn warst.
Bestenfalls ein amüsanter Zeitvertreib wie er es einmal nannte.
Bei dem Gedanken schnürte sich dir die Kehle zu.
"Man,versteh einer euch Menschen."
"..."Du hattest nicht vor etwas auf sein Kommentar zu erwidern.
"Wir sind da."
Du stopptest und sahst zu dem besonders hohen Gebäude vor euch auf das er deutete.Es war eine Kirche.Einen Sprung später standet ihr beide auf dem Dach und konntet die ganze Stadt überblicken.Die Aussicht war atemberaubend,der Nachthimmel war wolkenlos und mit unzählbar vielen Sternen bestückt,wie war das möglich?Normalerweise konnte man sie in der Stadt nicht einmal angedeutet sehen.Das musste wirklich eine Ausnahme sein.
War er vielleicht ausgerechnet deshalb heute zu dir gekommen? Nein das wäre wahrscheinlich zu weit hergeholt obwohl dir bei diesem Gedanken ganz komisch ums Herz wurde.
Du setztest dich langsam hin,darauf bedacht nicht den Halt auf dem leicht abfallenden Dach zu verlieren und zogst deine Knie so zu dir, dass du deinen Kopf auf ihnen ablegen konntest. Envy setzte sich im Schneidersitz neben dich.
"Was findest du nur an diesen Sternen?"
"Sie erinnern mich an alte Zeiten." Du sahst immer noch nach oben in deinen Augen funkelten zahlreiche Erinnerungen auf und du musstest Lächeln.
"Und sie sind einfach wunderschön.Danke,dass du mich hergebracht hast."
Du spürtest seinen Blick auf dir liegen,sahst aber nicht dass sich der leichteste rote Schimmer auf seinen Wangen andeutete.
Es folgte eine kurze Stille zwischen euch die du nach kurzer Zeit wieder unterbrachst.
" ...Darf ich dich mal etwas fragen?"
Jetzt hattest du seine Aufmerksamkeit wieder auf dich gezogen.
"Hm"
"Warum machst du das hier?Wozu das alles?Was bringt es dir schon Zeit mit mir zu verbringen?Ich dachte du verabscheust uns Menschen?"
"Was hat das denn damit zu tun?Ich kann meine Zeit verbringen mit wem auch immer ich will."
"Wieso dann ausgerechnet ich?
"Wieso denn nicht?Wieso fragst du plötzlich sowas?"
"Du verstehst es einfach nicht oder?
...
...warst du schon einmal verliebt?"
Großartig etwas dümmeres hättest du in diesem Moment wahrscheinlich nicht fragen können.Was dachtest du dir nur dabei ihn so etwas zu fragen,du kanntest ihn doch noch nicht so lange,noch dazu wart ihr offiziell Feinde.
Wahrscheinlich würde er sowieso jeden Moment in Gelächter ausbrechen.
Doch als du in sein Gesicht sahst warst du überrascht wie nachdenklich er aussah. Er schien ernsthaft zu überlegen.Was er wohl gerade dachte?
Es vergangen noch wenige Sekunden,die dir wie Stunden vorkamen bis er schließlich antwortete.
"Hm...schwer zu sagen.Ich weiß es nicht."
Du sahst wieder hoch zu den Sternen,die Nacht war eigentlich viel zu schön gewesen um traurig zu sein also warum war dir zum weinen zumute?
"Verstehe.Würde es dir etwas ausmachen mich wieder nachhause zu bringen?"Du zwangst dir ein Lächeln auf.
"Ich bin ziemlich müde."
"Von mir aus."

"Gute Nacht,und danke nochmal." Du warst mittlerweile wieder in deinem Bett,während Envy noch auf dem Fensterbrett saß.
"Gern geschehen."