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Bellamy

Noch 7 Minuten. Die letzte Stunde endete gleich, na endlich!
Ich schob' meine Brille wieder hoch und schielte kurz rüber zu Blake. Er kritzelte auf einem Blatt herum, wohlmöglich starb er gerade auch vor Langeweile.

Ich meine, wer will denn bitte hören was die Kaiser von was weiß ich wann gemacht haben? Also ich jedenfalls nicht!

Es klingelte. Endlich! Freiheit! Schnell packte ich meine Sachen zusammen und stand auf. Seufzend beendete der Lehrer seinen Unterricht. Ich warf schnell noch meinen Rucksack auf meine Schultern und wollte gerade loslaufen, aber wurde daran gehindert.
,,Hey Bellamy, bevor du gehst ähm.. könnte ich dir meine Nummer geben?", fragte Blake und hielt mir einen kleinen Zettel mit einer Nummer hin. Meine Haare vielen mir wieder ins Gesicht.
Ich zuckte mit den Schultern, nahm den Zettel und steckte mir ihn in meine Jackentasche. Hoffentlich bin ich nicht rot geworden, ich werde bei sowas nämlich immer rot. ,,Tschüss", nuschelte ich noch bevor ich mich aus dem Staub machte.
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Zuhause angekommen rannte ich die Treppen hoch in mein Zimmer. Ich warf meinen Rucksack in die Ecke, zog meine Jacke aus und warf mich auf mein Bett. Endlich wieder vereint.

,,Belle Schatz, kommst du runter? Es gibt Essen!", rief meine Mutter von unten.
,,Ja Mama, ich komm' gleich!", rief ich zurück und stand auf. Ich zog mir schnell noch eine Jogginghose an, doch dann viel mein Blick auf meine Jacke.
Soll ich Blake anschreiben? Egal, später.
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Ich saß mit meiner Mutter am Esstisch und aß mein Essen.
,,Na Belle, wie war heute die Schule?", fragte mich meine Mutter. Ich lächelte leicht. Sie war die einzige Person bei der ich ohne Beschwerden lächeln konnte.

,,Ganz okay. Wir haben einen neuen Schüler bekommen, also ist heute auch mal etwas Neues passiert.", sagte ich und stopfte mir die Gabel in den Mund.
,,Ach das ist ja schön! Und, verstehst du dich mit ihm? Wie heißt er?", fragte meine Mutter interessiert und lehnte sich nach vorn zu mir.

,,Ganz ruhig Mum..", lachte ich. ,,Blake ist eigentlich ganz nett und hat heute den ganzen Tag mit mir verbracht, was ich nicht verstanden habe, ich meine, er könnte doch auch mit den beliebten aus der Klasse abhängen..".

,,Ach Belle mein Schatz, siehst du denn nicht dass er sich für dich interessiert und mit dir befreundet sein möchte?", fragte meine Mutter und lächelte liebevoll.

Ich sah sie unsicher an. Blake und mit mir befreundet sein? Das kann ich mir bei bestem Willen nicht vorstellen.

,,Du musst nur mehr mit ihm reden und nicht so schüchtern sein, du kleine, wandelnde Regenwolke!", meinte sie dann belustigt.
Ich sah sie beleidigt an. So klein war ich doch gar nicht! Und ich sehe doch nicht aus wie eine Regenwolke.
,,Und ja, du siehst wirklich aus wie eine Regenwolke, Belle.", sagte sie daraufhin. Wie als ob sie Gedanken lesen könnte.

,,Ich mag Menschen eh nicht und habe Angst vor ihnen, also ist es mir egal ob er mein Freund ist oder nicht. Ich bleibe ich!", meinte ich.

Mama lachte. ,,Du tust so wie als wären wir zwei keine Menschen.", sagte sie belustigt.
Da hatte sie recht.

Entweder ich stellte andere Leute immer wie Aliens dar, oder mich und meine Mutter.
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Ich hatte endlich aufgegessen und brachte meinen Teller in die Küche. Daraufhin ging ich die Treppen hinauf, in mein Zimmer. Dort angekommen setzte ich mich wieder auf mein Bett. Ich griff zu meiner Jacke und kramte einen kleinen Zettel aus meiner Jackentasche. Blake's Nummer. Ich glaube ich schreibe ihn mal an, könnte ja nicht so schwer sein.

So kam es dass ich seine Nummer eingespeichert hatte und im Messenger war.

Was könnte ich ihm denn schreiben?
'Hi, Blake. Ich bin's, Bellamy.' Ja, das trifft es sehr gut.
Also schrieb ich Blake an: »Hallo Blake, ich bin's, Bellamy.«

REGENWOLKE | BoyxBoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt