Kapitel 1 - Abschied

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„Tschüss Lorella, wir werden dich vermissen.", sagten meine Eltern mit vorgespielter Sorge, „Pass gut auf dich auf." sagte meine Mutter besorgt. Mein Vater war genau das Gegenteil von meiner Mutter, ich hatte keine Ahnung wie die miteinander zurechtkamen.

„Mach keine unüberlegten Sachen verstanden! Ich habe keine Lust, dass wir irgendetwas wieder in Ordnung bringen müssen." sagte mein Vater aufgebracht und meine Mutter sagte beschwichtigend, „Ok, Schatz?"

„Dann wärt ihr aber wenigstens hier, immer müsst ihr irgendwo verschwinden und ich bin hier und fühle mich von euch allein gelassen.", warf ich meinen Eltern voller Wut an den Kopf und fügte noch ein sarkastisches, Dankeschön hinzu.

Meine Eltern waren fast nie zu Hause und kümmerten sich so gut wie gar nicht um mich. Sie sagten immer dass es nur wegen ihrer Arbeit war, aber ich wusste es besser. Sie hätten ein einfacheres Leben wenn ich einfach verschwinden würde und dies rieben sie mir so oft unter Nase, dass ich es gar nicht vergessen konnte. Dieses Leben kotzte mich nur noch an und ich wollte einfach dass alles besser wäre.

„Ich habe keine Lust mehr auf diesen Mist", dachte ich und ging an den Rand der Plattform, von der man in den Zwischenraum der Welten gelang. Ich hatte äußerst schlechte Laune und die wurde auch nicht besser, als mir meine weiß blonden Haare durch den Wind, in meine grünen Augen geweht worden. Schnell strich ich mir die Haare aus dem Gesicht und Band sie in einen hohen Zopf. Sowieso waren sie schon wieder viel zu lang geworden. Ich war ziemlich durchtrainiert und mein Körper besaß mehrere Narben von den all den Kämpfen die ich schon geführt hatte. Sowieso war ich lieber alleine, als von meinen Freunden enttäuscht zu werden und am Ende alleine zu sein.

Ich hatte es einfach satt, dass meine Eltern mich immer allein ließen und ich dann allein in unserem riesigen Haus sein musste. Zwar war wurde ich lieber von anderen Leuten alleingelassen, aber in diesem Haus fühlte ich mich immer so alleine und verzweifelt. Ich hatte keine Lust mehr komplett alleine sein und als mein einziger Freund mir dann anbot mit ihm in eine WG mit zwei anderen Leuten einzuziehen, konnte ich es einfach nicht abschlagen und stimmte zu. Die WG fühlt sich jetzt schon viel mehr nach Hause an als das wo ich eigentlich leben würde. Die WG war zwar nicht sonderlich groß, aber alle nahmen mich freundlich auf und kümmerten sich um mich. Auch wenn sie nett zu seien schienen, vertraute ich ihnen nicht und blieb deswegen immer ein bisschen auf Abstand.

Manchmal frage ich mich, wie es wäre, wenn ich auf einer anderen Welt aufgewachsen wäre...

Es gab drei Welten die von uns, den Beschützen, vor den Dämonen verteidigt wurden. Es gab die Erde, die Welt der Menschen, die reichlich von ihnen zerstört wurde. Ich verstand die Menschen einfach nicht, sie zerstörten sich selbst und ihre Umwelt. Ich war froh hier auf Heloria zu sein, da wir hier ein friedliches Leben führten. Es gab aber auch eine reine Pflanzen Welt, die eine unglaubliche Kraft besaß, die uns stärkte und uns half gegen die Dämonen zu kämpfen. Die Dämonen bewohnten einen Planeten Noriax, auf dem es nur so vor Böser Magie wimmelte. Klar gab es überall Leute, die nichts Gutes wollten, aber dort gab es eigentlich nur diese Gestalten oder sollte ich lieber Dämonen sagen.

Einst hatten wir alle zusammen auf einem Planeten gelebt, doch mehrere unserer Leute wendeten sich ihren Ängsten zu und ließen sich von ihnen verschlingen. Wenn es keine schlechten Sachen gäbe, würde es auch keine guten geben, da es zu jedem Licht auch einen Schatten gibt. Jeder Mensch hat seine guten und schlechten Seiten. Als die Zeit verging, wendeten sich die Menschen ohne irgendwelche Fähigkeiten gegen uns und unterstellten uns Hexen zu seien. Sie schlachteten uns einem nach dem anderem ab und es uns nichts anderes übrig als die Erde zu verlassen und auf Heloria zu fliehen. Auf Heloria gab es aber nicht nur Menschen mit besonderen Fähigkeiten, sondern auch ohne, da sie ihren Familienmitgliedern gefolgt waren. Manche von uns sind auch auf der Erde geblieben und hatten sich versteckt, jedoch wusste niemand mehr ob sie überhaupt überlebt hatten. Natürlich hatten wir uns auch wehren können, aber dann hätte es uns kein Stück anders als die anderen Brutalen Menschen gemacht. Manchmal frage ich mich, wie es gewesen wäre, wenn wir einfach auf der Erde geblieben wären, aber jetzt konnte ich nicht mehr viel daran ändern.

Chroniken der Welten - BeschützerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt