Chroniken der Welten - Beschützer

Kapitel 7-Der Brief

Ich raufte mir die Haare, wie konnte es nur sein, dass ich adoptiert wurde!

Hatten meine Eltern, nein, nicht meine Eltern sondern eher meine Vormünder sich deswegen so wenig um mich gekümmert und hatten mich schon als kleines Kind allein gelassen, weil sie der Meinung waren, dass ich allein zurechtkam, da ich ja sowieso nicht ihre leibliche Tochter war? Immer musste ich mich um mich selbst kümmern und wenn sie dann wieder nach Hause kamen, taten sie immer auf heile Familie, obwohl sie gar nicht meine richtigen Eltern waren. Doch wer waren dann meine richtigen Eltern? Wie ein Familienmitglied hatte ich mich bei ihnen noch nie gefühlt, aber trotzdem hatten sie mich groß gezogen und mich zu dem gemacht, was ich war. Mit all den guten und schlechten Seiten.

Meine Eltern sind nicht meine Eltern, sie hatten mir eine ganz große Lüge aufgetischt und hatten wahrscheinlich nicht erwartet, dass ich es herausfinden würde. Ich konnte sie verstehen, es war aber trotzdem einfach zu unwirklich. Auch die ganzen Erlebnisse, Enttäuschungen und Erfahrungen, machten mich zu dem was ich war. Das was danach im Brief stand, schockte mich noch mehr und ich verstand die Welt einfach nicht mehr.

„Was?! Die Königin ist meine Mutter?!", rief ich geschockt an mich selbst gewandt und verzweifelte gerade komplett.

Ist das der Grund, weswegen sie sich früher manchmal mit mir getroffen hatte und ich so viel und so hart trainieren musste?

Um ihre Nachfolgerin zu werden und mich dann so vor Assassinen und anderen Gefahren zu schützen!? Als nächstes schrieb sie, dass sie mir nicht verraten konnte wer mein Vater ist. Aber wieso denn nicht? Wollte sie nicht dass ich es weiß oder wusste sie selber nicht wer mein Vater war?

Wer war mein Vater und wieso ist er nicht mehr auf zu finden? Lebt er überhaupt noch? Ich hatte tausende Fragen an meine leibliche Mutter und wollte ihr diese unbedingt stellen. Aber ich wollte sie nicht nur deswegen treffen, ich wollte auch wissen, was für eine Person sie war. Wie wäre mein Leben gewesen, hätte sie mich nicht wegegeben?

Sie schrieb auch über meinen Anhänger und erklärte mir, dass sie das Gegenstück zu meinem besaß. Ihres war ein Amulett und sie hatte immer ein Bild von ihr meinem Vater und mir in ihm, damit sie uns immer bei sich tragen konnte. Mein Vater hatte anscheinend auch einen davon, in welcher Form, hatte sie nicht geschrieben.

Sie hatte die Kristalle aus ihren Flügeln genommen und in die Anhänger eingearbeitet. Sie erklärte, dass diese Kristalle der Kette magische Kräfte verliehen und mich stärker machten.

Sie hatte die gleichen Kristalle wie ich in ihren Flügeln und jetzt verstand ich auch warum ich diese In meinen Flügeln hatte. Ich und meine Mutter sind die einzigen, die diese Kristalle in den Flügeln hatten. Aber da mein Vater diese Kristalle nicht hatte, konnte er nicht durch den Anhänger zu uns finden, sondern nur wir zu ihm. Sie schrieb, dass sie herausgefunden hatte, dass meine Eltern ein Geheimnis vor ihr hatten.

Was für ein Geheimnis und was hatte das mit mir zu tun?

Anscheinend gab es in ihrem Haus eine Bibliothek mit verborgenen Schätzen und Geheimräumen, doch ich hatte noch nie eine Bibliothek in unserem Haus gesehen. Eigentlich kannte ich alle Räume, die es meinem Elternhaus gab, aber anscheinend, gab es mehr Räume, als das Haus angab. Wie viele Geheimnisse hatten meine Eltern noch vor mir. Wie lange wollten sie es noch verleugnen?

Das war alles so viel auf einmal, ich muss unbedingt mit jemandem reden. Ich nahm den Brief und ging zu John, da er immer wusste wie er mich aufmuntern konnte.

Ich musste herausfinden, was meine Eltern vor mir verheimlichten und sie zur Rede stellen. Ich hatte meinen Entschluss getroffen, ich werde John fragen, ob er mit mir zu meinem Elternhaus aufbrechen würde.