Kapitel 6-Erinnerung

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Ich öffnete meine Augen, als helle Sonnenstrahlen auf mein Gesicht fielen und es wärmten. Ich blinzelte und streckte mich, während ich lautstark gähnte. Atmend lächelte ich, als ich mich an den gestrigen Tag erinnerte. Es hatte einfach unglaublich Spaß gemacht, Zeit mit meinen Freunden zu verbringen.

So fröhlich war ich schon lange nicht mehr.

Mit einem breiten Lächeln im Gesicht, ließ ich mich wieder mit ausgestreckten Armen aufs Bett fallen und starte glücklich die Decke an. Freunde zu haben war einfach wunderbar und brachte weder Fröhlichkeit in meinen sonst so tristen Alltag, den ich meistens immer allein verbracht hatte.

Ja allein, John ist zwar mein bester Freund, nur hatte ich mich immer weiter von anderen Leuten distanziert und hatte nicht gemerkt sie mit die Fröhlichkeit Freunde zu haben fehlte. Da meine Eltern auch fast die zu Hause waren und noch nie viel Stolz oder Zuneigung zu mir gezeigt hatten, fühlte ich mich noch viel mehr alleine, als ich sowieso schon war. Ohne John, wäre ich komplett alleine gewesen und würde es wahrscheinlich immer noch sein, weil ich nie die erste war die mit Leuten sprach bei mir galt immer

>> du redest dich mit mir und ich rede nicht mit dir<<

John, war nicht der einzige Freund den ich hatte.

Flashback:
(es spielt in Lorias Sicht als sie ungefähr 10 bis 13 Jahre alt war alle anderen Personen sind auch jünger als sie in der eigentlichen Geschichte sind)

Schon wieder waren meine Eltern weg und ich saß wie sonst auch immer auf einer Bank auf den Spielplatz und spielte mit dem Anhänger an meiner Kette oder zeichnete in meinem Zeichenblock. Ich hatte die Kette schon seit ich denken konnte und als ich meine Eltern danach fragte, weigerten sie sich mir irgendetwas darüber zu erzählen. Ich hatte keine Freunde, was mich eigentlich noch nie gestört hatte, bis er mich ansah.

Er hatte braune verwuschelte Haare und wunderschöne graue Augen mit dunklen Sprenkeln in ihnen drin, er sah meine Richtung und als er bemerkte dass ich ihn auch ansah schenkte er mir ein wundervolles Lächeln das seine Augen nur so vor Fröhlichkeit Strahlen ließen.

Ich wendete den Blick ab, weil mir durch seinen fröhlichen, aber durchdringenden Blick ganz nervös geworden war. dieses Gefühl war komplett neu für mich und ich hatte keine Ahnung wie ich damit umgehen sollte. Mein Äußeres zeigte wie immer keine Emotionen, aber im Inneren wurde es mir ganz warm ums Herz und ich fühlte mich so friedlich wie ich es lange nicht mehr war. Nachdem dieses Gefühl nach ließ, beachtete ich ihn nicht mehr und ging abends nach Hause.

Allein.

Allein zu Hause da meine Eltern schon wieder wegfahren um ihre Arbeit nachzugehen ,allein einschlafen, allein schlafen, allein Aufwachen, allein fertig machen, allein frühstücken, allein zu Spielplatz gehen, immer allein sein. ich ging wieder zu der gleichen Bank und fing an den verlassenen Spielplatz in meinem Zeichenblock zu zeichnen. ich zeichnete diesen fast jeden Tag und wurde langsam genervt davon immer das Gleiche zu zeichnen. als ich dann den gleichen Jungen von gestern sah, begann ich automatisch ihn zu zeichnen und Frieden und Fröhlichkeit durch fluteten mich.

So ging es tagelang und ich hatte jetzt schon fast jeden Gesichtsausdruck von ihm gesehen und gezeichnet. ich war mal wieder so und zeichnen vertieft bis ich ein Tippen auf meiner Schulter spürte. ich drehte mich um und sah den Jungen den ich jeden Tag gezeichnet hatte mit großen Augen an. er hatte wie immer verwuschelte Haare und sah mich interessiert mit seinen wunderschönen grauen Augen an.

"Bin ich das?", fragte er aufmerksam, während er auf meinen aufgeschlagenen Zeichenblock zeigte. Ich nickte und betrachtete das Bild, als mir auffiel, dass er eine kleine Narbe unter seinem linken Auge hatte, die ich aus der Ferne nie bemerkt hatte. Als ich ihn wieder ansah, bemerkte ich, wie schön er eigentlich war und was für eine tolle und fröhliche Ausstrahlung er hatte. Danach, zeichnete ich die Narbe hinzu und fühlte direkt, dass das Bild endlich fertiggestellt war. Ich lächelte, das war der erste Moment seit langem, dass ich jemandem irgendeine Emotion von mir zeigte.
Er war der erste.
Wir trafen uns jeden Tag auf den Spielplatz oder bei einem von uns zu Hause.

Chroniken der Welten - BeschützerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt