Tears behind a smile [Reigisa]

1- Gute Nacht Kuss

Bildquelle - Twitter Vika

Die Sonne strahlt heute wieder über die ganze Stadt und nur an wenigen Flecken gibt es kühlen Schatten. Zum Glück gibt es ja noch das kühle Wasser, dass Meer nur einen Steinwurf entfernt und vor allem Eis, welches einem auf der Zunge schmilzt. Dieser Sommer wird es allgemein etwas in sich haben, denn es soll nicht nur bis zu fast 40 Grad gehen, nein. Auf die Mitglieder des Schwimmclubs, der Iwatobi High School wartet eine wichtige Prüfung. Ein bekannter Mann der Schwimmakademie in Neuseeland hat sich angemeldet, die Schüler mal unter die Lupe zu nehmen und ihr können, als Schwimmer zu begutachten. Viele sagen, er sei streng, direkt und beinahe schon kaltherzig. Charakterzüge, welche ungern gesehen sind und den meisten Leuten Angst und Furcht einheizen. Nervös ist vor allem aber Rei, welcher das Schwimmen gerade frisch kennengelernt hat „Los Reilein! Ich weiß, dass du es kannst!" hört man den kleinen Nagisa rufen und Rei neben ihm, welcher eine schmollende Mine zieht „Nagisa! Ich bin doch noch neben dir!" merkt er an und schiebt sich die Brille zurecht. Dieser Junge würde ihn wirklich noch in den Wahnsinn treiben mit seiner übertriebenen Fröhlichkeit „Das sehe ich sehr wohl, aber du solltest endlich hinein ins kühle Nass!" schon umarmt Nagisa ihn einfach von der Seite, dass Rei beinahe ins Wasser fällt und zuckt „Ey ist ja schon gut. Du bist ja noch ungeduldiger als sonst" murmelt der blauhaarige und begibt sich schließlich, nachdem er die Brille abgelegt hat ins Wasser. Sofort ereilt ihm eine Gänsehaut, denn es war verdammt kalt im Gegenzug zu der heißen Luft „Ja ich weiß, aber ich muss noch dringend lernen!" sagt Nagisa und ballt seine Fäuste etwas lächelnd „Schon wieder? Du lernst derzeit ziemlich oft. Kann das sein?" fragt Makoto, welcher gerade mit Haruka etwas verspätet dazu kommt „Makolein! Harulein! Schön euch zu sehen!" meint Nagisa sofort lächelnd zu ihnen und lenkt auch ziemlich schnell vom Thema ab, indem er die beiden zu textet. Rei würde lügen, wenn er behaupten würde, dass er sich keine Sorgen um den blonden macht. Er wollte nichts sagen, sah Nagisa aber einige male schon in der Pause schlafend an der Wand angelehnt und vor dem Büro des Direktors. Hatte er etwa Probleme? Es war kein Geheimnis, dass Nagisas Eltern streng sind, was das die Schulnoten angeht, denn sie haben ihm schonmal angedroht, dass er den Schwimmclub verlassen muss, wenn er nicht besser wird. Lernt Nagisa deshalb so angestrengt. Leicht sieht Rei zur Seite, bevor er nass gemacht wird, da Nagisa vor ihm ins Wasser gesprungen ist und nun wieder auftaucht, um sich lachend die Haare zurück zu streichen „Nicht überlegen Reilein. Schwimmen" fordert er ihn auf „J jaja! Erschreck mich doch nicht!" beschwert er sich und beginnt, wie die anderen mit dem Training. „Jungs!" kommt es laut von dem kleinen Umziehhäuschen, aus welchem die rothaarige Gou kommt „Schön das ihr schon hier seid und ich euch nicht an den Ohren herziehen muss!", sagt sie, „Goulein, das ist nicht nett", sagt Nagisa schmollend, „Nenn mich nicht Goulein! Uff... wo war ich? Ach ja! Hört mal kurz zu. Wir müssen für die Prüfung hart arbeiten, denn ich hab gehört, dass der Mann einem die Lizenz entnehmen darf, an den Wettbewerben Teilzunehmen" erzählt sie und wird rot, als sie sieht, dass die Männer schon oben ohne sind. So viele Muskeln auf einen Fleck machen sie schon wieder halb wuschig, dass sie rote Wangen bekommt und grinsen muss „Hmm, das wäre wirklich mies, wenn er einem von uns die Lizenz entnehmen würde..." sagt Makoto und schluckt ein wenig, bevor Haruka seufzt „Ich schwimme zwar nur Freistil, aber es wäre auch für mich schade. Dann müssen wir eben etwas länger Trainieren". Alle nicken Haruka zu, denn bisher haben sie nur zwei Stunden nach der Schule geübt und nun soll es bis zum Sonnenuntergang sein. Rei stimmt der Sache natürlich zu, doch als er Nagisa so beobachtet, welcher nun ein wenig abseits steht, bemerkt er, wie dieser auf das Wasser starrt und wie von seinen nassen blonden Haaren einige Tropfen auf das Wasser schlagen. Was hat er denn? Noch bevor Rei nachfragen kann sagt Makoto: „Also dann fangen wir an!" und schon lächelt der kleine wieder und fängt an zu schwimmen „Ich hab außerdem erfahren, dass er von den Schülern verlangt ganze fünf Runden innerhalb von vier Minuten zu schwimmen" sagt das rothaarige Mädchen etwas besorgt und sieht speziell zu Rei „Ich pack das schon! Ich werde einfach schneller und ausdauernder!" meint er ehrgeizig und Gou nickt lächelnd. Sie geben sich alle auch wirklich die größte Mühe in diesen Stunden, bevor die Sonne langsam den Horizont verlässt „Okay Jungs, dass wars" ruft Gou durch das Wassergeplätscher „Ihr habt euch gut angestellt, aber wir sollten alle Nachhause". Zustimmend kommen alle aus dem Wasser und strecken erstmal ihre Gliedmaßen „Meine Haut sieht wie eine Rosine aus!" lächelt Nagisa amüsiert und Makoto lacht etwas „Wem sagst du das. Und ich muss noch duschen zuhause uff" meint er und Haru sieht an sich runter. Er wird trotzdem zuhause noch in die Wanne gehen für Stunden, auch wenn er zur Rosine mutiert. Rei lächelt nur und trocknet sich ab, ehe er die Augen schließt und den warmen Sommerwind genießt, welcher ihn schon fast trocknet. Makoto und Haruka sind auch die ersten, die angezogen sind und sich verabschieden, ehe auch Gou geht und Rei mit Nagisa zum Schluss übrig bleibt und den anderen noch winkt. „Nagisa. Kommst du?" fragt er dann, da er mit dem jüngeren eigentlich immer mit dem Zug Nachhause fährt, doch zuckend wird er durch ein Poltern aufmerksam und sieht wie Nagisa auf seine Sachen hinabschaut, die ihm aus dem Rucksack gefallen sind. Sofort eilt Rei zu ihm, um ihm einige Bücher aufzusammeln „Man Nagisa du solltest echt mal besser aufpassen. Nagisa?" fragt er verwirrt, als der kleine nicht antwortet und schaut vom Boden zu ihm hoch, da bemerkt er, dass der Blonde die Augen geschlossen hat. Blinzelnd darüber seufzt er, ehe er die Sachen in Nagisas Rucksack packt und ihn schließlich über die Schulter wirft, um sich auf den Weg zu machen. Ist er wirklich so erschöpft, dass er schon im Stehen einschläft? Seufzend darüber sieht der blauhaarige zum Himmel, wo sich mittlerweile einige Sterne befinden, ehe er Nagisa im Zug auf einen Sitz absetzt und sich gegenüber hinpflanzt. Erst durch das Ruckeln wird der andere wach und sieht verwirrt zu Rei, ehe er sich über die Augen reibt „Wo... Bin ich?", fragt er leise, „Im Zug. Du bist im Stehen eingeschlafen" meint er ruhig „Oh tut mir leid, aber danke Reilein!" lächelt er schon wieder. Seufzend schüttelt Rei den Kopf „Schon gut. Sag mal, kann es sein, dass du ein paar Probleme wieder hast, was das Lernen angeht? Wir wissen immerhin beide, dass es nicht deine Stärke ist" sagt Rei und schiebt sich seine rot umrandete Brille zu Recht, um Nagisa ernst anzusehen „Na ja... Vielleicht etwas, aber das ist schon okay!" meint er sanft und Rei belässt es einfach dabei, denn Nagisa würde es ihm sowieso nicht sagen. Als sie beide aus dem Zug steigen, sieht Nagisa noch zu ihm hoch und hält ihn leicht am Oberteil fest, als Rei in die andere Richtung gehen will „Reilein. Sag es bitte nicht Makolein und Harulein... Auch nicht Goulein, aber das mit der Prüfung stresst mich etwas, da ich nicht weiß ob ich unter die vier Minuten fallen werde, denn mir geht schnell die Kraft aus" haucht er und sieht zu Boden, ehe Rei seine Hand auf Nagisas Schulter legt „Schon gut. Uns stresst das alle, aber wir werden alle bestehen und irgendwann einen Wettkampf gewinnen! Immerhin sind wir doch nur durch dich der Iwatobi Schwimmclub, nicht wahr? Deine stärke motiviert uns und wir unterstützen uns alle gegenseitig. Wenn du schon Angst hast, was soll ich da sagen? Du bist ein wesentlich besserer Schwimmer als ich, also" redet er beruhigend auf den kleineren ein, welcher wieder zu ihm hochsieht. Rei muss schmunzeln, denn Nagisas schöne Augen spiegeln die Sterne im Hintergrund wieder, was beinahe so aussieht, als hätte er Diamanten in den Augen. Schnell verwirft er den Gedanken und räuspert sich „Also? Werden wir das schaffen?" fragt er ihn und grinst, bevor er spürt, wie er am Kragen hinuntergezogen und geküsst wird. Reis Augen weiten sich, als er die kühlen Lippen des anderen spürt, doch wehren dagegen tut er sich seltsamerweise nicht. Erst nach zehn Sekunden, welche Rei in Gedanken gezählt hat, löst der kleinere seinen Griff um den Kragen und löst ihre Lippen Berührung, bevor er wieder eines seiner warmherzigen lächeln aufsetzt. Schließlich nickt er „Klar schaffen wir das" wispert er und macht seine Arme hinter den Rücken „Bis morgen Reilein, schlaf gut" und schon tapst er einfach davon. Wie, als hätte er einen Geist berührt starrt Rei ihm nach und streckt automatisch die Hand nach ihm aus, sagt und tut jedoch nichts. Ist das gerade wirklich passiert? „Und wie soll ich jetzt bitte schlafen?", fragt er sich selbst leise und kann nicht sehen, wie rot seine eigenen Wangen doch sind.