4- Hartes Training

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Am nächsten Tag hofft Rei, dass Nagisa keine Schlafsachen dabei hat, aber beim Training sieht er die große Tasche und seufzt. Er hat alles so geplant, dass er nicht nochmal Nachhause muss? So so, gut das Rei noch Plan B hat. „Ich freue mich schon bei Reilein zu übernachten!“ quiekt der Blonde zu Makoto, welcher sanft schmunzelt „Ja er kann dir auch bestimmt bei deinen Hausaufgaben helfen“ schon schmollt Nagisa „Woher weißt du, dass ich Hausaufgaben habe?“. Lachend wuschelt Makoto seinen Kopf sanft „Gar nicht du hast dich gerade selbst verraten“ meint er und lachend versucht Nagisa weiter zu schmollen „Gemein Makolein!“. Rei sieht den beiden von weitem zu und hat die Arme verschränkt, steht auch abseits im Schatten, ehe er zu Haruka sieht, welcher an den Rand schwimmt „Und? Meinst du, dass du unter die vier Minuten fällst?“ fragt er nach, da er weiß, dass Rei nicht der beste Schwimmer ist „Ich vermute es. Normalerweise bin ich gut geübt“ meint er und da kommt Gou „So ich hab eine Stoppuhr und wir können üben! Stellt euch auf Jungs. Fünf Runden in vier Minuten dürftet ihr schaffen“ meint sie und Rei rechnet „Wir dürften pro Runde also nur-“ doch da wird er unterbrochen „Sag es nicht! Wir schauen erstmal wie viele Minuten jeder braucht, dann sehen wir weiter. Gut Makoto fängt an, dann Nagisa und dann Rei und Haru“ erklärt sie und da geht es auch schon los. Gou schreibt alle Zeitlimits auf und am Ende finden sich alle am Tisch zusammen „Ihr wart alle eigentlich ziemlich gut. Makoto lag genau bei vier Minuten, Nagisa bei vier Minuten und neun Sekunden, Rei bei fünf Minuten und Haruka bei drei Minuten und vierzig Sekunden“ sagt die rothaarige und Makoto schluckt „Uff da muss ich wohl einen Zahn zulegen“ meint er leise und Rei nickt „Und ich erst… Mir ist etwas schwindelig geworden beim ständigen Luftholen“ gibt er zu. Nagisa streckt sich etwas „Und mir ging die Energie aus“ murmelt er schmunzelnd „Gut, dann wisst ihr jetzt, was ihr Trainieren müsst, denn bald kommt er, wir haben nur noch wenig Zeit! Makoto, arbeite an deiner Schnelligkeit. Nagisa du brauchst mehr Ausdauer und Rei… Versuch irgendwie genug Luft zu bekommen“ meint sie und der blauhaarige nickt „Ja. Vielleicht wenn ich nur jedes zweite Mal Luft hole…“ grübelt er. Das Training ist anstrengender für alle als gedacht und am Ende haben sie deutlichen Muskelkater und liegen auf dem Boden, außer Haru, der liegt auf dem Wasser „Ich kann keinen Muskeln mehr bewegen“ stöhnt Nagisa und Rei nickt „Ich auch nicht… Sogar meine Augenlider bleiben zu“ da kann Makoto sich nur mit einem seufzen anschließen. „Gut, dann können wir alle nachhause schlafen, morgen dann nochmal trainieren und dann kommt er auch schon“ erklärt Gou und verabschiedet sich lächelnd.

Auch Makoto und Haruka gehen, während Nagisa und Rei die letzten sind und jetzt beginnt Reis leicht hinterlistiges Spiel „Ich freu mich schon aufs Schlafen! Auch wenn wir vorher noch Hausaufgaben machen müssen“ meint Nagisa fröhlich und Rei seufzt laut „Oh nein… Nagisa ich hab meinen Hausschlüssel glaub ich zu Hause vergessen“ sagt er dramatisch und blinzelnd sieht Nagisa ihn an. Das heißt, dass Rei mit zu ihm muss? Seine fröhliche Mimik verschwindet für drei Sekunden, kommt dann aber wieder „Ruf doch deine Eltern an!“, doch Rei schüttelt den Kopf „Die sind nicht da… Dienstreise“ und jetzt muss Nagisa sich wohl überwinden „Na dann… Kannst du ja mit zu mir kommen“ haucht er und genau das wollte Rei erreichen. Auch wenn es hinterlistig ist und er den Schlüssel sehr wohl hat, wusste er, dass Nagisa ihn nicht auf der Straße zurücklassen würde. Auf dem Nachhause weg, holt Nagisa sich wieder etwas zu essen, wie immer ein Melonenbrötchen und unterhält sich mit Rei, welcher eigentlich nur zuhört und eigentlich nur darauf wartet, dass Nagisa den Kuss anspricht. Vergeblich. Er verliert nicht eine Silbe darüber. Als sie bei Nagisa vor der Tür sind, lächelt er Rei an „Wir gehen am besten gleich hoch Reilein. Die Treppe hoch zweite Tür links ist mein Zimmer“ erklärt er und schließt auf, um Rei dann voran zuschieben, welcher etwas stolpernd die Treppen hoch geht. Nagisa zuckt und wird aufgehalten, als Rei ganz oben angekommen ist „Nagisa. Wieder so spät zu Hause? Hast du Hausaufgaben gemacht? Und was ist mit dem Englischtest?“ fragt sein Vater und Nagisa sieht kurz zu Rei hoch, bevor er zuckt, als sein Vater ihm mit den Fingern auf die Lippen schlägt „Ich rede mit dir Junge“, da kommt Rei runter. Nein, sowas kann und will er sich nicht ansehen „Hallo Herr Hazuki. Ich bin Rei Ryugazaki, freut mich“ sagt er und drückt Nagisa etwas weg, um nun zwischen den Parteien zu stehen, reicht dem Mann auch die Hand, welcher Rei kühl ansieht und die Hand schüttelt. Nach kurzer Zeit lassen sie sich auch wieder los „Du warst der Bursche von Letzt, oder?“ fragt er und der Teenager nickt „Genau! Ich bin mit Nagisa befreundet und im Schwimmclub. Ich hab nur leider meinen Hausschlüssel zu Hause vergessen und komme nicht mehr rein, deshalb hat Nagisa mir angeboten hier zu übernachten. Ich hoffe, das ist okay“ meint er sanft und versucht höflich zu bleiben, da nickt der ältere Mann auch nur „Ja meinetwegen. Mein Sohn kommt auch gleich zu dir. Ich muss kurz etwas mit ihm besprechen“ meint er und Rei nickt.

Diese ernsten Blicke verunsichern ihn total und es ist beinahe so, als würden sie ihn versuchen zu töten. Langsam geht Rei dann aber hoch ins Zimmer und schließt die Tür. Mist. Er hätte gern gehört, was sie da unten miteinander bereden. So schnell lässt Rei sich aber nicht vertreiben und schiebt sich die Brille zurecht, ehe er sich aus dem Zimmer schleicht und die Treppen heruntertapst, denn die zwei stehen da nicht mehr. Von hier aus, kann er sich gut, hinter dem Geländer verstecken und zur Küche sehen, wo die zwei reden „Wieder eine drei. Nagisa du bist doch kein verdammter dreier Schüler!“ motzt der Mann und Nagisa senkt bedrückt den Kopf „Tut mir leid… Ich hab mich wirklich angestrengt und es ist nur ein Vokabeltest“ versucht er sich zu verteidigen. So hat Rei den kleinen noch nie gesehen. Nagisa wirkt ziemlich eingeschüchtert und auch Tod unglücklich „Nur? Wenn du nicht mal weißt, was Pregnant auf Englisch übersetzt heißt!“ brummt sein Vater und packt Nagisas Hand, um ihm auf die Fingerknöchel zu schlagen. Nicht nur mit der Hand, auch mit einem Pfannenwender. Reis Augen weiten sich und er will schon eingreifen, krallt sich ans Gitter, doch er bleibt, wo er ist. So würde er Nagisa nur noch mehr Schaden „E es tut mir wirklich leid! Beim nächsten Mal wird es auch besser!“ versichert Nagisa im zittrigen Ton und der Mann lässt von ihm ab „Will ich hoffen. Trotzdem bekommst du heute kein Essen“ sagt er und dreht sich weg. Nagisa tippt ihn aber an „Und was ist mit Rei?“ fragt er nach und blinzelnd darüber das Nagisa ihn mal nicht Reilein nennt, runzelt er die Stirn. Brummend gibt sein Vater Nagisa ein Sandwich „Hier gib ihm das und lass dir was einfallen“ meint er und jetzt muss Rei schnell sein, denn der Kerl kommt aus der Küche, also rennt er auf leisen Sohlen hoch. Oben in Nagisas Zimmer angekommen, lehnt er sich an die geschlossene Tür hinter sich und sieht an die Decke. Also hatte er die ganze Zeit recht! Nagisa wird zu Hause misshandelt! Nicht einmal dazu sagt er irgendwas! Er lässt es einfach über sich ergehen! Was soll Rei jetzt nur machen?

Tears behind a smile [Reigisa] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt