Viel Zeit zum Nachdenken bleibt Rei nicht, denn da kommt Nagisa auch schon rein und drück ihn von der Tür weg „Oh tut mir leid. Ich wusste nicht, dass du hinter der Tür stehst" lächelt er wieder und hält ihm den Teller mit dem Sandwich hin. Wie soll Rei das jetzt annehmen, obwohl er weiß, dass Nagisa keines bekommen hat? Als er auf die leicht rot geschwollenen Knöchel des kleineren sieht, schluckt er und nimmt den Teller erstmal, woraufhin Nagisa lächelnd an ihm vorbeigeht und sich an den Schreibtisch setzt. „Machen wir Hausaufgaben und dann legen wir uns endlich hin und ruhen uns aus! Nach diesem Tag haben wir uns viel Schlaf verdient. Goulein wird bestimmt nicht nachlassen und uns morgen wieder triezen" meint der Blonde und holt seine Hausaufgaben raus, während Rei angespannt auf das Sandwich starrt und die Lippen aufeinander drückt. Ihm brennen tausend Fragen und Millionen Vorschläge auf der Zunge, doch er muss sie herunterschlucken, wie einen Klos. Sein Körper brennt und am liebsten würde er Nagisas Vater in diesem Moment wirklich verprügeln! Dieser Mistkerl! „Reilein?", fragt der kleine und rollt mit seinem Stuhl zu dem blauhaarigen, da er nicht geantwortet hat „Was?" fragt er leise und Nagisa lacht „Schläfst du etwa schon?", da schüttelt er den Kopf. Nagisa entgeht die bedrückte Mimik von Rei nicht und so nimmt er die freie Hand von ihm und sieht zu ihm hoch „Reilein... Ich weiß, dass du Angst hast vor dem Schwimmtest, aber wir schaffen das, ja? Du musst nur an dich glauben! Keiner von uns wird die Lizenz verlieren! Wir werden alle zusammen schwimmen und gewinnen!" strahlt er ihn mit seinen hellen Augen an. Das bedrückt den größeren eigentlich eher weniger. Viel wichtiger ist ihm Nagisa, aber wieso ist das so? Wieso ist ihm das so unwichtig? Seufzend nickt er einfach und verschränkt die Finger mit Nagisa seinen, ehe er seine Fingerknöchel einzeln küsst. Der Blonde wird rot und zuckt leicht, denn einerseits tut es Weh, aber andererseits auch so gut. Etwas Angst hat er jetzt aber, dass Rei es mitbekommen hat, weshalb er etwas schwach schmunzelt „Wieso... machst du das?" fragt er vorsichtig und Rei zuckt einfach mit den Schultern „Mir war danach... aber na gut, lass uns Hausaufgaben machen und dann schlafen" sagt er einfach und überspielt sein Wissen. Was sollte er auch bitte tun? Zur Polizei gehen? Es dem Jugendamt sagen? Nein. Das würde Nagisa alles nicht helfen.
Schließlich setzt er sich neben den kleineren und hilft ihn bei den Hausaufgaben, ehe er mit Nagisa auch das Sandwich teilt, mit der ausrede, dass er nicht so viel Hunger hat. Zum Glück glaubt der naive Nagisa alles. Als sie mit Englisch fertig sind, fällt Rei ein Bild auf, wo er vier Mädchen drauf sieht und es in die Hand nimmt „Wer sind die? Deine Schwestern?" stellt der kluge Teenager fest, aber Nagisa nimmt es ihm weg und schmollt „Ey! Ich bin da auch drauf und ich habe drei Schwestern. Das ist Nanako, dass Natsumi und die hier Naomi" erzählt er schmunzelnd und deutet auf die jeweiligen Mädchen „Warte... die kleine da... bist also du?" fragt Rei verwirrt nach und betrachtet das kleine Kind. Blonde Haare wie Nagisa hat es, zwei gebundene Zöpfe, tränchen in den Augen, eine unglückliche Mine und ein Kleid „Ja, dass bin ich. Meine großen Schwestern haben sich immer einen Spaß darauß gemacht, mich anzuziehen wie ein Mädchen. Papa wurde dabei immer sehr böse, aber eher auf mich, weil ich mich nicht gewehrt habe" haucht er leise und sieht das Bild etwas länger an. Rei schluckt und legt die Hand auf Nagisas Knie. Jetzt wäre der perfekte Zeitpunkt „Ist... dein Vater öfters gemein zu dir?" will er wissen und schnell schüttelt Nagisa den Kopf und lächelt wieder „Ach nein! Gar nicht! Er ist streng, wie liebevolle Papas eben sein müssen!" sagt er amüsiert und Rei schluckt. Wow. Wie eiskalt Nagisa doch lügen kann. Das hätte er nicht erwartet. Der kleine ist sich gegenüber nicht ehrlich und allen anderen auch nicht „Nagisa du-„ will er sagen, doch da geht die Tür auf und eine ältere Frau kommt rein „Hallo ihr beiden" meint sie freundlich „Hast du deine Hausaufgaben erledigt Schatz?" fragt sie und der kleine nickt lächelnd „Hab ich Mama!" und nickend nimmt sie den Türgriff in die Hand „In Ordnung. Dein Vater und ich sind aus und kommen spät Nachhause". Kaum hat sie das gesagt, ist sie auch schon wieder weg und Rei hat die Hand auch von Nagisas Knie zurückgezogen. Ob sie weiß, was Nagisas Vater mit dem kleinen macht? Fraglich darüber sieht er zu diesem, welcher schmunzelt „Jetzt können wir uns endlich schlafen legen Reilein. Ich hol dir einen Schlafsack" schon steht er auf und eilt nach draußen. Langsam erhebt Rei sich und räumt seine Sachen in die Tasche, bevor er sich ans Fenster stellt und beobachtet, wie die beiden Eltern ins Auto steigen und gemeinsam wegfahren. Welche Mutter würde so etwas schon übersehen und nichts dagegen tun? Na ja, wenn die ganze Familie wie Nagisa ist, dann wissen sie sehr gut wie man Schauspielert.
Sobald Nagisa den Sack rein geholt hat, geht er sich im Bad umziehen, danach Rei und sie treffen sich im Zimmer wieder, wo Rei den kleinen beobachten kann, wie er eingekuschelt zwischen den Stofftieren liegt und gähnt. Ein schönes Bild. Wirklich sü-... Was denkt er da denn schon wieder? Seufzend legt er sich hin und starrt zur Decke, doch da schaut Nagisa über den Rand seines Bettes genau in Reis Gesicht und lächelt „Geht das so?" will er wissen und der blauhaarige nickt „ja. Alles bestens. Gute Nacht Nagisa" sagt er im ruhigen Ton und starrt weiter ins Leere, weshalb Nagisa schluckt. Irgendwie erscheint Rei ihm unglücklich „Wirklich? Du kannst auch im Zimmer meiner Schwester schlafen" meint er, doch Rei dreht den Kopf weg und verschränkt die Arme „Es ist alles gut". Ja er kann nicht so gut wie Nagisa spielen, welcher jetzt aber ein wenig bedrückt nickt und sich hinlegt.
Es herrscht eine unangenehme Stille und Dunkelheit, aber lange hält Rei es auch nicht aus, da setzt er sich auf und krabbelt zu dem kleineren aufs Bett, wo er über ihn geht und flüstert „Nagisa...". Zuckend schielt er zu ihm hoch und war gerade auf der Seite gelegen, mit einem Kuscheltier im Arm „Ja? Was ist denn?" fragt er leise nach, doch alles was Rei gerade sagen wollte ist weg. Was? Wie kann das denn jetzt so plötzlich weg sein? Er hatte Fragen, er wollte so vieles sagen. Vorallem, was das hier zwischen ihnen beiden ist, doch nichts ist mehr da. Kaum sieht er Nagisa an, sind seine Gedanken gelöscht und seine Gefühle leiten ihn, weshalb er die Hand an seine Wange legt und ihn einfach küsst. Sein gesamter Körper wünscht sich nur Nagisas Nähe. Seine Lippen, seine Haut, seine Zunge und Mund. Er will ihn schmecken und fühlen. Nagisa geht es genauso und somit schlingt er die Arme um Reis Hals und erwidert den Kuss gierig, ehe er sich mit ihm dreht, dass er auf dem größeren liegen kann.
Sie küssen sich, mit Herzrasen.
Sie berühren sich, mit Gänsehaut Effekt.
Sie sind beste Freunde und so offensichtlich verliebt, dass sie es selbst nicht sehen können.
Wie lange geht das schon so verdammt?
DU LIEST GERADE
Tears behind a smile [Reigisa]
FanfictionAnime: Free! Pair: Rei (Seme) x Nagisa (Uke) Story: Für den Iwatobi Schwimmclub kommt eine schwere Zeit, denn ein Prüfer will ihre Fähigkeiten testen und deshalb müssen sie härter den je trainieren. Für Nagisa scheint alles derzeit zu viel zu werden...