3- Der Geschmack von Melonenbrötchen

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Nach dem Training heute gehen Rei und Nagisa wieder zusammen Nachhause und der Blonde ist wie immer am Futtern und quasseln, während Rei selbst schweigt. Seitdem Nagisa ihn geküsst hat und er ihn so gestreichelt hat, fühlt es sich eigenartig an, einfach so neben ihm herzulaufen. Über sein stilles Verhalten schmollt Nagisa wieder etwas „Reilein? Hörst du mir überhaupt zu?" will er wissen und nickend seufzt Rei nur etwas „Glaub ich nicht. Du bist mit den Gedanken woanders oder hast mich" haucht der kleine. Blinzelnd sieht der blauhaarige ihn an und schiebt sich die Brille zurecht „Was? Nein ich hasse dich nicht Nagisa. Wirklich nicht! Ich habe keinen Grund dazu" meint er „Wirklich nicht? Auch nicht wegen des Kusses?" fragt der kleine leise. Jetzt reibt der ältere sich den Nacken „Na ja hassen dafür tu ich dich nicht, aber ich frage mich die ganze Zeit, wieso du es getan hast" gibt er zu und schon wieder lächelt Nagisa. Leicht sieht er auf sein Melonenbrötchen und zuckt mit den Schultern „Weißt du man küsst Leute eben, die man gern hat" erklärt er und Rei bleibt stehen „Aber doch nicht so! Ich bin nicht dein Bruder oder dein fester Freund!". Wieder wird er so aufgebracht und weiß nicht mal wieso. Einige Meter weiter bleibt Nagisa stehen und dreht sich zu ihm „Das weiß ich doch. Ist okay Reilein" schmunzelt er sanft und jetzt sieht Rei etwas in Nagisas Augen, was er zuvor noch nicht gesehen hat. Dieses spezielle Funkeln und die weichen Gesichtszüge, die Ehrlichkeit und sogar Verliebtheit ausstrahlen. Kann es wirklich sein, dass Nagisa ihn liebt? Eigentlich kann er sich das nicht vorstellen, weshalb er die Faust ballt. Auch weiß Rei selbst nicht was er fühlt, denn es ist allein schon verwirrend ein Teenager zu sein und jetzt auch noch das. Daran schwul zu sein hat Rei selbst auch nie in Betracht gezogen! Das kann er nicht ausrechnen, berechnen oder voraussehen! „Hör auf zu denken Reilein" meint Nagisa im leisen Ton und er schüttelt den Kopf, geht weiter an Nagisa vorbei „Kann ich nicht! Ich denke immer! Setz dich bitte nicht zu mir" murmelt er beim Vorbeilaufen und steigt in den Zug. Ja, das tut Nagisa schon etwas Weh, aber er sagt dazu nichts und schluckt. Gierig beißt er in sein Melonenbrötchen und steigt ebenfalls in den Zug, setzt sich auch in ein anderes Abteil, als Rei. Als der blauhaarige so alleine sitzt und aus dem Fenster sieht, reibt er sich die Schläfe. Die vorbei rasenden Bäume und die atemberaubende Landschaft, lenken Rei nur für wenige Sekunden ab, denn schon schwirrt wieder Nagisa in seinem Kopf umher. War er eben vielleicht etwas zu hart? Na ja er war eigentlich damals, am Anfang auch hart zu Nagisa und war begeistert, wie dieser nie aufgegeben hatte und versucht hatte ihn ins Team zu holen. Der kleine wusste, dass es Rei da gut gehen würde, aber woher nur? Er kannte ihn doch gar nicht! Also woher wusste er es? Zuckend wird Rei beinahe vom Sitz geworfen, als der Zug hält und sieht auf seine Knie „Verdammt" meint er, da ihm die Brille heruntergefallen ist und er sie nun putzen muss. Ohne sieht er nur etwas verschwommen und beobachtet die Menschen, welche aussteigen, so auch der Blonde Nagisa. Wartet er denn nicht? „Mist. Nagisa!" ruft er und springt auf, nachdem er sich die Brille aufgesetzt hat und rennt schnell aus dem Zug. Er will sich doch noch entschuldigen! Nein in so einem „Streit" will Rei nicht auseinander gehen also nimmt er die Beine in die Hand, aber er ist zu schnell und plötzlich steigt Nagisa sogar in ein Auto ein, welches wegfährt. Holen seine Eltern ihn hier ab? Reis Augen weiten sich „Nagisa! Nagisa warte doch! NAGISA!" ruft er dem Auto nach und stützt sich hechelnd auf seinen Knien ab, bis er bemerkt, dass er seine Tasche nicht bei sich hat. Kann es eigentlich noch schlimmer kommen? Ja, kann es wirklich, denn jetzt spürt er leichte Regentropfen auf seinem Nacken und schaut hoch, woraufhin es leicht anfängt zu regnen. „Das ist ja super...", murmelt er leise und sieht, wie kleine Regentropfen sich auf seinem Glas bilden und schließt deshalb die Augen. Dann muss er morgen wohl mit ihm reden und sich entschuldigen. Plötzlich spürt er aber ein Zupfen an seiner Weste und schaut runter, in große rosane Augen und er kann es nicht glauben. „Nagisa?", fragt er verwirrt und der kleine hat sogar seine Tasche in der Hand, welcher er ihm hinhält „Die hast du vergessen... Vor lauter nach rennen der blonden Frau" sagt er amüsiert und jetzt muss sogar Rei leise lachen „Ich dachte... oh". Vorsichtig gibt Nagisa ihm die Tasche in die Hand, welche Rei aber fallen lässt und Nagisa an der Hüfte zu sich zieht, um ihn liebevoll zu küssen. Nun ist der kleine etwas verwirrt und blinzelt, ehe er die Augen schließt und die Hand auf Reis Schulter ablegt. Mitten im Regen küssen sie sich, umhüllt von einem Sternenhimmel und dem Vollmond. Rei küsst jedoch nicht so wie Nagisa, mit geschlossenem Mund, nein, er umspielt seine Zunge und erforscht die Mundhöhle des kleineren, ehe er sich nach einer Minute löst und einen Schritt zurückgeht. Was ist da zwischen ihnen? Reis Augen öffnen sich und er sieht seinen gegenüber an, welcher auch schon vollkommen durchnässt ist. Sie starren sich einfach nur schweigend an und Nagisas Hand hat er sich an die Brust gedrückt, lächelt aber wieder so wie vorhin. Wieso sagt er denn nichts? Er tut auch nichts, steht einfach nur da und blinzelt einige male, unschuldig. Am liebsten würde Rei ihn erneut küssen, aber er hebt seine Tasche auf und leckt sich unbemerkt über die Lippen „Wie wäre es, wenn ich morgen mit dir lerne und bei dir übernachte?" fragt er leise und Nagisa schluckt leicht „Machen wir das doch bei dir, ja?" wieder will er niemanden zu sich Nachhause lassen, aber Rei hat einen Plan, weshalb er einfach nickt „In Ordnung so machen wir das" schon dreht er sich um, um langsam aber sicher zu gehen. Nagisa hingegen sieht ihm lange nach, bevor er sich auch umdreht und in die andere Richtung Nachhause läuft. Irgendwie ist er gerade noch glücklicher als den je und Rei? Ja sein Lächeln bekommt er nicht weg und fasst sich auch an die Lippen „Er schmeckt süß... Nach Melonenbrötchen" haucht er zu sich selbst amüsiert. 

Tears behind a smile [Reigisa] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt