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Es war Herbst. Die Bäume haben ihre grünen Blätter in goldenen Farben anlaufen lassen und fielen auf den Boden. Die Nacht war stürmisch. Es regnete stark und der Professor, Severus Snape saß vor dem Kamin und trauerte schon lange um seine verstorbene geliebte. Der Raum wurde von den tanzenden Flammen im Kamin beleuchtet und das leise knistern des Feuers und tropfen des Wassers war in der Stille zu hören. Snape saß da und sagte nichts. Er starrte nur, mit leerem Blick, in das Feuer hinein und wünschte sich nichts mehr, als seine große Liebe noch einmal sehen zu können. Er war gefühlt von Hass und Trauer und zugleich spürte er auch eine tiefe leere, die sich in sein Herz gefressen hatte. Er dachte viel über die Zeit nach, die er mit ihr verbracht hatte und bereute jede falsche Tat, die er ihr getan hatte, jedes falsche Wort, dass er ihr sagte. Er wirkte Emotionslos und gebrochen.

Aus diesem Moment, des Denkens, entriss ihn eine Figur, die im Fenster stand und plötzlich verschwand. Das Gesicht konnte er nicht erkennen. Er war so unaufmerksam, dass er nicht mal bemerkte, dass irgendjemand da stand und er wusste nicht, wie lange diese unbekannte Figur da stand und er wusste auch nicht, ob er dies sich einfach eingebildet hatte. Trotzdem sprang er mit Verdacht auf und war hasserfüllt davon, dass irgendjemand ihn störte. Diese Figur, die einen schwarzen Umhang trug, der über ihr Gesicht einen dunklen Schatten warf, war genauso am Grund und Boden zerstört und verzweifelt. Sie war genauso zerstört wie Snape und wusste nicht weiter.
Kurz nachdem die unbekannte Person vom Fenster verschwand, ertönte ein Klopfen, an der Tür.
Empört nährte er sich, mit schnellen und Energischen Schritten, der Tür, bis er diese ausriss. Niemand war da. Das Einzige licht, was in der Dunkelheit etwas bestrahlte, war das Feuer, im Haus von Snape. Er zog seinen Stab heraus und murmelte etwas unter die Nase, weshalb am einen Ende des Stabes ein heller Punkt erschien, der alles um sich beleuchtet hat, in der Finsternis. Der Professor sah sich suchend um. Grade wollte er sich umdrehen und die Tür wieder schließen, als er im Augenwinkel etwas Kleines auf dem Boden sah. Es war ein Korb, mit einer durchsichtigen Hülle, die den Korb bedeckte und das Innere vor dem Regen schützte. Er kam diesem näher und beleuchtete dieses. Er erkannte in dem Korp einen kleinen Körper, der eingehüllt in einem Weißen Stoff war, der diesen wärmte. Auf dem weißen Stoff, war ein eigenartiger, schwarzer Fellknäul, der zusammengerollt, am Rand des Korbes, lag. Dieser Fellknäul, der sich manchmal etwas bewegte und sich noch mehr zusammen zog, lag aus einem Zettel, der von diesem fast komplett verdeckt wurde.
Er sah verwundert und kritisch auf diesen Korb, den er dann, kurz nachdenkend, behutsam anhob und ins Haus, in die Wärme, trug. Er zog den durchsichtigen, Wasserabweisenden Stoff vom Korb weg. Der Schwarze Fell ball wachte langsam auf, was Snape nicht wirklich gefiel, weshalb er leicht angewidert auf diesen starrte.
Vorsichtig berührte er das Schwarze ding mit dem Stab, als dieser anfing ein angedeutetes Fauchen und Knurren von sich zu geben. Das schwarze Ding, das er als Katze erkannte, hat seine junge Besitzerin verteidigt. Severus schwang seinen Umhang und verdeckte sich selbst von diesem Amateur Raubtier, als er diesen dann verscheuchte. Das Baby in dem Korb erwachte nach und nach aus dem Schlaf und der fellknäul erlaubte sich nicht, weit weg von ihm zu gehen. Als Snape seine Hand zum Brief zog, bekam er einen Schlag mit der Pfote. Die kleinen, Messerscharfen Krallen der schwarzen Katze hinterließen brennende Kratzer auf der Hand des Professors, der erzürnt sich von ihnen entfernte und sich auf den Sessel, vor dem Kamin, setzte. So fing er an den kleinen Brief zu lesen, der nun in seiner Hand war.

"Sehr geehrter Professor Severus Snape,
die, die für den dunklen Lord arbeiten, haben meine Familie angegriffen. Der Vater, des Kindes, das den Namen Melody trägt, verlor sein Leben, als er seine Familie in Schutz nahm, damit diese fliehen konnte. Jedoch ist Melody noch immer unsicher und gilt als Tot, was Sie auch so beibehalten sollen, damit Sie länger vor dem dunklen Lord sicher ist. Es steht fest, dass er früher oder später, wieder kommen wird und er es sich Erahnen wird, dass Melody noch am Leben ist. Schließlich stammt sie aus einer mächtigen rein Blut Familie, die der dunkle Lord auf seiner Seite haben wollte. Wir weigerten uns. Ich habe schon von der Potter Familie gehört. Mein Beileid, Severus.

ich vertrau dir, Severus"

Es war in Eile geschrieben und dies hatte man bemerkt. Die Schrift war unordentlich und schief. Sie hatte nicht viel Zeit, aber genug, um dies schnell zu schreiben.
In Snapes Augen saßen wieder die Tränen, die er zurückhalten konnte.
Er faltete den Brief und legte ihn bei Seite.
Er sah zum Kind und setzte einen emotionslosen Blick auf. Er wollte und konnte nicht noch einmal lieben. Er wollte sich nicht nochmal erlauben, jemanden ins Herz zu lassen. Die Rolle als Vater zu übernehmen? Das konnte sich Snape nicht vorstellen.

Mit dem Stab hob er den weißen Stoff etwas an und sah das Kind in dem kleinen weißen Kleidchen an. Und Melody sah Severus an. Sie starrte ihn mit ihren strahlenden Eisblauen Augen an, die schon etwas verblassten und immer mehr in ein Grau gingen. Beide sahen sich gegenseitig kritisch an. Auch die schwarze Katze sah Snape kritisch und verdächtig an. Sie waren beide sehr jung das Kleinkind war nicht mal ein Jahr alt und die Katze war schon selbstständig und lebensfähig, aber sie war ebenfalls noch so jung. Desto länger sie sich anstarrten, desto zärtlicher wurde auch der Blick Snapes, auch wenn man dies so nicht bemerken würde. Noch immer betrachtete die kleine Snape mit ihren großen Augen. Die kleine, die erstmals erschrocken Snape ansah, erfüllte das Haus nun mit einem lauten Lachen, dass die depressive Atmosphäre auflöste und somit Leben ins Haus brachte. Der schwarze Ball, der sich als Katze entfaltete, sah noch immer Misstrauend Snape an.

Scheinbar kalt nahm er die kleine Melody auf den Arm und hob sie hoch, um sie nochmal besser zu betrachten, was ihr sehr gefiel.
Mit einer Ausrede, dass es nun so ist und es seine Pflicht nun sei, sie in Schutz zu nehmen, nahm er sie als Tochter an.


Melody Snape - wird Bearbeitet, pausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt