Kapitel 7

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Seit dem Fund des Ordners sind schon fast 2 Wochen vergangen. Es macht mich Irre jeden Tag aufzustehen und zu Warten bis ich einen Anruf von Grace Larson bekomme. 


Letzten Dienstag war die Beerdigung von meiner Mum. Noah, Lauren und Jessica sind auch gekommen. Sie kannten meine Mum gut, da sie sehr oft bei mir zuhause waren. Außerdem haben sie mir mit ihrer Anwesenheit Kraft gegeben und die brauchte ich für den Tag auch. Bei der Trauerfeier war noch alles im guten Bereich. Ich habe zwar geweint, jedoch hielt es sich in Grenzen. Die Musik war die Hölle. Die macht alles nur noch schlimmer.  Als ich am offenen Grab stand und Blüten hinein geworfen hatte, könnte ich es nicht mehr aushalten. Ich brach zusammen und fiel auf die Knie. Meine Mummy ist Tot. Ich hab es bis dahin nicht wirklich realisiert. Doch als ich da am Grab stand, wurde mir erst bewusst, dass ich sie nie mal mehr wieder sehen würde. Es war vorbei. Niemals wieder würde ich eine Umarmung von meiner geliebten Mummy bekommen, nie wieder würde sie mir ein Kuss auf die Stirn geben. Ich werde mich nie mehr mit ihr Streiten können und danach mit ihr und Eis auf dem Sofa sitzen. Mein Leben wird nie wieder so sein wie es mal war.  Alles wird sich ändern. Ich bin gerade mal 15 und habe schon beide meiner Eltern verloren.

Ich weinte bitterlich. Noah kam zu mir und Zog mich in seine Starken Arme. Mrs Collinson begleitete die Trauergesellschaft zum Ausgang des Friedhofes, da ich die Letzte war die am Grab stand. Lauren und Jessica Sprachen mit den Leuten, die das Grab zuschaufel, ob wir da bleiben könnten. Sie bejahten dies, Ausnahmsweise. Also saßen wir zu viert an dem Grab meiner Mum und schauten zu wie es sich mit Erde füllte. Somit nahm ich Stück für Stück, Schaufel für Schaufel, Abschied. Ich hörte erst auf zu Weinen als es immer Kälter wurde und wir uns auf den Weg nachhause machten. Jessica brachte mich nachhause und sagte auf dem Weg kein einziges Wort. Auch als wir am Grab saßen, herrschte stille. Keiner sagte etwas, wofür ich sehr Dankbar war. Worte machen es Manchmal schlimmer.  Ich war einfach Froh, dass meine besten Freunde da waren und mich in den Arm hielten. Sie versuchten nicht mich mit Vergangenen Abenteuer oder anderen Gesprächsthemen abzulenken oder gar aufzumuntern, sondern waren einfach bei mir und ließen mich Weinen. Ich bin froh, dass ich die drei hatte.

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Ein Weiterer Tag begann: Ich stand gegen 11am auf und machte mich auf dem Weg in die Küche, wo Mrs. Collinson, die mir mittlerweile das Du und Poppy aufdrängte, schon heißes Wasser für Tee aufsetzte. Ich hatte zu Poppy immer Mrs. Collinson gesagt, auch wenn ich sie schon mein Leben lang kannte. Das ist eine Form von Respekt gegenüber älteren Menschen.

Sie ist Mittlerweile 82 Jahre alt und Witwe, da sie ihren Mann Charls vor 14 Jahren an einer Lungenkrankheit verlor. Ihr Haar ist ergraut und falten zieren ihr Gesicht.  Sie ist nicht sehr groß, hat eine eher gekrümmte Haltung und benötigt zum Laufen eine kleine Unterstützung, wegen einer Hüft-Operation vor 4 Monaten. Alles in allem ist sie eine "hübsche" ältere Dame. Sie hat 2 Kinder, Henry und Clair. Beide sind jetzt ca. in ihren 50 oder 60igern. Sie sind sehr nett und auch echt sympatisch. So wie Poppy selber. Sie ist eine sehr aufrichtige Frau und verkörpert Tugend, Nächstenliebe und hat sehr viel Humor.

Ich setzte mich an den Tisch, nachdem ich Toast in den Toaster tat, Erdnussbutter und Marmelade aus den Schränken holte und meinen Platz eindeckte. Als ich ein getoastetes Toast mit Marmelade und eins mit Erdnussbutter beschmierte und genüsslich hinein biss, schaute mich Poppy mit einem Blick an, den ich nicht deuten konnte. Es war eine Mischung aus Ekel, Unverständnis und Belustigung.

Ich Biss noch einmal Genüsslich hinein. "Schmeckt echt gut, müssen Sie auch mal Probieren, es gibt nicht besseres."  

Ich schaute Poppy lächelnd an. Sie lachte. "Ich hab das auch mal ganz gerne gegessen, damals. Es hatte mir sehr gut geschmeckt, jedoch finde ich es nicht mehr so lecker, wie ich es vor 30 Jahren fand. Ich bin eher so ein Fan von Marshmallow-Creme."

"Marshmallow-Creme?"

"Ja! Sag bloß, du kennst das nicht? Ich habe zurzeit nichts mehr davon, aber ich kann heute beim Einkaufen ein Glas davon mitbringen. Ist ja fast eine Schande das nicht zu kennen oder nie Probiert zu haben." Sagte sie in einem belustigten Ton

"Okay, das klingt... nun ja... interessant."

"Brauchst du etwas? Ich gehe nachher in die Stadt, nachdem ich bei der Krankengymnastik war."

"Also eigentlich habe..."

Unser Gespräch wurde von einem Klingelnden Telefon unterbrochen. Ich schaute Poppy erschrocken an. Könnte das Grace Larson sein? Könnte es sein das sie meinen Bruder ausfindig gemacht hat? 

Ich hatte Angst. Ich hatte Angst davor, vor dem, was passieren würde. Angst es könnte was schlechtes sein, Angst, sie hätte ihn gefunden, aber er möchte mich nicht Kennenlernen. Ich hatte einfach Angst vor den nächsten Schritt. 

Bei jedem weiteren Klingeln, raste mein Herz mehr und mehr. Mein Atem stockte, als Poppy aufstand. Meine Mund wurde trocken, als sie zum Hörer griff und mein Kehle schnürte sich zu, als sie Abnahm.

"Hallo? Ach Hallo Theo. Wie? Mein Termin? Verschoben?........"

Ich war Erleichtert und Enttäuscht zu gleich. Ich hörte auf zuzuhören und versuchte mich wieder auf das regelmäßige Atmen zu Konzentrieren. Ich war kurz davor gewesen einen Herzkasper zu bekommen. Auch wenn ich Angst davor hatte, was Passiert, wenn Grace anruft, war ich sichtlich Enttäuscht das sie es nicht war, die das Telefon zum Klingeln brachte. 

Poppy hatte aufgehört zu reden und legte das Telefon zurück an seinem Platz. "Lexi, es tut mir leid, das es nicht die Person war, die du dir erhofft hast. Mein Termin wurde für heute abgesagt. Was hällst du davon, wenn du dich gleich fertig machst und wir dann Gemeinsam in die Stadt laufen um Einkäufe zu tätigen? Dann kannst du mir Wunderbar beim Tragen helfen und wir können uns vorher einen schönen Tag machen. Wir könnten ins Kino oder Schwimmen gehen, Eis essen und durch den Park spazieren oder einfach Bummeln. Wär das eine tolle Idee?"

"Ja, können wir machen."

Ich stand auf, räumte mein Geschirr in die Spülmaschine und ging in mein Zimmer um mich umzuziehen. Die Sachen, die ich von mir zuhause hier her nahm, sind fast alle Schmutzig. Ich müsste bald hinüber gehen und neue holen. Auch wenn Poppy meine Sachen waschte, wollte ich nicht immer das selbe anziehen. 

Ich nahm mir eine Blaue Jeans, ein roten Pullover, BH und Kuschelsocken mit ins Badezimmer. Dort zog ich mich um, da es in meinem Zimmer ziemlich Kalt war, da ich nie die Heizung anmachte und oft lüftete, um frische Luft hineinzubekommen. Ich Putzte mir die Zähne, waschte mein Gesicht, Tuschte meine Wimpern band mir meine Haare zu einem einfachen Zopf. Fertig und losgeh-bereit ging ich in die Küche, wo auch Poppy schon startklar auf mich wartete. Wir zogen uns Jacken und Schuhe an, banden uns einen Schal um und gingen los in die Innenstadt. 


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Ein ganz neues LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt