Kapitel 5

21 3 0
                                    

Ich überlegte jetzt schon eine ganze weile. Wenn meine Mum irgendetwas unterschrieben hatte, müssten in meinem Haus doch irgendwo diese Papiere sein.

Es ist jetzt 2:43am  und ich kann nicht schlafen. Es geht mir einfach nicht aus dem Kopf. Ich will in mein Haus und nachsehen ob da irgendwas über meinem bruder ist. Irgendwelche Papiere oder sonst irgendwas.

Hmm..  die Frau vom Jugendamt hat mir eine Nummer gegeben. Ich sollte da anrufen, wenn irgendwas ist.

Also warum nicht?
Ich stand auf und ging in die Küche. Dort irgendwo habe ich diesen zettel mit der Nummer hingelegt.

Ich schaltete das Licht an und schaute umher.
Wo hatte ich diese Karte nur hingelegt?

Am Kühlschrank,da war er nicht. Dann viel mir aber ein, dass ich ihn neben der Obstschale gelegt habe. 

Ja da lag er.

Ich nahm ihn und tippte die Nummer ein.
+44 572 827382

Es klingelt....

"Hallo? Grace Larson, was kann ich für sie zu so früher Stunde tun?"

"Eh.. ähh..  hier ist Alexandra Evans und ähh ja.."

"Oh Hallo Alexandra, was ist denn los?"

"Ähh ja... Also tut mir leid das es so früh ist aber ich könnte nicht schlafen und äh ja.. Also..  Ich hatte da so eine oder."

"Schon ok. Was hast du denn für eine Idee?"

"Also ähh wenn meine Mum meinen Bruder weggegeben hat und da irgendwas unterschrieben hat also... Dann müssten die Papiere ja irgendwo im Haus sein."

"Ja das stimmt eigentlich. Kann ja aber auch sein das sie die weggeschmissen hat oder so. Wie können aber morgen mal nachschauen. Ich habe morgen noch keine Termine also könnte ich morgen so gegen 12pm vorbeikommen und dann schauen wir gemeinsam nach. Aber jetzt solltest du schlafen gehen. Okay?"

"Ja okay dann bis morgen um 12pm."

"Ja, Gute Nacht und Tschüss."

"Bye."

Na gut, dann gehe ich jetzt schlafen, also falls ich es schaffe einzuschlafen.. 

Irgendwann habe ich endlich geschafft einzuschlafen und wachte tot müde auf. Bei dem Gedanke das Miss Larson heute kommt und sich mit mir durch Mum's Sachen wühlt, um etwas über meinen Bruder raus zu finden, machte mich hellwach.

Langsam schälte ich mich aus dem Bett, meine Glieder schmerzten und meine Augen brannten wie feuer. Langsam trottete ich ins bad und setzte mich auf die Toilette um wasserzulassen. Als ich mir dann die Hände wusch, riskierte ich einen Blick in den Spiegel.

Verdammt. Ich habe mich gerade ernsthaft wegen meinen eigenen Spiegelbild erschreckt. Ich sah mal wieder scheiße aus, was wahrscheinlich daran lag, dass ich mich nach dem Telefonat mit Miss Larson in den Schlaf geheult habe.

Ich entschied mich dazu mich unter die dusche zu stellen und legte mein Handtuch auf das Waschbecken. Ich befreite mich aus minen Klamotten und Stieg in die dusche.

"KALT!" Sofort sprang ich zur Seite gegen die wand und drückte den Wasserhahn zu. Unter leichten schmerzen streichelte ich mein Ellenbogen und stieg wieder aus die dusche um den Wasserhahn an zumachen und zu warten bis das Wasser warm ist. Als es dann endlich so weit war, stellte ich mich unter und ließ das Wasser über mich fließen. Es gibt nichts schöneres als eine heiße dusche.

Ich wusch mir meine Haare und schäumte meinen Körper mit Duschgel ein.

meine Körper ist nicht wirklich schön. Gerne hätte ich eine schlanke Figur, aber das leben war nun mal kein Wunschkonzert. Ich bin nicht fett, aber auch nicht dünn. Ich wiege mit meinen 1.65, 60 Kilo. Das ist auch etwas, was ich an mir nicht mag. Ich finde mich zu klein. Ich bin überall die kleinste und es nervt immer nach oben gucken zu müssen, dazu war es ja auch nicht gut für den Nacken. Tja, ändern kann ich es nicht, also muss ich mich damit abfinden.

Ich wusch mir mein Gesicht und ließ das Wasser noch eine weile über meinem Körper fließen, bis ich dann irgendwann, nachdem meine haut schon schrumpelig war, mich ins Handtuch einwickelte. Eine weile verweilte ich so, bis ich mir das Handtuch wie ein kleid umband und mir die zähne putze, ehe ich auf die Uhr schaute. 11:07am. Ich hatte also noch ein bisschen zeit.

Mit dem Handtuch umgewickelt, huschte ich ins zimmer und kramte mir aus meiner Tasche Unterwäsche raus. Ich schlüpfte schnell in sie hinein und fischte dann nach Hose, socken und Pullover. Als ich dann alles angezogen habe, ging ich in die Küche, wo Mrs. Collinson gerade Tee kocht.

"Guten morgen Lexi, hast du gut geschlafen?"

"Mh.." brummte ich.

"Ich habe Tee gekocht und etwas zu essen für dich gemacht, als du duschen warst. Miss Larson hat mich angerufen und mir bescheid gesagt,dass sie kommt. Wieso hast du sie mitten in der Nacht angerufen?"

Ich schluckte das stück Brötchen, dass ich gerade im Mund hatte mit etwas Tee runter, ehe ich antwortete:

"Wenn meine Mum etwas unterschrieben hatte, so wie Sie sagten, dann müssten diese Papiere ja irgendwo sein, oder nicht?"

"Ja das stimmt. Hoffentlich werdet ihr fündig."

"Das hoffe ich auch."

Nachdem ich mein Käse Brötchen aufgegessen und meinen Früchtetee ausgetrunken habe, ging ich wieder in 'mein Zimmer' und schnappte mir mein Handy.
Es war bereits 11:36am, also hatte ich noch ein bisschen Zeit.

Ich antwortete auf Snapchat Nachrichten und schaute auch mal auf Instagram, was es denn neues von meinen Freunden gab. Ich likte also ein paar Bilder und Videos, schrieb einen netten Kommentar und schließlich blieb ich an einem süßen Katzen video stehen und schaute es mir immer und immer wieder an.
Ich liebe Katzen und wünsche mir auch eine und das schon sehr sehr lange, aber meine Mum war allergisch gegen Katzen, sodass mein Wunsch nie in Erfüllung ging.
In dem Video vertieft, erschreckte ich mich, als meine Nachbarin an die Tür klopfte und ihren Kopf zur Tür hinein streckte.

"Lexi? Miss Larson ist jetzt da. Sie sitzt im Wohnzimmer und wartet dort auf dich."

Mit einem kurzen "okay." Erhob ich mich vom Bett und lief ins Wohnzimmer, wo ich Miss Larson auf dem Sofa sitzen sah und mich zu ihr gesellte. Ich setzte mich aber nicht auf das Sofa, sondern in den Sessel, den ich seitdem ich klein bin liebte.

"Also Alexandra, wenn deine Mum wirklich etwas unterschrieben hat was das mit deinem Bruder angeht, dann müssten diese Papiere irgendwo im Haus liegen. Weißt du wo sie sowas aufbewahrt?"

"Ja sie hat im Arbeitszimmer Schubladen und viel Ordner. Vielleicht ist es da irgendwo."

"Dann schlage ich vor, wir gehen jetzt ins Haus und schauen nach. Bist du bereit dazu dort rein zugehen oder soll ich es alleine machen?"

"Nein ich schaffe das schon, ich komme Mit."

Bei dem Gedanke daran, dass sie alleine sich durch unsere Sachen wühlte wird mir komisch, also gehe ich mit. Wobei, so ganz bereit dazu war ich nicht. Bei dem Gedanken, dass sie nicht mehr da ist, könnte ich jetzt schon wieder heulen.

Also gingen Miss Larson und ich in mein Haus und suchen nach den Papieren.

Als wir die Tür aufschlossen, drehte sich mein Magen um und mir wurde ganz heiß.

---------------------

Ein ganz neues LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt