kapitel 1

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Es war wie immer ein langweiliger Tag. Es ist 2:30pm und ich habe es geschafft die Schule zu überstehen.
Langsam trottete ich nachhause, da ich nicht so weit weg wohnte, musste ich nie mit dem Bus fahren.
Als ich Zuhause ankam, kramte ich in meiner Tasche nach dem Schlüssel.

Naja... Ich bin sehr vergesslich.... Und?
Jap.. Ich habe ihn gar nicht eingepackt.
Also einfach hoffen, dass Mum schon Zuhause ist.

Ich klingelte, doch es öffnete keiner. Dann war sie also noch nicht Zuhause.

Weil ich nicht so wirklich große Lust hatte herumzustehen, ging ich ums Haus um in den Garten zu kommen, doch als ich an der Garage ankam, stand das Tor offen und das Auto meiner Mum darin.

Hatte sie mich nur nicht gehört, oder war sie noch mal schnell wo hin gegangen?

Ich ging in den Garten um zu schauen ob sie vielleicht die Terrassentür offen gelassen hat, oder vielleicht ein Fenster offen stand, denn ich hatte wirklich keine Lust, hier im Winter, in der Kälte rumzustehen.

Als ich an der Terrassentür ankam, sah ich etwas erschreckendes. Meine Mum lag regungslos auf dem Boden, mit einem Lappen in der Hand.

Sofort rannte ich zu meiner Nachbarin und machte Sturm klingeln. Ich hämmerte mit meinen Fäusten gegen die Tür.
Tränen rannen über mein Gesicht, denn ich hatte Riesen Angst das meiner Mum etwas passiert war.

Meine genervte Nachbarin machte die Tür auf, aber als sie mich so sah, wechselte ihr Gesichtsausdruck von genervt auf geschockt.

"Kleines, was ist passiert und warum weinst du?"

Ich konnte gar nicht antworten und zog sie in meinem Garten, zur Terrassentür.
Sie sah mich jetzt noch geschockter an ,als sie es ohne hin schon tat, als sie meine Mum sah. Sie rannte zu sich zurück ins aus und ließ mich alleine da stehen.

Nach kurzer Zeit kam sie aber mit einem Telefon am Ohr wieder.
Sie rief die Ambulance.
Sie nahm mich in ihre Arme und zog mich mit sich nach vorne zur Haustür an die Straße.

"Kleines, es wird alles gut. Die Sanitäter sind gleich da. Beruhig dich Schätzchen."

Will die mich eigentlich verarschen? Meine geliebte Mum liegt da verdammt nochmal regungslos am Boden und ich soll mich beruhigen?!

Ich zitterte am ganzen leib, als die Ambulance mit heulender Sirene, auf uns zu fuhr.

Zwei Männer stiegen aus und kamen auf uns zu. Der eine war groß, etwas dicker und sah noch recht jung aus. Der andere war das komplette Gegenteil. Er war etwas kleiner als der andere, zwar noch immer größer als ich, aber er war kleiner als der andere. Er sah schon etwas älter aus. So um die 40-50 Jahre alt. Zudem war er auch  noch recht dünn. Muskeln hatte er, aber trotzdem war er dünn.

Nun standen sie vor uns und meine Nachbarin gab ihnen einen Schlüssel von meinen Haus.....
Warte?... Seit wann hat sie einen Schlüssel von meinem Haus?
Ja gut.. dann hätte ich auch gleich zu ihr gehen können um in mein Haus zu kommen.
Dann hätte ich meine Mum auch früher gefunden...

Wir gingen alle, mit dem schlüssel, in mein Haus.
Als sie auf schlossen, rannte ich sofort ins Wohnzimmer, wo meine Mum lag.
Die Sanitäter kamen auch zu ihr.
Sie lag da.. stumm und regungslos auf dem Bauch, mit einem Lappen in der Hand.

Nun flossen wieder meine Tränen.
Wobei ich nicht mal gemerkt hatte, dass sie zwischenzeitlich aufgehört hatten zu fließen.

Die Sanitäter rollten meine Mum auf den Rücken, damit sie besser arbeiten konnten.

Sie hatte ihre Augen geschlossen. Meine Mum. Sie so zu sehen, bricht mir das Herz. Ich kann das einfach nicht. Ich kann nicht aufhören zu weinen.
Es geht einfach nicht.

Ich sah den einen Sanitäter den Kopfschütteln und wie meine Nachbarin mit tränen in den Augen auf mich einredete. Ich verstand gar nichts. Sie rüttelte an mir, aber ich war wie in Trance.

Ich sah auf meine Mum herab und dann zu den Sanitätern.

"Sie sind doch Ärzte wieso helfen sie meiner Mum nicht?"

"Wir können ihr nicht mehr helfen. Es tut mir leid, aber sie ist Tod."

"Nein! Nein.. das ist sie nicht, sie lebt. Verdammt sie lebt!!"
Ich Schrie sie an. Sie alle. Meine Augen können nur noch Umrisse erkennen, da alles verschwommen ist durch meine Tränen.

"Verdammt tun sie doch was!"

"Hören sie zu, ihre Mutter ist gestorben an einem Herzversagen. Sie hatte ein Herzinsuffizienz. Sie war sehr krank."

"Nein. Meine Mum ist gesund und sie lebt. Sie schläft nur!"

"Lexi, hör zu, sie ist gestorben. Verstehe es. Ich weiß es ist schrecklich."
Meldete sich meine Nachbarin auch mal zu Wort.

"Nein! Nein! Nein! Das kann nicht sein...."
Ich heulte ununterbrochen. Ich kann einfach nicht mehr. Meine geliebte Mum.. einfach so.. Tod? Nein! Wieso sie? Wieso nicht jemand anderes?
Ich verstehe es einfach nicht.

Ich bekam nichts mehr um mich herum mit. Ich war wie in einer eigenen Welt.

Auf einmal sah ich mehrere Männer in mein Haus kommen. Ich nenne sie jetzt einfach mal "Menschen".

Ich verstand nichts mehr.
Sie waren schwarz gekleidet und trugen einen Sarg hinein.
EINEN SARG?! Die wollen doch jetzt nicht ernsthaft meine Mum mit nehmen, in so einem hässlichen Sarg?!

Meine Nachbarin klammerte sich an mir fest und versuchte mich zu beruhigen, tja, sie scheiterte.
Mich kann man jetzt einfach nicht beruhigen.

Irgendwann ging dann meine Nachbarin zu einem der Menschen, die meine Mum mitnehmen wollen und sprach mit denen.

Nun war ich allein und musste mit ansehen, wie diese "Menschen" meine Mum in so einem schwarzen Sack steckten und dann in den Holz Sarg legten.

Ich zuckte heftig zusammen als mich jemand antippte. Ich schaute hoch und sah in zwei wunderschönen grünen Augen.
Es war eine Frau, die sich, nachdem sie mich halb zu Tode erschreckt hat....
Halb zu Tode... Na super... MUM..

Naja nachdem sich mich "halb zu Tode" erschreckt hat, setzte sie sich zu mir auf den Boden.

"Hallo mein Name ist Grace Larson und ich bin vom Jugendamt."

Ich sagte nichts und schaute sie einfach an.
Sie wollte mir die Hand geben aber ich nahm diese Höflichkeitsform nicht an.
Ich starrte sie einfach nur stumm an.

Ich musterte sie 'von oben bis unten'.
Sie hatte grüne Augen und hellbraune, lange Haare, die sie als einem lockeren Pferdeschwanz trug.
Ihre Kleidung ist sehr schön. Sie trug einen schwarzen lockeren Rock mit einer schwarzen Leggings, eine helle, lilane, kurzärmliche Bluse mit einer leichten weißen Sommerjacke.
Sie trug braune Boots und hielt einen schwarzen Wintermantel in der Hand.

Auch ihr Gesicht ist einfach wunderschön. Sie hat feine Gesichtslinien und perfekte Konturen. Ihre Haut ist rein und ihre Lippen voll und rosig.

Alles in allem, eine wirklich hübsche junge Frau. Sie sah Rellativ jung aus. So um die 23.
Außerdem wirkte sie sehr sympathisch.

"Ich weiß das es hier alles sehr schwierig für dich ist, aber höre mir bitte kurz zu, okay?"

Ich nickte

"Ihre Nachbarin sagte mir soeben, dass du einen Bruder hast, du ihn aber nicht kennst. Sie selber kennt ihn auch nicht, sondern hat nur einen Namen von ihm. Ich werde mich darum kümmern, dass du zu ihm und nicht in eine pflege Familie kommst."

....Bitte was?
Ich habe einen Bruder?

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Ein ganz neues LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt