Kapitel 3

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Am nächsten Morgen fühle ich mich wie tot. Obwohl ich wusste, dass das Passiert habe ich viel zu spät geschlafen und jetzt muss ich um 7.00 Uhr wieder auf die Beine.

Mein Kopf fühlt sich an als wenn er gleich vor Druck platzt, mir ist schlecht und ich muss echt aufpassen, dass ich nicht gleich los Kotze.

Das ist immer so, wenn ich meine ach so tolle 'Fähigkeit' zu viel nutze. Auch wenn es unfreiwillig passiert, so wie gestern. Diese Menschenmassen aus der Bahn waren einfach zu viel für meinen Körper. Eine der Nebenwirkungen, von den es nicht Grade wenig gibt.

Ich hasse mein Leben.

Völlig Tot schleppe ich mich aus meinem Bett ins Badezimmer. Ich werfe einen Blick in den Spiegel, was ich lieber gelassen hätte, denn bei meinem Anblick muss ich mich wirklich gleich übergeben. Meine Augen brennen und sind Feuerrot und es fällt mir schwer, grade zu stehen. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen ich bin betrunken.  Ich wünschte es wäre so...

Ich durchwühle müde und mit halb offenen Augen meine Badezimmer kommode nach Schmerzmittel. „Verdammt.. Ich hab keine neuen besorgt. So ein scheiß!" fluche ich leise vor mich hin. „Ach scheiß doch drauf. Ich melde mich heute Krank..."

Wie ein Zombie schleppe ich mich zurück in mein Schlafzimmer, wo ich mich völlig fertig auf mein Bett fallen lasse. Nachdem ich mich bei der Arbeit Krank gemeldet habe, rufe ich Jimin an. Der einzige Mensch, den ich wenigstens ein bisschen leiden kann. Er ist der einzige Freund, den ich jemals in meinem Leben gehabt habe und er ist der einzige der die Nebenwirkungen kennt.

„Hey Yoongi! Du lebst also auch noch? Was gibt es, wie kann ich meinen liebes Lieblingsmenschen helfen?" Seine Stimmer ist einfach viel zu laut und hallt in meinem Kopf wieder, was einen stechenden Schmerz hinterlässt. Wie kann man nur so früh morgens schon so gut gelaunt ans Handy gehen?

„Jimin.. Ich-" „Bin gleich da!" und schon hat er aufgelegt. Ich weiß nicht wie er das immer macht aber sobald er meine Stimme hört, weiß er wie es mir geht...

Vielleicht hat er ja auch eine 'Fähigkeit', von der ich nichts weiß.

Jimin ist ein viel zu guter Mensch, mit einem stark ausgeprägten Helfer komplex. Das kann manchmal ziemlich nerven, kommt mir aber an Tagen wie heute echt gelegen. Das klingt jetzt, als würde ich ihn ausnutzen...  Ja das tu ich auch irgendwie aber ich kann den Jungen wirklich leiden, soll heißen, ich nutze ihn mit ein wenig liebe aus? Ach ist ja auch egal..

Eine Viertelstunde später klopft es an meiner Zimmertür, bevor diese von Jimin geöffnet wird. Er hat einen Schlüssel für die Wohnung bekommen, weil es tatsächlich gar nicht mal so selten passiert, dass ich solche starken Nebenwirkungen erleide. Um so älter ich werde, um so heftiger sind diese.

„Ich habe dir Schmerztabletten mitgebracht. Hier." Er drückt mir zwei in die Hand, die ich auch ohne zu zögern einnehme. „Ich mach dir eine Wärmflasche. Du hast bestimmt auch noch nicht gegessen. Soll ich dir eine Suppe machen?"Ich schüttle verneinend den Kopf. „Wenn ich jetzt was esse, dann Kotze ich." „Das sagst du immer Hühner- oder Buchstabensuppe?"Mürrisch ziehe ich mir meine Decke über den Kopf, was Jimin zum lachen bring. Sobald die Schmerztabletten wirken, ist alles nur noch halb so wild.

Ich muss eingeschlafen sein, denn ich werde wach als ich merke, wie Jimin sich an mich Kuschelt. Ich drehe meinen Kopf zu ihm und muss schmunzeln. Er kann schon echt niedlich sein. Ich habe eine Wärmflasche auf dem Bauch und bin in eine zweite Decke eingewickelt. Dazu hat er genau darauf geachtet,dass er keinen direkten Körperkontakt zu mir hat.

Trotzdem kann ich Körperliche Nähe nicht leiden, weshalb ich mich aus der Decke befreie und auf die Bettkante setzte. Meine Kopfschmerzen sind so gut wie weg, meiner Übelkeit ist verflogen und ich habe einen Riesen Hunger.

Ich schnappe mir die Hühnersuppe, die Jimin mir auf den Nachtschrank gestellt hat. Er kennt mich mittlerweile so gut, dass er genau weiß, wann ich was brauche.

Immer noch hungrig, wen macht eine Suppe schon Satt, schleiche ich in die Küche. Ich möchte. Jimin nicht wecken. Normalerweise wäre es mir egal aber er ist nur wegen mir um 7.00 Uhr hier aufgetaucht.  Ich hasse Menschen aber ich habe trotzdem ein Herz. Er hat seine Schlaf verdient.

Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass es mittlerweile 12 Uhr ist. Zeit fürs Mittagessen. Leider macht mir ein Kühlschrank einen Strich durch die Rechnung. Er ist Leer. Nichts, aber auch wirklich gar nichts ist drin. Wozu hab ich das Ding über haupt? Ist eh nie was drin. Bestell ich mir halt ne Pizza.

30 Minuten brauchen die, bis sie es schaffen, mir meine Pizza zu bringen. Ich drücke dem Lieferanten das Geld in die Hand und knalle die Tür zu. „JIMIN!!" Ein lautes Poltern ist zuhören, gefolgt von lauten schritten. „Was?!  Was ist passiert?! Geht es dir gut?!" fragt er sich Panisch um schauend. „Ich hab uns ne Pizza bestellt." Ich drücke ihm seine in die Hand und gehe an ihm vorbei Richtung Wohnzimmer. „MAN! Ich bin vor Schreck aus dem Bett gefallen! Ich dachte es wäre was Passiert!" Ich drehe mich zu ihm und lache laut los „ Du bist aus dem Bett gefallen? Süüüüüß du machst dir Sorgen um mich." in meiner Stimme ist ein Hauch von Spott zu hören. „Natürlich mache ich mir sorgen, sonst wäre ich nicht hier du Affe!" Lacht er süß. Er lässt sich auch wirklich von nichts aus der Ruhe bringen. Er wirft eine Blick in den Pizza Karton, den er in seinen Händen hält. „Ich hoffe du hast mir keine Ananas bestellt." lacht er und geht an mir vorbei ins Wohnzimmer.

Nachdem wir unser Pizza in allein Zügen genossen haben, verabschiedet sich Jimin mit einer Kurzen Umarmung von mir. Ich hab gestern ja erklärt, dass er nur wenige Menschen gibt, den es Körperlich an nichts mangelt. Jimin ist einer von diesen Menschen, weshalb es für mich nicht ganz so schlimm ist, wenn er mich berührt, dass weiß er auch.

Was Mach ich jetzt den Rest des Tages?

Angel °Yoonseok/Sope°Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt