Ich sah Felix viel zu oft, und so tat es auch irgendwie gut, ihn 'wieder los zu sein', auch wenn ich die Zeit mit ihm genau so genoss wie die ohne ihn.
Wir liefen zu Fuß, da Felix nicht so der Longboarder war, einfach, weil er mal hingeflogen war. Ich bin auch schon tausend Mal auf der Fresse gelandet und fahre immer noch. Aber naja, bei ihm ist es einfach was anderes. Zumindest irgendwie.
"Eis?", fragte Felix, als wir einige Zeit schweigend nebeneinanderhergegangen waren, und neben uns unsere Lieblingseisdiele 'Eiscafé Il Gelato' erschien. Ich grinste und nickte. "Hab' aber kein Geld", seufzte ich, und auch Felix schien nichts zu haben. "Alles in den Koffern", grinste er ein wenig bedrückt, und wir liefen weiter.
Allerding unterhielten wir uns ein wenig, was wir so in der WG von mir und Taddl nicht besonders gut konnten, denn wie hört sich das bitte an, wenn Schwester & Bruder sich in ein Zimmer einschließen? Ich konnte mir Taddls Gesichtsausdruck und den Tweet lebensecht vorstellen. Dafuq, das hätte ich nicht tun sollen, denn sofort begannen wieder die Schmetterlinge in meinem Bauch, Samba zu tanzen, und das schien man mir anzusehen.
"Warum grinst du plötzlich wie ein Einhorn?", wollte Felix wissen, als wir uns dem Bahnhof näherten. "Äh-", stotterte ich, wurde aber aus der Situation gerettet, denn Felix' Zug erschien auf der Anzeigetafel.
"Ciao!", rief er, und ich konnte ihn nicht mal kurz drücken. "Bye", erwiderte ich, und stand einige Sekunden unschlüssig am Bahnsteig.
Eine Gruppe Mädchen - offenbar Fangirls - hatte Felix entdeckt, und ihn eingekreist, doch er bat sie scheinbar, zu gehen, aber sie gingen einfach mit in den Zug. "What?", murmelte ich leise, und beobachtete, wie die Mädchen Felix weiter in den Zug drängten.
Grinsend drehte ich mich weg, und ging ohne Reue wieder zurück in Richtung Zuhause, wobei ich mir mein Handy aus der Hosentasche zog, und einige Nachrichten über Facebook und WhatsApp checkte.
★
