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Alltag

Das Mittagessen war karg gewesen, aber Armin war zufrieden. Isabella hatte beschlossen das Baby der Magd zu besuchen. Wessen Magd das Baby gehörte, merkte Armin sich einfach nicht. Störte ihm aber auch gar nicht besonders.

Der Regen hatte endlich aufgehört, so spazierte Armin mit Syman über den Hof, und ließ sich auf den neusten stand bringen.

"Ansonsten ist alles in Ordnung. Nach der Pacht ist deine Lage besser geworden. Natürlich hast du nicht viel Geld bekommen, aber einen Haufen Ferkeln, Kühe und sonstiges was die Bauern hergeben konnten."

Armin nickte zufrieden. "Wie ich dich kenne, hast du bestimmt beide Augen fest zugedrückt. Wenn jemand nicht zahlen konnte."

Syman lächelte. "Ich weiß ja, das du es selbst auch so gemacht hättest. Was du in den Büchern schreiben wirst, ist dann deine Sache."

"Ah, wundervoll." Für das nächste brauchte Armin ein wenig überwindung. "Du hast mit Vater gestritten?"

Syman nickte grimmig. "Unstimmigkeiten. Wir hatten uns beide um unsere Söhne gesorgt. Und Arin wurde immer zorniger auf Jacob und verhing vor Sehnsucht nach dir. Wenn du ihm erzählst, das ich dir das gesagt habe, red ich nie wieder ein Wort mit dir."

Armin hob die Finger zu einen Kindlichen Schwur. Also fuhr Syman fort. "Ich kenne deinen Vater besser als mich selbst. Ich weiß, das ich ihn in diesen Momenten aus den Weg gehen sollte. Und doch stritten wir. Also jagte Arin mich schnaufend fort. Elain war vielleicht sauer auf ihn. Sie wollte nicht das wir so auseinander gehen. Aber es ist besser das man Arin in ruhe lässt, wenn er es so will."

Das war allerdings eine Tatsache. "Warum warst du überhaupt dort?"

"Wir waren auf verschiedenen Hafen in England. Wir hofften die Jungs dort aufzugabeln. Nach einer Woche haben wirs sein lassen. Vielleicht auch, weil wir gestritten haben."

"Was war überhaupt der auslöser?"

"Irgendwas banales. Etwas wie ein Sitzülatz, oder ein Krug. Einfach nur um Dampf abzulassen, schätze ich."

"Wann wirst du das klären?"

Beinah schüchtern, lächelte Syman. "Ich hab gehofft das du bald nachhause kommst, damit ich zu ihm reiten kann."

"Es tut dir also immer noch weh, wenn Vater nicht mit dir redet?" Es war beinah unheimlich, wie abhängig Symans Gemütszustand von Arins Stimmung war.

"Es bringt mich fast um."

Plötzlich störte Armin etwas in seinen Augenwinkeln. Irgendwas geschah, was ihm gar nicht gefiel. Es war der Wachmann Ralph, der einen schmutzigen und verhungerten Jungen an den Haaren gepackt hielt und ihm zornig anbrüllte. Anstatt demütig zu sein, brüllte das Kind unbeirrt zurück.

Armin musste lachen. "Sieh dir das an. Schneid hat er."

Gemeinsam traten sie zu dem zankenden Paar. Ralph ließ den mit genügend Schwund in den Schlamm segeln und nickte den Burgherr höflich zu. "Mylord."

"Ralph. Wer ist das?"

"Ein Dieb und Taugenichts, der uns swit Tagen Heimsucht."

Der rote RitterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt