*44*

1.4K 113 0
                                    

Kindergetue

Akay zeigte drohend die spitzen weißen Zähne, machte aber keinen Laut. Ralph, der unseren Besucher ankündigen wollte, schreckte bei diesem Anblick erschrocken zurück. "Mylord, ein reiter ist auf den Weg hier her."

Armin und mir war klar, das der Reiter unbekannt war. Sonst hätte Akay nicht so scharf reagiert. "Steh auf und hol zwei Becher von der Wand, Philip."

Immer noch ein wenig misstrausich, befolgte der Junge Armins anweißung und setzte sich ganz dicht neben mich. Akay war ihm noch nicht ganz geheuer. Wenige Augenblicke später, tauchte Ralph wieder auf. Gerade als er den Namen ankündigen wollte, wurde er elegant übergangen und ein Mann stand vor uns.

"Farell!" Armin gab Akay ein stummes Zeichen, dann stand er auf und umarmte rüde den Verbrecher in unserer Halle.  "Was tust du hier, zum Teufel?"

Farell nickte mir höflich zu. "Du siehst wundervoll aus. England tut dir also besser, als unsere See, hm?"

"Hier kenne ich mich besser aus, als auf See." Ich musste lachen. "Sag uns endlich was du hier zu suchen hast."

Armin reichte ihm einen der Becher, eher Farell sich gemütlich hinsetzte und zu erzählem begann. "Ich bin aus Dublin geflohen. Mein Junge kommt immer mehr in das alter, in dem er einen Vater braucht  und ich will nicht das dass jemand anderes als ich ist. Also bin ich ins Kloster, hab meinen Sohn abgeholt und bin mit ihm auf das erst beste Schiff. Denn wenn auch nur einer in Dublin wittert, das ich wegen meinen Kind verwundbar bin, ist er in großer Gefahr."

Ari füllte artig die Becher wieder auf und verzog sich dann mit Philip und Akay nach draußen. "Und wie kommst du darauf, nach England zu kommen?" Murmelte Armin und sah den beiden nach.

"Ich hab mich im Hafen umgehört und wusste irgendwann wo dein Onkel Avan wohnt. Derm gehörte ja das Schiff. Er wollte mir ums verrecken nicht vertrauen und hat mir deinen Standort nicht verraten wollen." Begeistert schüttelte der Mann den Kopf. "Dein Onkel ist was besonderes. Er ist der erste Mensch, dem ich die Karten vollständig auf den Tisch kegen musste. Und erst als er mich durch und durch durchschaut hatte, sagte er mir wie ich dich finde."

Ich sah ihm verwirrt an. "Wir sind erst seit knapp einer Woche zurück. Wie lange bist du schon in England?"

"Ungefähr genauso. Acht, neun Tage vielleicht."

Armin wechselte mit mir einen kurzen Blick. "Und du dachtest, ich lasse dich hier so einefach Leben?"

"Allerdings."

Armin lächelte so breit, das sein Grübchen erschien. "Bitte, gerne. Aber eine reiche Burg bin ich nicht. Und deine Kammer wir sich nicht stark von einer Gesindekammer unterscheiden können."

Farell zuckte die Schultern. "Ich lebte schon schlimmer."

***

"Philip!" Rief Armin erneut, als er in den Stall kam. Zwischen den Pferden tummelten sich nun drei Kühe und sechs Ferkeln, die er nach der Pacht eingenommen hatte. Ganz zu schweigen von den verdammten Hühnern.

"Philip, verdammt!" Kleinlaut trat der sonst mutige Junge hinter einer braunen Kuh hervor. "Wie oft muss ich nach dir Rufen, Junge!?"

Der rote RitterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt