Umzug

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Ey yo wer hat Bock auf eine neue Story? Dann hätte ich hier eine. Ich werde am Anfang vielleicht nicht regelmäßig Updaten können, aber ich versuche es. 👌🏻

Ich wusste nicht was geschah. Es war dunkel und ich war noch in meinen gangsterhaften Träumen, in denen ich mit einem gut aussehenden Typen die Straßen unsicher machte, als die Sirene mich aus meinem kostbaren Schlaf riss.
In meiner Zelle war ich die Erste die aufwachte und aufstand.

„Was zur Hölle ist hier los?", rief meine Zellennachbarin, die hörbar genervt war. Das Licht ging an und laute Rufe und Schreie gingen durch den Block. Niemand wollte um seinen Schlaf gebracht werden.
„Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall haben die meinen geilen Traum versaut.", rege ich mich selbst auf und werfe meine langen, schwarzen Haare auf meine Schultern, da diese zu afroamerikanischen Zöpfen geflochten sind, die mir erst neulich eine weitere Insassin gemacht hatte.
Ich reibe mir meine Augen und versuche mich an das grelle Licht zu gewöhnen.

Von weitem kann ich neben der Sirene Schlüssel hören, die die schweren Türen öffnen. Ich springe von meiner Pritsche und gehe zum Gitter, um zu sehen was los ist.
Weitere Insassen haben das schon vor mir gemacht und sehen verwirrt zum Haupteingang, durch den nun übermäßig viele Polizisten kommen.
Organisiert und kontrolliert öffnen sie alle Tore zu unseren Zellen und führen die Insassen in Handschellen ab.

Ich werde aufgeregt. Sowas passiert nur in Notfällen und wenn wir nicht kooperieren endet alles in einem brutalen Chaos.
„Steh' auf! Die holen uns aus unseren Löchern!", zische ich unruhig meiner Mitinsassin Christine zu, die sich endlich auch dazu entscheidet aufzustehen.
„Was? Warum?" Sie tritt neben mich ans Gitter und starrt selbst auf die Szenerie hinunter, da unsere Zelle im zweiten Geschoss ist.

Ich möchte antworten, doch schon wenige Sekunden später sehe ich die Men in Black a.k.a das Sondereinsatzkommando auch an unser Gitter treten.
„Macht euch bereit Handschellen angelegt zu bekommen!", ruft einer der beiden Männer in voller Ausrüstung uns zu.
„Sheesh ganz ruhig, wir kooperieren ja.", gibt Christine von sich und dreht sich gemeinsam mit mir so, dass wir den Beamten rücklings die Hände durch das Gitter strecken können.

Ich spüre das kalte Metall, dass sich um meine Arme schließt und muss vor Müdigkeit Gähnen.
„Warum werden wir aus unseren Pritschen geworfen?" Für mich sind unsere Schlafplätze keine Betten.
„Keine Fragen, einfach kooperieren!", weist er uns ein und ich drehe mich um. Die Zelle wird geöffnet und wir im Sicherheitsgriff von den Beamten abgeführt, sowie es auch mit all den anderen Insassinnen passiert.
Neben mir läuft Christine, in der selben unangenehmen Haltung, die uns davon abhält zu flüchten oder einen Beamten anzugreifen.

Sie verdreht ihre Augen und ich muss grinsen. „Ich liebe Abenteuer ins Ungewisse.", spaße ich laut genug, dass sie mich versteht.
Sie lacht auf und nickt. „Ich auch."

Die Sirene über uns heult unaufhörlich. Ich sehe immer mehr Beamte und Insassen, die raus aus dem Gefängnis und direkt in einen Gefangenentransport geladen werden.
Wie Vieh, dass man zum Schlachthof fährt, werden alle Busse voll geladen, bereit endlich loszufahren.
Auch Christine und ich werden nicht verschont. Wir werden angewiesen den Bus von hinten her aufzufüllen und auf weitere Anweisungen zu warten.

„Hey Klugscheißer, wie wärs mit einer sofortigen Erklärung, immerh-..." Ich möchte mich weiter über den Beamten lustig machen, als dieser mich auf meinen Sitz setzt und direkt wieder losstürmt, so als wäre der Krieg ausgebrochen, als ich es sehe.

Ich weiß, dass unser Frauengefängnis nicht gerade groß ist, doch ich hätte nie gedacht, dass ein massives Gebäude so schnell in Flammen aufgeht.
Das Gefängnis brennt. Und das nicht gerade wenig.
Die Flammen spiegeln sich in der dicken Sicherheitsscheibe des Busses wieder und ich bin sprachlos.
Christine, die neben mir sitzt, muss selbst nach Worten suchen.

„Ich glaube damit sind alle Fragen geklärt.", höre ich eine Stimme hinter mir sagen und ich drehe mich in meinem Sitz um.
Die engen Handschellen machen es mir nicht gerade leicht und schmerzen tut es auch, doch daran gewöhnt man sich wenn man im Knast sitzt.

Jessy, eine Insassin mit der ich mich gut verstehe sieht an mir vorbei auf das brennende Gebäude. Davor immer mehr Insassinnen die nach draußen und in Busse verfrachtet werden. Alles geht zu schnell, sodass ich gar nicht nachkomme, um es zu verarbeiten.

„Weißt du mehr?", frage ich nun, doch auch Jessy schüttelt den Kopf.
„Nein. Die wollten uns nichts sagen. Haben uns hier raus eskortiert und sind wieder abgehauen.", erwidert sie und sieht mich kurz an.
Ich drehe mich wieder nach vorne. Auch unser Bus füllt sich nun, bis der letzte Sitz gefüllt ist.

Gespräche zwischen den Insassinnen beginnen und jeder möchte wissen, warum das Gebäude nun beinahe vollkommen in Flammen gehüllt ist.
Durch die dadurch entstehende Geräuschkulisse werde ich immer ruhiger. Ich habe keine Ahnung wie spät es ist, doch draußen ist es neben den grellen Flammen des Feuers stockdunkel.
Es kann also nur mitten in der Nacht sein.

Einige werden ungeduldig und unruhig.
„Wohin werden wir jetzt gebracht?"
„Warum stehen wir noch hier?"
„Eben! Warum kann man uns nicht irgendwo anders unterbringen?"

All diese Fragen werden den beiden Beamten des Sicherheitskommandos an den Kopf geworfen, die nun mit erhobener Stimme antworten.

„Nur Gespräche in geringer Lautstärke! Ihr werdet noch früh genug informiert!", ruft der eine von ihnen nun streng und laut.
Ich lache leise auf, als sich die Aufregungen wieder beruhigen.
„Mit denen ist nicht zu spaßen.", kommentiere ich und sehe dabei auf die Maschinengewehre und das restliche Equipment, das sie bei sich tragen.
„Ich hab kein Bock mich mit denen anzulegen. Ich brauch ein gutes Führungszeugnis. Also muss ich mich zusammenreißen und die Fresse halten." Christine zuckt mit den Schultern.
„Wenn du das so siehst ... ich auch. Wobei ein bisschen Ärger immer unterhaltsam ist.", gebe ich ironischer Weise von mir.

„Ich werde dich nicht abhalten. Aber wenn du in Iso-Haft kommst, gib mir nicht die Schuld." Sie grinst und schüttelt ihre Haare ungeschickt aus dem Gesicht. Die Handschellen haben wir schließlich noch immer an.

Als wir bereits eine halbe Stunde in den Bussen sitzen, ist die Feuerwehr schon längst angerückt und versucht mit allen Mitteln das Feuer zu löschen.
Erst dann, zwischen all dem Tumult und Chaos in Form von Feuer, bekommen die beiden Beamten die neuen Informationen aufs Ohr mitgeteilt und ziehen unsere Aufmerksamkeit auf sich

„Wir haben euch etwas mitzuteilen!"

Hinter Gittern (momentan pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt